Viele Filme haben ihren Ursprung in der Fantasie von Drehbuchautoren und Regisseuren. Doch mindestens genauso viele sind Filme nach wahrer Begebenheit. Im Folgenden zeigen wir Dir neun Beispiele, deren Handlungen eben nicht ausgedacht, sondern tatsächlich so passiert sind.
- "Der weiße Hai" (1975)
- "Ziemlich beste Freunde" (2011)
- "Psycho" (1960)
- "Catch Me If You Can" (2002)
- "Rocky" (1976)
- "I, Tonya" (2017)
- "Fences" (2016)
- "Eddie the Eagle – Alles ist möglich" (2015)
- "Lion – Der Weg nach Hause" (2016)
- Noch mehr Filme, die auf wahrer Begebenheit beruhen
"Der weiße Hai" (1975)
Story: Vor dem Küstenstädtchen Amity kommt es zu mehreren Angriffen durch einen Weißen Hai. Einige Fischer tun sich zusammen, um der Bestie den Garaus zu machen.
Wahre Begebenheit: Steven Spielbergs Klassiker "Der weiße Hai" basiert auf dem Roman "Jaws" von Peter Bencheley. Der wiederum beschreibt darin die wahren Begebenheiten, die sich vor der Küste von New Jersey zugetragen und vier Menschen das Leben gekostet haben.
- Ursprüngliches Ereignis: 1916
- Wahrheitsgehalt: sehr hoch
"Ziemlich beste Freunde" (2011)
Story: Der querschnittsgelähmte Aristokrat Philippe (François Cluzet) sucht nach einem Pfleger. Seine Wahl fällt ausgerechnet auf den wenig motivierten Driss (Omar Sy) aus einem sozial schwachen Viertel. Dass diese Entscheidung Philippes Leben verändert, konnte er zum damaligen Zeitpunkt noch nicht ahnen ...
Wahre Begebenheit: Philippe heißt eigentlich Philippe Pozzo di Borgo und stammt gebürtig aus Tunesien, lebt lange Zeit in Frankreich und seit 2003 in Marokko. Driss heißt in Wahrheit Abdel Yasmin Sellou und ist Algerier. Auch wenn Abdel inzwischen nicht mehr für Philippe arbeitet, so verbindet die beiden noch immer eine tiefe Freundschaft.
- Ursprüngliches Ereignis: Mitte der 1990er-Jahre
- Wahrheitsgehalt: hoch
"Psycho" (1960)
Story: Eine Sekretärin flüchtet mit 40.000 US-Dollar vom Klienten ihres Chefs und landet ausgerechnet im Motel von Norman Bates. Doch der zunächst so charmante Mann hütet ein dunkles Geheimnis, das der jungen Frau bald zum Verhängnis wird.
Wahre Begebenheit: Ed Gein, der 1957 verhaftet wurde, soll das reale Vorbild von Norman Bates sein. Nach dem Tod seiner Mutter soll er durchgedreht sein und auf einer einsamen Farm Körperteile gesammelt haben.
- Ursprüngliches Ereignis: Mitte der 1950er-Jahre
- Wahrheitsgehalt: geht so – der Regisseur nahm sich doch so einige künstlerische Freiheiten
"Catch Me If You Can" (2002)
Story: Frank Abagnale (Leonardo DiCaprio) kann eines so richtig gut: betrügen! Und zwar im ganz großen Stil. Ob Arzt, Anwalt oder Pilot: Er kann sein, was er will – ohne jemals den Beruf erlernt zu haben. Doch das FBI klebt Frank direkt an den Fersen. Es entwickelt sich ein verzwicktes Katz-und-Maus-Spiel, das alle Beteiligten um den gesamten Globus schickt.
Wahre Begebenheit: Frank Abagnale war in der Tat ein ausgebuffter Hochstapler. Schecks zu fälschen war seine Profession. Nachdem er geschnappt wurde und einige Zeit hinter schwedischen Gardinen verbracht hat, ist er inzwischen auf die Seite der Jäger gewechselt. Seit rund 30 Jahren arbeitet er als Berater und Fälschungsexperte beim FBI.
- Ursprüngliches Ereignis: Ende der 1960er- bis Anfang der 1970er-Jahre
- Wahrheitsgehalt: sehr hoch
"Rocky" (1976)
Story: Sylvester Stallone spielte nicht nur die Hauptrolle in dem Boxerdrama "Rocky" von 1976, sondern schrieb auch das Drehbuch. Sein "Rocky" ist ein Underdog, ein Verlierer auf den schmutzigen Straßen von Philadelphia, der eines Tages die Chance bekommt, gegen den Weltmeister anzutreten.
Wahre Begebenheit: Der Schwergewichtsboxer Chuck Wepner traute seinen Augen nicht, als er "Rocky" sah, denn der Film kam ihm vor, wie die Geschichte seines Lebens. Nur ein Jahr vor Filmrelease und kurz bevor Stallone sich an die Arbeit an dem Drehbuch machte, trat Wepner im Ring gegen Weltmeister Muhammad Ali an. Obwohl Chuck Wepner verlor, brachte er den Weltmeister ganz schön ins Straucheln. Der Boxer verklagte Sylvester Stallone im Jahr 2003 für die ungefragte Verfilmung seines Lebens.
- Ursprüngliches Ereignis: 1975
- Wahrheitsgehalt: Zumindest so wahr, dass Sylvester Stallone einen Vergleich in unbekannter Höhe zahlen musste
"I, Tonya" (2017)
Story: Die Erfolge von Eiskunstläuferin Tonya Harding (Margot Robbie) liegen viele Jahre zurück. In Rückblicken werden die dramatischen Geschehnisse gezeigt, die sich während der Olympischen Spiele 1994 ereigneten – und wie es überhaupt so weit kommen konnte.
Wahre Begebenheit: Tonya Harding wurde vor allem durch den "Eisenstangen-Anschlag" bekannt, der auf ihre Rivalin Nancy Kerrigan unter anderem von Hardings Ex-Mann verübt wurde. Lange beteuerte sie, nichts davon gewusst zu haben. Später revidierte Harding ihre Aussagen jedoch.
- Ursprüngliches Ereignis: 1994
- Wahrheitsgehalt: sehr hoch
"Fences" (2016)
Story: Arbeiter Troy Maxson (Denzel Washington) tut alles, um seiner Familie ein gutes Leben zu ermöglichen. Kein leichtes Unterfangen, immerhin leben sie Mitte der 1950er-Jahre in den USA.
Wahre Begebenheit: "Fences" basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von August Wilson, der 1987 mit dem Pulitzer-Preis sowie dem Tony-Award ausgezeichnet wurde. Es ging ihm in erster Linie darum, die diskriminierenden Missstände aufzuzeigen, ohne dabei die Afroamerikaner in eine Opferrolle zu stecken.
- Ursprüngliches Ereignis: Mitte des 20. Jahrhunderts
- Wahrheitsgehalt: sollte stellvertretend für das Leben der Afroamerikaner Mitte des 20. Jahrhunderts gesehen werden
"Eddie the Eagle – Alles ist möglich" (2015)
Story: Eddie Edwards (Taron Edgerton) will bei den Olympischen Spielen mitmachen! Über ein paar Unfälle und Umwege kommt er zum Skispringen, reist nach Garmisch-Partenkirchen und meldet sich dort für Großbritannien an, das noch über kein Team verfügt. Unterstützung bekommt er vom Pistenpfleger Bronson Peary (Hugh Jackman).
Wahre Begebenheit: Während der Olympischen Winterspiele 1988 eroberte Michael Edwards die Herzen der Wintersportfans. Er startete als absoluter Underdog, wurde wenig überraschend Letzter – den Fans und ihm selbst war das jedoch egal.
- Ursprüngliches Ereignis: 1988
- Wahrheitsgehalt: Ja, "Eddie the Eagle" gab's wirklich, die Filmstory würde aber "nur etwa fünf Prozent" der Wahrheit entsprechen, wie der echte Michael Edwards selbst feststellte
"Lion – Der Weg nach Hause" (2016)
Story: Mit fünf Jahren geht der kleine Saroo mitten in Kalkutta verloren, kommt zunächst in ein Heim und wird dann von einem australischen Paar adoptiert. Doch seine Vergangenheit lässt ihm keine Ruhe, weshalb er sich auf die Suche nach seiner biologischen Familie macht.
Wahre Begebenheit: Im Anschluss an den Film werden Bilder des echten Saroo gezeigt, der 2014 das Buch "A Long Way Home" veröffentlichte, auf dem der Film basiert.
- Ursprüngliches Ereignis: 1986, Gegenwart
- Wahrheitsgehalt: sehr hoch
Noch mehr Filme, die auf wahrer Begebenheit beruhen
- "Das Streben nach Glück" (2006)
- "Zodiac" (2007)
- "127 Hours" (2010)
- "The Impossible" (2012)
- "Dallas Buyers Club" (2013)
- "The Wolf of Wall Street" (2013)
- "Straight Outta Compton" (2015)
- "Boston" (2016)
- "Meine Cousine Rachel" (2017)