Spannend, actiongeladen und mitunter ziemlich blutig: Die folgenden Comicverfilmungen sind nichts für schwache Nerven – und definitiv nicht jugendfrei!
Von Jonas Kirstein
Du hast genug von knallbunten Comicverfilmungen, die eher fürs jüngere Publikum gedacht sind, damit die Hollywoodstudios mehr Kinotickets verkaufen? Dann haben wir hier für Dich die elf besten Superheldenfilme, die nicht jugendfrei sind (R-Rating) und in denen es ziemlich düster und brutal zugeht.
- 1. "The Crow" (1994)
- 2. "Watchmen" (2009)
- 3. "Constantine" (2005)
- 4. "Kick-Ass" (2010)
- 5. "Darkman" (1990)
- 6. "Blade" (1998)
- 7. "Super" (2010)
- 8. "V wie Vendetta" (2005)
- 9. "The Punisher" (2004)
- 10. "Deadpool" (2016)
- 11. "Logan – The Wolverine" (2017)
1. "The Crow" (1994)
Den Anfang macht "The Crow", ein absoluter Klassiker unter den Comicverfilmungen. Nur wenigen anderen Genrestreifen gelang es, eine derart düstere Atmosphäre zu schaffen – das bisweilen surreale Setting ist schlicht einzigartig. Doch worum geht's? Nach dem Mord des Protagonisten Eric Draven und seiner Verlobten kehrt die Hauptfigur aus dem Reich der Toten zurück und startet einen gnadenlosen Rachefeldzug. Tragischer Unfall am Set: Hauptdarsteller Brandon Lee ("Rapid Fire"), Sohn der Kung-Fu-Legende Bruce Lee, starb während der Dreharbeiten durch den Schuss einer Waffe, die eigentlich nicht hätte geladen sein dürfen.
2. "Watchmen" (2009)
Ein Meisterwerk, das der herausragenden Graphic-Novel-Vorlage in vielen Belangen gerecht wird: In "Watchmen" untersucht die Figur Rorschach Mitte der 80er-Jahre den Mord an einem ehemaligen Superheldenkollegen – und kommt einem Geheimnis auf die Spur, das die Geschichte der Menschheit verändern könnte. Der überlange Film ist nicht jedermanns Sache und wegen einiger gewalttätiger Szenen sowie der komplexen Handlung und der philosophischen und moralischen Exkurse nicht für jüngere Fans von Comicverfilmungen gedacht. Allein das mehrere Minuten lange Intro, ein Abriss der von den "Wachtmen" beeinflussten Weltgeschichte inklusive der Kennedy-Ermordung, unterlegt mit dem Bob-Dylan-Song "The Times They Are A-Changin'", ist allerdings einen Blick wert.
3. "Constantine" (2005)
Anfang 2005 fand "Constantine" auf Grundlage der "Hellblazer"-Comics mit Keanu Reeves ("John Wick") in der Hauptrolle trotz herausragender Optik zwar zunächst keine allzu große Beachtung. Doch auch Jahre später lohnt sich ein Wiedersehen mit dem geplagten Exorzisten John Constantine, der Himmel und Hölle in Gleichgewicht halten soll und gemeinsam mit einer Polizistin einen vermeintlichen Selbstmord untersucht. Neben "Matrix" und "Speed" die vielleicht beste Rolle von Reeves!
4. "Kick-Ass" (2010)
Eine der ganz großen Überraschungen unter den Comicverfilmungen, die nicht jugendfrei sind : "Kick-Ass" begeistert mit den tollen Jungdarstellern Aaron Taylor-Johnson ("Avengers 2: Age of Ultron") und Chloë Grace Moretz ("The Equalizer"), schrägen Ideen, viel Humor und knallharten Kampfszenen, die einem das Lachen fast schon wieder im Halse stecken bleiben lassen. In der Actionkomödie macht ein Comicfan auf Superheld, ohne außergewöhnliche Kräfte zu haben. Jede Menge Schlamassel ist da vorprogrammiert.
5. "Darkman" (1990)
Fast vergessene Filmperle unter den Comicverfilmungen: Liam Neeson ("Schindlers Liste") mimt in "Darkman" einen genialen Wissenschaftler, der bei lebendigem Leib verbrannt wurde und nun auf Rache sinnt. 1990 galt die Comicverfilmung des "Evil Dead"- und späteren "Spider-Man"-Regisseurs Sam Raimi als Flop. Retrospektiv scheint die düstere Fantasy umso packender und seiner Zeit voraus, da Raimi damals einen ganz eigenen Stil auf die große Leinwand brachte.
6. "Blade" (1998)
In "Blade" beschützt Wesley Snipes ("Demolition Man") als Halb-Vampir die Menschheit und macht mit allen erdenklichen brachialen Mitteln Jagd auf Blutsauger. Der audiovisuell stark in Szene gesetzte Horrorfilm auf Grundlage der gleichnamigen Marvel-Comics ist ein Fest für Fans harter Action und hat massig Blut zu bieten. Besonders spektakulär: die Eröffnungssequenz in einer Untergrund-Disco. Im Gegensatz zu beispielsweise der "Twilight"-Reihe sind Vampire in "Blade" noch "echte" blutrünstige Monster, die einem das Fürchten lehren.
7. "Super" (2010)
Genre-Ausreißer: Trotz vieler lustiger und sehr unterhaltsamer Szenen ist "Super" letztendlich eher ein trauriges Drama, denn eine Komödie. Ein Ehemann und alltäglicher Verlierertyp geht nach dem Tod seiner Frau mit selbstgebastelten Waffen aus dem Baumarkt auf Verbrecherjagd. Parallelen zu "Kick-Ass" sind unverkennbar – die Grundstimmung ist allerdings eine ganz andere. Starke Auftritte in den Nebenrollen: Den Sidekick des "Superhelden" Crimson Bolt spielt "Juno"-Star Ellen Page, Kevin Bacon ("Taking Chance") mimt den Drogendealer-Oberschurken Jaques.
8. "V wie Vendetta" (2005)
"V wie Vendetta" ist die Verfilmung des gleichnamigen, vielbeachteten Comics von Alan Moore und David Lloyd. In einem dystopischen britischen Staat schließt sich eine junge Frau, gespielt von Natalie Portman ("Black Swan"), einem Freiheitskämpfer an, um das Regime zu stürzen. Ähnlich wie "Watchmen" ist dieser Film aus der Feder der "Matrix"-Macher ziemlich komplex und daher nichts für jüngere Augen. Im Vergleich zu anderen Comicverfilmungen liegt hier der Fokus vor allem auf einer packenden Story, denn auf einer möglichst actionreichen Inszenierung. Das tut dem Filmvergnügen jedoch keinen Abbruch – ganz im Gegenteil!
9. "The Punisher" (2004)
"The Punisher" von 2004 zählt wohl zu den unbekannteren Marvel-Comicverfilmungen, die nicht jugendfrei sind. Die Hauptfigur, der FBI-Ermittler Frank Castle, gespielt von Thomas Jane ("Der Nebel"), ist nach der Ermordung seiner Familie auf seinem Selbstjustiz-Rachefeldzug gegen einen korrupten Geschäftsmann (John Travolta, "Pulp Fiction") so kompromisslos, wie der Film als solcher. Rabiate Action der alten Schule statt tiefgründiger Charakterentwicklung wird hier großgeschrieben – eine kurzweilige, aber sehr willkommene Abwechslung.
10. "Deadpool" (2016)
Der nächste Streifen in unserer Liste der besten, nicht jugendfreien Comicverfilmungen ist "Deadpool". Die Actionkomödie mit einem toll aufgelegten Ryan Reynolds ("Buried") ist einer der kommerziell erfolgreichsten Superheldenfilme mit R-Rating und schlug an den Kinokassen so richtig ein. Ein Genuss für Comicfans: "Deadpool" hat etliche Schenkelklopfer und viele selbstironische Momente auf Metaebene zu bieten. 2018 folgte das Sequel "Deadpool 2", in dem der Söldner mit der großen Klappe sein eigenes "Superduper-Team" gründet.
11. "Logan – The Wolverine" (2017)
Das Paradebeispiel unter den nicht-jugendfreien Comicverfilmungen ist ohne Zweifel "Logan – The Wolverine". Kritiker und Zuschauer liebten den "X-Men"-Ableger gleichermaßen und bescherten dem Solofilm rund um den klauenbewehrten Mutanten auf dem Bewertungsportal Rotten Tomatoes Scores jenseits der 90 Prozent. Eine Oscar-Nominierung gab es obendrauf. Der finanzielle Erfolg kann sich ebenfalls sehen lassen: Über 619 Millionen US-Dollar spielte "Logan" weltweit ein (via Box Office Mojo).