2G, 3G, 4G oder 5G? Wer das mobile Internet möglichst effizient nutzen möchte, sollte über die verschiedenen Standards Bescheid wissen. Wir erklären, wie schnell LTE ist und wann 5G kommt.
- Wie schnell sind 2G, GPRS und Edge (E)?
- Wie schnell sind 3G (UMTS), HSDPA (H) und HSDPA+ (H+)?
- Wie schnell ist 4G (LTE)?
- Was ist 5G und wann kommt es?
- Die maximalen Geschwindigkeiten im Vergleich
Das mobile Internet ist aus dem modernen Leben kaum noch wegzudenken. Im Alltag müssen sich die meisten von uns aber immer noch mit verschiedenen Mobilfunkstandards und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten herumschlagen. Mit 2G, Edge, 3G, HSDPA, HSDPA+ und 4G schwirren nach wie vor eine ganze Menge Funknetze da draußen rum.
Wie schnell sind 2G, GPRS und Edge (E)?
Der Mobilfunkstandard 2G wurde bereits 1992 eingeführt. Damals war von mobilem Internet natürlich noch keine Rede und der Hauptanwendungsbereich ist deshalb bis heute das Telefonieren von unterwegs. Später, als es interessant wurde, auch mobile Daten zu übertragen, wurden aus 2G zunächst GPRS und später Edge (E) entwickelt. Beide schaffen allerdings nur sehr langsame Übertragungsraten von 53,6 kbit/s beziehungsweise 220 kbit/s und sind mittlerweile für mobiles Internet absolut ungeeignet.
- GPRS: bis zu 53,6 kbit/s
- Edge (E): bis zu 220 kbit/s
Wie schnell sind 3G (UMTS), HSDPA (H) und HSDPA+ (H+)?
Der schnellere 3G-Standard mit dem Namen UMTS wurde ab 2000 eingeführt. Weil mobiles Internet auch damals noch kein Thema war, dauerte es vergleichsweise lange, bis dieser sich durchsetzen konnte. Als beispielsweise 2007 das erste iPhone erschien, besaß dieses, sehr zum Ärger vieler Kunden, noch kein 3G-Modem. Anfangs war UMTS jedoch mit maximalen Übertragungsraten von 384 kbit/s nicht dramatisch schneller als Edge (E).
Einen deutlichen Tempo-Boost gab es erst mit der Weiterentwicklung des 3G-Standards zu HSDPA (H). Plötzlich waren Übertragungen mit bis zu 7,2 Mbit/s möglich. Mit dem heute immer noch sehr weit verbreiteten HSDPA+ (H+) sind sogar maximal 42 Mbit/s möglich.
- UMTS: bis zu 384 kbit(s
- HSDPA: bis zu 7,2 Mbit/s
- HDSPA+: bis zu 42 Mbit/s
Wie schnell ist 4G (LTE)?
Der 4G-LTE-Standard ist immer noch der aktuell schnellste, der im Einsatz ist. Theoretisch werden hier Übertragungsraten mit bis zu 1000 Mbit/s unterstützt. In Mobilfunkverträgen bekommen Kunden jedoch je nach Preis meist zwischen 50 Mbit/s und 200 Mbit/s angeboten.

LTE hat gegenüber den älteren Standards zudem den Vorteil, dass die Netze hier immer noch ausgebaut werden. Der Ausbau der UMTS-Netze ist hingegen weitgehend zum Erliegen gekommen. Sprich: Wenn der HDSPA-Empfang heute in einer Gegend schlecht ist, wird sich daran wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren nichts mehr ändern. Bei LTE könnte das anders aussehen.
- LTE: bis zu 1000 Mbit/s (in der Praxis eher bis zu 200 Mbit/s)
Was ist 5G und wann kommt es?
Tatsächlich bietet 4G aktuell also noch genügend Potenzial für den weiteren Ausbau und für noch höhere Geschwindigkeiten. Derzeit arbeiten Netzbetreiber und Technik-Ausrüster aus aller Welt aber trotzdem bereits am nächsten Standard namens 5G. Motorola hat 2019 einen Mod veröffentlicht, mit dem der schnelle 5G-Mobilfunk für das Moto Z3 nachgerüstet werden kann – womit der Titel für das erste 5G-Smartphone an Motorola ging.
Auch andere Hersteller haben bereits entsprechende 5G-Smartphones angekündigt: So soll das Galaxy S10 5G voraussichtlich im August in Deutschland erhältlich sein. Noch früher wollte Samsung sein faltbares Smartphone Galaxy Fold in den Handel bringen, aufgrund negativer Berichte über die fehlende Langlebigkeit des Displays wurde der Start auf unbestimmte Zeit verschoben.
Auch ein iPhone mit 5G ist nur eine Frage der Zeit, auch wenn der Hersteller naturgemäß noch keine Angaben dazu gemacht hat. Experten rechnen jedoch spätestens 2020 mit dem Release des ersten Apple-Smartphones mit 5G.
Die überraschende Einigung im langjährigen Patentstreit zwischen Apple und Qualcomm hat dafür den Weg frei gemacht – der US-amerikanische Chiphersteller ist schließlich aktuell noch das Maß aller Dinge, wenn es um das Fertigen von 5G-Modems für mobile Endgeräte geht. Intel, das zwischenzeitlich als Ersatzkandidat dafür galt, hat sich direkt nach der Einigung der einstigen Streithähne aus dem Geschäft zurückgezogen.
Dabei ist aber noch gar nicht wirklich klar, ob sich 5G für Otto Normalverbraucher wirklich lohnen wird. Klar, die Geschwindigkeiten sind mit bis zu 10 Gbit/s theoretisch noch höher, aber für mehr Speed böte eigentlich auch 4G noch Reserven.
Wichtiger könnte eventuell die Verbindungsqualität werden. Datenverbinduingen über 5G sollen nämlich deutlich kürzere Latenzzeiten zwischen 1 und 5 Millisekunden bieten. Zudem sollen sie für Geschwindigkeiten von bis zu 500 km/h ausgelegt sein, was High-Speed-Internet auch im ICE oder auf der Autobahn bedeuten könnte.

Erste Funkzellen mit 5G befinden sich bereits im Testbetrieb. Vereinzelt möchten Anbieter den Standard schon ab 2019 für Kunden öffnen. Bis 5G ein Thema für die breite Masse wird, dürfte jedoch noch ein wenig Zeit vergehen.
- 5G: bis zu 10 Gbit/s
Die maximalen Geschwindigkeiten im Vergleich
Mobilfunkstandard | Maximalgeschwindigkeit |
GPRS | 53,6 kbit/s |
Edge (E) | 220 kbit/s |
UMTS (3G) | 384 kbit/s |
HSDPA (H) | 7,2 Mbit/s |
HSDPA+ (H+) | 42 Mbit/s |
LTE (4G) | 1000 Mbit/s |
5G | 10 Gbit/s |