Seit dem Release von Android 8.0 Oreo ist fast ein Jahr vergangen. Da stellt sich die Frage, wie gut sich die Smartphone-Hersteller um die Auslieferung des Updates gekümmert haben. Hier gehen wir dieser Frage nach und zeigen auf, wer der Oreo-König ist – und wer zu nachlässig war.
- 1. Google: Vorbildliche Android-Schmiede
- 2. Nokia: Update-wütige Finnen
- 3. Sony: Fleißige Japaner
- 4. OnePlus: Der Update-Killer
- 5. Samsung: Die südkoreanische Warteschleife
- 6. Huawei und Honor: Die Unentschlossenen
- 7. LG: Fast nur für Flaggschiffe
- 8. HTC: Ältere Smartphones haben das Nachsehen
- 9. Motorola: Schlechter als sein Ruf
- 10. BlackBerry: Der Update-Verlierer
1. Google: Vorbildliche Android-Schmiede

Der Android-Macher Google ging als gutes Vorbild voraus. Das Unternehmen hat die nicht zu alten Nexus- und Pixel-Smartphones zuerst mit Android 8.0 Oreo und später mit Android 8.1 ausgestattet. Konkret waren es das Pixel, das Pixel XL, das Nexus 6P, das Nexus 5X, das Tablet Pixel C und sogar der Nexus Player, die schnell ein Oreo-Update erhielten. Das Pixel 2 und das Pixel 2 XL liefen bereits ab Werk mit Android Oreo. Allerdings kosten die Pixel-Smartphones im Gegenzug etwas mehr Geld als vergleichbare Konkurrenten – und manchmal überstürzt Google sogar die Updates und die Systemstabilität wird in Mitleidenschaft gezogen.
Urteil: Sehr gut
2. Nokia: Update-wütige Finnen

Nokia hat alle seine Smartphones mit Android Oreo ausgestattet. Sogar Handys mit schwächerer Leistung und Ausstattung wie die Modelle Nokia 3 und Nokia 5 bekamen Oreo. Nokia ist zwar nicht ganz so schnell wie Google, aber ansonsten gibt es nichts zu meckern. Das Unternehmen wirbt mit schneller und langer Update-Versorgung – und liefert sie auch.
Urteil: Sehr gut
3. Sony: Fleißige Japaner

Sony liefert noch immer sehr fleißig Updates aus. Mit Android Oreo wurden das Xperia XZ Premium, Xperia XZ, Xperia XZs und Xperia X Performance ausgestattet und dann auch die Mittelklasse-Modelle Xperia X, Xperia X Compact, Xperia XA1, Xperia XA1 Plus und Xperia XA1 Ultra. Aufgrund der nötigen Anpassungen der hauseigenen Benutzeroberfläche und der Sony-Apps dauern die Updates zwar etwas länger als bei Nokia, aber im Konkurrenzvergleich können die Japaner oben mitspielen.
Urteil: Sehr gut
4. OnePlus: Der Update-Killer

Das chinesische Unternehmen OnePlus ist für seine "Flaggschiff-Killer" bekannt, für günstige Oberklasse-Smartphones. Trotzdem sparen sie nicht im Gegenzug bei den Systemupdates. Das OnePlus 3, OnePlus 3T, OnePlus 5 und das OnePlus 5T erhielten alle das Oreo-Update, wobei das OnePlus 6, OnePlus 5/5T und das OnePlus 3/3T auch noch Android 9.0 Pie spendiert bekommen. Es war nicht immer so, aber inzwischen hat OnePlus eine Killer-Updatepolitik.
Urteil: Sehr gut
5. Samsung: Die südkoreanische Warteschleife
Bei Samsung hat es länger gedauert mit den Oreo-Updates, weil das Unternehmen seine Benutzeroberfläche Samsung Experience und seine Apps für Oreo anpassen musste. Das Endergebnis ist dafür recht gut, so sind das Galaxy A3 (2017), das Galaxy A5 (2017), das Galaxy Note 8 und die S8-Modelle mit dem Oreo-Update versehen worden. Auch das Galaxy S7 und das S7 Edge bekamen Android 8.0 spendiert.

Die Oreo-Wartezeiten für das Galaxy J7 (2017) und für das J7 (2018) fallen allerdings recht lange aus, sie müssen sich bis zum Januar 2019 gedulden. Besitzer des Einsteiger-Smartphones Galaxy J7 (2016) lässt Samsung sogar rekordverdächtig lange warten – Oreo kommt erst im März 2019, wenn viele Smartphones schon auf Android 9.0 Pie umgestiegen sind. Für die ewigen Wartezeiten kassiert Samsung eine Abwertung.
Urteil: Mittelmaß
6. Huawei und Honor: Die Unentschlossenen

Huawei und Honor müssen sehr viele Smartphones mit Updates versorgen. Das gelingt ihnen leider nicht sehr zügig, außerdem fallen die Unternehmen durch widersprüchliche Informationen zu den Updates auf. So sollte das Huawei P9 erst kein Oreo erhalten und bekommt es nun doch, jedenfalls in China, was auch auf das Mate 8 und das Honor 8 zutrifft. Das Huawei P10 und das P10 Plus erhielten Oreo erst spät, dafür war das Honor 7X schon recht früh an der Reihe. Die Updatepolitik der Chinesen wirkt daher etwas chaotisch, zögerlich und unentschlossen.
Urteil: Mittelmaß
7. LG: Fast nur für Flaggschiffe

LG wird schon lange für seine nachlässige Update-Politik kritisiert. Aktuell erhalten zumindest die Flaggschiff-Smartphones des Herstellers mindestens ein großes Update, Oreo erreichte neben dem LG G6 und dem LG V30 sogar noch das LG G5. Die Updates erschienen relativ spät, außerdem gibt es nur ein Mittelklasse-Modell von LG, welches Oreo spendiert bekommen hat: Das LG Q6.
Urteil: Mäßig
8. HTC: Ältere Smartphones haben das Nachsehen

HTC lieferte Android 8.0 immerhin für das U11, das U11 Life, das HTC 10 und das U Ultra aus. Das Mittelklasse-Gerät HTC U Play bekam aber nicht einmal Android Nougat und viele Smartphones von 2016 mussten auf ein Oreo-Update verzichten.
Urteil: Mäßig
9. Motorola: Schlechter als sein Ruf

Vor ein paar Jahren galt Motorola noch als Update-eifrig, doch heute sieht die Lage anders aus. Das deutsche Modell Moto X4, das nicht zum Android-One-Programm gehört, wurde erst im Juni 2018 mit Android Oreo ausgestattet. Das Moto G5 sowie das Moto G5 Plus laufen immer noch mit Nougat. Vor kurzem ist immerhin ein Beta-Test für Android 8.1 in Brasilien für die beiden Smartphones angelaufen, aber das ist schon arg spät.
Urteil: Mäßig
10. BlackBerry: Der Update-Verlierer

BlackBerry kann man immerhin zugute halten, dass der Smartphone-Hersteller, der diesen Markennamen verwendet, nichts mit dem bekannten kanadischen Unternehmen BlackBerry Limited zu tun hat. Vielmehr ist der Lizenznehmer TCL für den Bau der aktuellen BlackBerry-Smartphones zuständig – sowie für die Updates. Das Oreo-Beta-Programm für das BlackBerry KeyOne ist erst im Juli 2018 angelaufen. Das BlackBerry Motion soll auch irgendwann Oreo erhalten. Die BlackBerry-Smartphones werden nicht zuletzt mit ihren angeblich hohen Sicherheitsstandards beworben – da wirkt eine nachlässige Software-Politik kontraproduktiv.
Urteil: Schlecht