Chromebooks sind Googles Antwort auf herkömmliche Laptops. Mit ihrem eigenen Betriebssystem und der einfach zu bedienenden Nutzeroberfläche bieten sie ganz neue Möglichkeiten, etwa die Nutzung von Android-Apps. Wir erklären, warum bereits günstige Chromebooks für so ziemlich jede Aufgabe gerüstet sind.
- Chrome OS ist mehr als ein Webbrowser
- Android Apps werten Chromebooks auf
- Office und Home Office sind kein Problem
- Chromebooks funktionieren auch offline
- PC- und Konsolenspiele zocken
- Chromebooks lassen sich per Smartphone entsperren
Chrome OS ist mehr als ein Webbrowser
"Das ist doch nur ein Webbrowser" – dieses Vorurteil gegenüber Chromebooks war lange weit verbreitet, geht aber an der Realität vorbei. Tatsächlich basiert das Betriebssystem Chrome OS auf dem beliebten Chrome-Browser und ist für die Online-Nutzung optimiert. Als Chromebook-Nutzer bewegt man sich deshalb auch größtenteils im Webbrowser und nutzt die zahlreichen Web-Apps und Browser-Erweiterungen aus dem Chrome Web Store.
Mittlerweile ist es auch möglich, Apps aus dem Google Play Store auf einem Chromebook zu installieren und Daten lokal auf dem Gerät – also ohne permanente Internetverbindung – zu verarbeiten und über einen Dateimanager zu verwalten.
Da Chromebooks auf diese schlanke Struktur aus webbasierten Anwendungen und Apps setzen, lassen sich typische PC-Aufgaben ohne den Hardware-Hunger klassischer Laptops bewältigen.
Chromebooks werden in zahlreichen Ausstattungs-Varianten von mehreren Herstellern wie Acer, Asus, HP und Lenovo angeboten.
Android Apps werten Chromebooks auf
Android Apps aus dem Google Play Store sind heute fester Bestandteil von Chrome OS, sie funktionieren auf beinahe jedem modernen Chromebook. In der Regel sollte der Google Play Store direkt nach der Ersteinrichtung auf dem Gerät zur Verfügung stehen und in der Menüleiste angedockt sein.
Ist das nicht der Fall, lässt sich der Play Store über das "Einstellungen"-Menü des Chromebooks manuell aktivieren.
- Scrolle bis zum Eintrag "Apps verwalten".
- Suche nach dem Menüpunkt mit dem Eintrag "Apps und Spiele von Google Play auf dem Chromebook installieren".
- Klicke auf die Schaltfläche "Aktivieren".
Nach dem Akzeptieren der Nutzungsbedingungen dauert es etwa eine Minute, bis der Google Play Store auf dem Gerät eingerichtet ist. Er lässt sich danach jederzeit über die App-Übersicht aufrufen. Das Suchen, Installieren und Starten von Apps funktioniert so, wie es Nutzer von Android-Smartphones kennen.
Mit der Integration der Android-Apps in Chromebooks arbeiten immer mehr Entwickler daran, ihre Anwendungen auch für diese Laptops zu optimieren, sodass die Apps im Vollbild und/oder Fenstermodus zur Verfügung stehen oder zumindest in einer vertikalen Fensteransicht, die an ein Smartphone-Display erinnert. Bei den vielen Millionen Apps geschieht dies natürlich nicht über Nacht. Es gibt aber bereits ein großes Angebot, bekannte Apps wie Spotify, Netflix und Adobe Photoshop Express zählen dazu.
Das Office ist immer dabei
Chromebooks lassen sich auch problemlos als Arbeitsgeräte zum Erstellen von Texten, Präsentationen und Tabellenkalkulationen nutzen. Es stehen dafür sogar mehrere Möglichkeiten zur Verfügung.
Google Dokumente, Tabellen und Präsentationen
Die einfachste Möglichkeit, auf einem Chromebook klassische Office-Aufgaben zu erledigen, bieten die Google-Web-Apps Google Dokumente, Google Tabellen und Google Präsentationen. Die Anwendungen sind gratis verfügbar und lassen sich direkt über den Chrome-Browser verwenden. Sämtliche Dokumente werden automatisch mit dem ebenfalls kostenlosen Cloud-Speicher von Google synchronisiert und stehen über die Cloud auch auf anderen Laptops sowie Smartphones und Tablets zur Weiterarbeit zur Verfügung.

Microsoft Office
Wer über ein Abo für Microsoft 365 verfügt, kann die Office-Programme Word, Excel und Powerpoint auch auf einem Chromebook nutzen. Microsoft bietet Web-Versionen seiner Office-Suite-Apps als Browser-Erweiterung im Chrome Web Store an. Einmal zum Browser hinzugefügt, lässt sich die Erweiterung über ein kleines Icon rechts oben in der Navigationsleiste des Browsers starten. Dokumente werden auch hier in der Cloud gespeichert und sind geräteübergreifend nutzbar, lassen sich zudem als lokale Kopie abspeichern und offline bearbeiten.
Office-Apps aus dem Google Play Store
Word, Excel und Powerpoint gibt es alternativ auch als eigenständige Android-Apps im Google Play Store. Weitere Office-Suites wie WPS Office und Polaris Office sind ebenfalls über den Play Store verfügbar. Sie sind teilweise deutlich stärker als die Google- und Microsoft-Programme auf die Offline-Nutzung ausgelegt und speichern Dokumente hauptsächlich lokal auf dem Chromebook selbst.
Chromebooks funktionieren auch offline
Ursprünglich waren Chromebooks als reine Online-Computer konzipiert, mittlerweile lassen sich viele Dinge aber auch offline erledigen. Ähnliche wie Windows-Rechner und Macs verfügen Chromebooks über einen Dateimanager zum lokalen Speichern und Verwalten von Daten.

Wichtige Web-Apps wie Google Dokumente und Google Tabellen verfügen zudem über einen Offline-Modus. Er erlaubt das Bearbeiten von kürzlich verwendeten Dokumenten sowie das Erstellen neuer Dokumente ohne Internetverbindung. Sobald wieder eine Internetverbindung besteht, werden die Daten dann automatisch mit der Cloud synchronisiert. Aktivieren lässt sich der Offline-Modus in den Einstellungen der jeweiligen Web-App.

Viele Android-Apps erlauben ebenfalls die Offline-Nutzung. Mit der WPS Office Suite beispielsweise lassen sich Dokumente lokal erstellen, bearbeiten und speichern. Mit Photoshop Express und Snapseed ist Bildbearbeitung ganz ohne Internet-Anbindung möglich, und Songs und Filme lassen sich von Spotify und Netflix für die Offline-Nutzung herunterladen. Kurz gesagt: Chromebooks sind längst keinen reinen Online-Computer mehr.
PC- und Konsolenspiele zocken
Viele Nutzer verwenden ihre Laptops auch, um Spiele zu zocken. Diese Option bieten Chromebooks unter anderem über die Anbindung an den Google Play Store. Dort tummeln sich bekanntlich unzählige Spiele aus zahlreichen Genres.
Eine Hürde ist allerdings, dass viele Games auf eine Touchscreen-Bedienung ausgelegt sind, und nicht jedes Chromebook über einen solchen Bildschirm verfügt. In einigen Fällen lassen sich jedoch auch Maus und Tastatur oder ein Gamepad verwenden.
Deutlich verlockender werden Chromebooks als Gaming-Rechner allerdings dank diverser Cloud-Gaming-Dienste. Das naheliegendste Beispiel ist Google Stadia. Der Dienst wird einfach über den Chrome-Browser und den persönlichen Google-Account gestartet und streamt dann zahlreiche aktuelle Blockbuster-Games direkt auf das Chromebook. Stadia ist im Grundpaket übrigens kostenlos, lediglich die Spiele müssen digital gekauft werden.
Beim Cloud-Gaming ist die Hardware des Rechners Nebensache, es kommt vielmehr auf eine nahtlose Unterstützung der dazu erforderlichen Software-Dienste und eine schnelle Internetverbindung an. Ist beides gegeben, laufen selbst aufwendige Games ruckelfrei über den Bildschirm.
Alternativen zu Google Stadia sind der Cloud-Streaming-Dienst Shadow von Blade und GeForce Now von Nvidia. Beide sind als App im Google Play Store verfügbar. Abgesehen von Maus oder Controller erfordern diese Dienste keinerlei zusätzliche Hardware.
Chromebooks lassen sich per Smartphone entsperren
Ein besonders praktisches Feature von Chromebooks ist die Möglichkeit, den Laptop per Smartphone zu entsperren. Das funktioniert über die Funktion Smart Lock in Kombination mit einem Android-Smartphone.
Voraussetzung dafür ist, dass beide Geräte mit dem gleichen Google-Account genutzt werden und via Bluetooth oder WLAN miteinander verbunden sind. Aktivieren lässt sich Smart Lock in den Einstellungen des Chromebooks.
Wähle den Unterpunkt "Verbundene Geräte" und klicke anschließend auf die Schaltfläche "Android Smartphone Einrichten". Wähle nun das Gerät aus, das Du zum Entsperren des Chromebooks verwenden möchtest und klicke auf "Akzeptieren & weiter".
Anschließend wird dir im Bereich "Aktiviert" das verbundene Smartphone angezeigt. Klicke auf den kleinen Pfeil hinter dem Eintrag "Smart Lock" und wähle die Option "Gerät entsperren und mit Google-Konto anmelden" aus.
Wenn Du das Chromebook anschließend neu startest und das Smartphone via Bluetooth eine Verbindung herstellen kann, wird Smart Lock aktiviert. Danach reicht es aus, zum Einloggen in das Chromebook einfach das Smartphone zu entsperren. Der Laptop sollte sich dann automatisch mit entsperren.
Fazit: Chromebooks sind trotz ihrer Einfachheit ziemlich flexibel
- Das Betriebssystem Chrome OS nutzt den Chrome-Browser als Basis und erweitert diese um zahlreiche Android-Apps und ein lokales Dateimanagement.
- Zahlreiche Apps sind bereits an Chromebooks angepasst und bieten Nutzern von Android-Smartphones die gewohnte Oberfläche.
- Office-Dienste von Google, Microsoft und anderen Anbietern ermöglichen das Erledigen von klassischen Büroaufgaben und lassen sich geräteübergreifend nutzen.
- Ein Großteil der Dienste und Funktionen steht auch offline zur Verfügung – lokal gespeicherte Daten können jederzeit mit Cloud-Plattformen synchronisiert werden.
- Zocken lässt sich am Chromebook über Apps aus dem Google Play Store oder über Cloud-Gaming-Plattformen wie Stadia, Shadow und GeForce Now.
- Durch die Anbindung an den Google-Account lassen sich Chromebooks auf Wunsch direkt mit dem Smartphone entsperren.