Wer sich die Filme von Quentin Tarantino zu Gemüte führt, der erwartet keine heile Welt mit viel Friede, Freude, Eierkuchen und schnulzigem Happy End. Viel mehr geht es den Fans um clevere Dialoge, ungewohnte Kamera-Einstellungen – und ja, auch um die eine oder andere blutige Szene ... so wie in den folgenden zehn Filmen des Kultregisseurs.
- "Reservoir Dogs – Wilde Hunde" (1992)
- "Pulp Fiction" (1994)
- "Jackie Brown" (1997)
- "Kill Bill: Vol. 1" (2003)
- "Kill Bill: Vol. 2" (2004)
- "Death Proof – Todsicher" (2007)
- "Inglourious Basterds" (2009)
- "Django Unchained" (2012)
- "The Hateful 8" (2015)
- "Once Upon a Time in Hollywood" (2019)
"Reservoir Dogs – Wilde Hunde" (1992)
Jeder fängt mal klein an, heißt es. Allerdings nicht bei Quentin Tarantino: Der landete mit seinem Regiedebüt "Reservoir Dogs" direkt einen Volltreffer und wurde prompt mit Lob und Festivalpreisen überschüttet. Direkt zu Beginn seiner Karriere zeigt das Wunderkind, was diesen und folgende Quentin-Tarantino-Filme so besonders macht: clevere Dialoge, unzählige Verweise auf Filmklassiker und ungewöhnliche Kamera-Einstellungen.
- Coolness-Faktor: 9/10
- Blutigkeitsgrad: sehr hoch
- Fun Fact: Vic Vega (Mr. Blonde) ist laut Quentin Tarantino der Bruder von Vincent Vega aus "Pulp Fiction".
"Pulp Fiction" (1994)
Nur zwei Jahre später legt Quentin Tarantino nach und übertrifft sich sogar noch: Für "Pulp Fiction" gibt es nicht nur eine Academy-Award-Nominierung für das beste Originaldrehbuch, den Oscar darf Quentin Tarantino am Ende mit Co-Autor Roger Avery sogar mit nach Hause nehmen. Wieder einmal beweist der Ausnahmeregisseur ein sicheres Händchen für ungewöhnliche Erzählweisen und skurrile Storyelemente. Außerdem ist es die erste Zusammenarbeit von Tarantino mit Uma Thurman und Samuel L. Jackson – und es sollte nicht die letzte sein.
- Coolness-Faktor: 10/10
- Blutigkeitsgrad: hoch
- Fun Fact: In "Pulp Fiction" wird das Wort "Fuck" satte 265 Mal gesagt.
"Jackie Brown" (1997)
Ein ruhig erzählter, aber mit viel Humor gespickter Heist-Movie, bei dem Quentin Tarantino endlich mit Pam Grier zusammenarbeiten konnte. Jene Schauspielerin, die er schon zu den Blaxploitation-Zeiten der 1970er-Jahre bewundert hat. Auch hier finden sich (mal wieder) zahlreiche Verweise auf Filmklassiker wie "Die Reifeprüfung" oder seine eigenen Werke wie "Pulp Fiction" sowie ein weiteres wichtiges Merkmal in Tarantino-Filmen: die Musik.
- Coolness-Faktor: 5/10
- Blutigkeitsgrad: niedrig
- Fun Fact: "Jackie Brown" ist der erste und auch einzige Film, der auf einer Romanvorlage basiert. Alle anderen Filme von Quentin Tarantino stammen aus seiner Feder.
"Kill Bill: Vol. 1" (2003)
Vier Jahre lag die Braut im Koma. Als sie plötzlich im Krankenhaus erwacht, ist nicht nur ihr ungeborenes Kind weg, sondern sie erinnert sich auch langsam an die Dinge, die sie vor ihrem Koma erlebt hat. Sie beschließt blutige Rache an all jenen zu nehmen, die ihr das angetan haben: eine Killer-Elite namens Deadly Viper Assassination Squad, zu der sie selbst einmal gehörte. Ihren Entschluss, sich aus dem tödlichen Business zurückzuziehen, wirft sie kurzerhand über den Haufen und begibt sich auf ihren Rachefeldzug ...
- Coolness-Faktor: 7/10
- Blutigkeitsgrad: sehr hoch
- Fun Fact: Mit der Zigarettenmarke "Red Apple" hat Tarantino ein eigenes Label für seine Filme erfunden. Nicht nur die Braut läuft an einem Werbeplakat vorbei, in "Pulp Fiction" wird die Marke unter anderem von Mia Wallace geraucht.
"Kill Bill: Vol. 2" (2004)
Für die Braut ist die perfide Katz-und-Maus-Jagd noch lange nicht vorbei: Auch im zweiten Teil des Quentin-Tarantino-Films mit Uma Thurman in der Hauptrolle wird gemetzelt und gemordet, als gebe es kein Morgen. Vor allem aber erfahren wir, wie die Braut zu einer so hochprofessionellen Killerin werden konnte, die wahrlich keine Gnade kennt.
- Coolness-Faktor: 6/10
- Blutigkeitsgrad: sehr hoch
- Fun Fact: Robert Rodriguez steuerte für einen Dollar die Musik bei. Als Gegenleistung führte Quentin Tarantino bei einem "Sin City"-Segment für einen Dollar Regie.
"Death Proof – Todsicher" (2007)
Kurt Russell als blutrünstiger Frauenmörder? Sowas geht auch nur in Quentin-Tarantino-Filmen. Als Stuntman Mike geht der Hollywoodstar auf die Jagd nach jungen, hübschen Frauen – nur um sie nach Lockmanövern kaltblütig in seinem Wagen abzumurksen. Diesen Plan will er einige Monate später erneut an drei Frauen durchziehen, doch er hat die Rechnung ohne ihren Überlebenswillen gemacht. Statt unter der Erde zu landen, drehen sie das Katz-und-Maus-Spiel um und jagen fortan den ehemaligen Stuntman.
- Coolness-Faktor: 4/10
- Blutigkeitsgrad: mittel
- Fun Fact: Um einen abgenutzteren Look des Films zu bekommen, kratzte Quentin Tarantino auf der Filmrolle herum, statt das Bild digital nachzubearbeiten.
"Inglourious Basterds" (2009)
Die Filme von Quentin Tarantino spielen in den unterschiedlichsten Zeiten. 2009 verschlug es den Filmemacher in den Zweiten Weltkrieg, allerdings nicht nach Deutschland, sondern ins von Nazis besetzte Frankreich. Eine Gruppe jüdischer US-Soldaten will unter der Leitung von Lt. Aldo Raine (großartig: Brad Pitt) zahlreiche Naziführer töten – allen voran Col. Hans Landa (noch großartiger und mit einem Oscar ausgezeichnet: Christopher Waltz). Den gleichen Plan schmiedet allerdings auch ein Kinobetreiber, als sich eine Gruppe hochrangiger Nazis zur Sichtung eines Propagandafilms anmeldet.
- Coolness-Faktor: 9/10
- Blutigkeitsgrad: mittel – für Tarantino-Verhältnisse
- Fun Fact: Ursprünglich sollte Leonardo DiCaprio Colonel Hans Landa spielen. Weil Tarantino lieber einen deutschsprachigen Schauspieler dafür wollte, ging die Rolle an Christoph Waltz – und Leonardo DiCaprio bekam drei Jahre später seinen großen Auftritt.
"Django Unchained" (2012)
Endlich hat ihn Quentin Tarantino gedreht: seinen von langer Hand geplanten Spaghetti-Western, für den er auch prompt einen Oscar für das beste Drehbuch erhielt. Gemeinsam mit dem Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (wieder einmal großartig und wieder mit Oscar-Gewinn: Christoph Waltz) macht sich Ex-Sklave Django (Jamie Foxx) auf die Suche nach seiner Frau, die von dem fiesen Plantagenbesitzer Calvin Candie (ein herausragender Leonardo DiCaprio) auf dessen Farm festgehalten wird. Wie auch in seinen vorherigen Filmen gibt es gewohnt spritzige Dialoge, aber auch mindestens genauso viel Mord und Totschlag.
- Coolness-Faktor: 8/10
- Blutigkeitsgrad: hoch
- Fun Fact: Obwohl sich Leonardo DiCaprio während seiner Wutrede am zerschmetterten Glas tiefe Schnittwunden zuzog, blieb er in seiner Rolle und zog die Szene bis zum Schluss durch. Tarantino hat sie ungeschnitten in den Film eingebaut.
"The Hateful 8" (2015)
Weil das Drehbuch schon frühzeitig geleakt wurde, wollte Quentin Tarantino "The Hateful 8" gar nicht erst drehen. Doch zum Glück konnte er von seinem langjährigen Weggefährten Samuel L. Jackson vom Gegenteil überzeugt werden. Vom Aufbau erinnert der Film ein wenig an sein Erstlingswerk "Reservoir Dogs", in dem es am Ende zu einem ähnlich blutigen Showdown kam. Auch die Zusammenstellung einer Gruppe unterschiedlichster Charaktere ist in Tarantinos Neo-Western ganz ähnlich. Am Ende wurde "The Hateful 8" sogar mit einem Oscar für die beste Filmmusik von Komponisten-Legende Ennio Morricone ausgezeichnet.
- Coolness-Faktor: 7/10
- Blutigkeitsgrad: mittel
- Fun Fact: In "The Hateful 8" arbeiten Quentin Tarantino und Samuel L. Jackson zum sechsten Mal zusammen. Allerdings ist es das erste Mal, dass Jackson die höchste Gage erhält.
"Once Upon a Time in Hollywood" (2019)
Zuletzt knöpfte sich der Filmemacher ein heikles Thema der US-amerikanischen Geschichte vor: die perfiden Morde der Manson Family aus dem Jahr 1969. Allerdings wird dies nur beiläufig angerissen. Im Fokus steht der einstige Superstar Rick Dalton (Leonardo DiCaprio), der langsam realisieren muss, dass seine glorreichen Tage vorbei sind. Gemeinsam mit seinem Stuntdouble, Fahrer und Freund Cliff Booth (Brad Pitt) versucht er, an seinen früheren Erfolg anzuknüpfen. Sein Leben ändert sich aber schlagartig, als Roman Polanski und Sharon Tate (Margot Robbie) in Daltons Nachbarschaft ziehen.
- Coolness-Faktor: 10/10
- Blutigkeitsgrad: gering
- Fun Fact: Es ist der erste Quentin-Tarantino-Film, der auf einer wahren Begebenheit basiert.