Apple hat viele technische Innovationen zum Standard gemacht. Auch wenn die Erfindungen nicht immer auf den Hersteller zurückgehen, so haben sie sich oftmals erst dank der Kalifornier durchsetzen können. Häufig wurde das Unternehmen anfangs noch dafür belächelt, doch diese acht Dinge hat Apple erfolgreich zum Standard in der Tech-Welt gemacht.
1. Die iPhone-X-Kerbe
Die sogenannte "Notch" ist die Sensorleiste des iPhone X, die oben das Display unterbricht. Der Screen verläuft um die Leiste herum. Dieses Design wurde belächelt und oftmals kritisiert, auch von Apple-Fans. Es gab Tricks, die Notch optisch verschwinden zu lassen, doch andere wollten sie auch auf ihrem Android-Smartphone haben. Schließlich wurde die Kerbe kopiert. Anfangs noch von billigen China-Handys, nun jedoch auch von Flaggschiffen wie dem Asus Zenfone 5 und dem Zenfone 5z. Von der Lachnummer zum neuen Standard, dieses Muster wiederholte sich mehrmals in Apples Geschichte.

2. Abschied vom Diskettenlaufwerk
Das Ende des Diskettenlaufwerks ging zwar nicht nur auf Apple zurück, aber das Unternehmen beschleunigte den Untergang der "Floppy Disk" maßgeblich. Im Jahr 1998 brachte Apple den iMac G3 auf den Markt, ein farbenfroher Desktop-Computer mit Neuerungen wie USB und CD-ROM, aber auch mit einem Feature weniger: dem Diskettenlaufwerk. "Der iMac wird nur von wahren Gläubigen gekauft werden. Er hat kein Diskettenlaufwerk für Backups oder Datentausch. Das ist ein erstaunlicher Fehler von Jobs, der es besser hätte wissen müssen", urteilte etwa der Business-Kolumnist Huawatha Bray im Jahr 1998 in der US-Zeitung Boston Globe (via Wired). Das Diskettenlaufwerk war dennoch schnell Geschichte und Apple sollte Recht behalten.
3. Kein optisches Laufwerk mehr
Auf einmal war es nicht mehr da: Mit dem MacBook Air von 2008 begann der Anfang vom Ende des optischen Laufwerks. 2011 kam der Mac Mini ohne optisches Laufwerk auf den Markt. Im Jahr 2012 verzichteten dann auch das MacBook Pro und der iMac auf ein CD/DVD-Laufwerk. Zunächst waren viele Apple-Fans erstaunt oder gar enttäuscht über den Schachzug. Inzwischen werden kaum noch Laptops mit optischem Laufwerk veröffentlicht.
4. Kopfhörerausgang abgeschafft
Mit dem iPhone 7 schaffte Apple den Kopfhörereingang bei seinen Smartphones ab. Seitdem kommen stattdessen Bluetooth-Headsets und neue Kopfhörer zum Einsatz, die mit dem Lightning-Anschluss verbunden werden können. Wieder wurde Apple für die Entscheidung kritisiert und veralbert. Zwar ist der Kopfhörereingang noch nicht komplett vom Smartphone-Markt verschwunden, aber es erscheinen immer weniger Geräte mit dem Anschluss. Kürzlich hat sich etwa Sony dafür entschieden, die 3,5-Millimeter-Klinke bei den kommenden Flaggschiffen Xperia XZ2 und XZ2 Compact wegzulassen.
5. Fest verbauter Akku in iPhone und Mac
Mit der fünften Generation des 17-Zoll-MacBook Pro von 2008 wurde der Akku in Apples Notebooks fest verbaut. Der iPhone-Akku ließ sich derweil noch nie von den Nutzern austauschen. Inzwischen erscheinen so gut wie keine Android-Smartphones mit wechselbarem Akku mehr – von ein paar Ausnahmen abgesehen – und selbst bei Notebooks ist das nur noch selten möglich.
6. Touchscreen statt Tastatur und Stift
Früher wurden Handys und Tablets noch mit physischer Tastatur und gelegentlich einem Eingabestift bedient. Das iPhone brachte 2007 und das iPad im Jahr 2010 die Wende. Nun setzen alle Smartphones und Tablets auf eine Touchscreen-Eingabe. Nur einige wenige Geräte wie das BlackBerry Keyone bieten zusätzlich eine physische Tastatur oder, wie das Galaxy Note 8, einen Eingabestift. "Das iPhone ist nichts als ein Luxus-Spielzeug, das lediglich ein paar Gadget-Freaks ansprechen wird", so Matthew Lynn nach Steve Jobs' iPhone-Präsentation im Jahr 2007 auf Bloomberg (via Wired). Selten hat sich ein Experte wohl so sehr geirrt.
7. Völlig kabellose In-Ears

Die AirPods sorgten für den Durchbruch der völlig kabellosen In-Ear-Kopfhörer. Die beiden Ohrhörer sind, im Gegensatz zu früheren Wireless-In-Ears, nicht mit einem Kabel miteinander verbunden. Dazu kommen Smart-Features dank des integrierten Apple-W1-Chips. Anfangs wurden die AirPods unter anderem mit den Aufsätzen einer elektrischen Zahnbürste verglichen. Seitdem kommen aber immer mehr Kopfhörer anderer Hersteller auf den Markt, die sich dasselbe Prinzip zunutze machen, zum Beispiel die Samsung Gear IconX oder die Jabra Sport Pulse Wireless.
8. USB-Standard
Tatsächlich verhalft Apple sogar dem USB-Standard zum Durchbruch. Der iMac aus dem Jahr 1998 war das erste Mainstream-Produkt mit USB-Port. Es war auch der Erfolg des iMac, der zur weltweiten Verbreitung von USB beitrug.