- 1. Das Gedächtnis wird besser
- 2. Die soziale Interaktion steigt
- 3. Die Intelligenz kann zunehmen
- 4. Die körperliche Fitness wird besser
- 5. Spielen verschafft positive Gefühle
- 6. Das Engagement nimmt zu
- 7. Es entwickeln sich Beziehungen
- 8. Videospiele können Sinn & Bedeutung stiften
- 9. Erfolge durch Leistung
Ab dem Jahr 2018 betrachtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das übermäßige Spielen von Videospielen als psychische Störung und stellt es formal gesehen auf eine Stufe mit Alkohol und Drogen. Diese Nachricht hat in der Gaming-Gemeinde für Unruhe gesorgt, denn viele Gamer fühlen sich in ihrem Hobby unfair angegriffen. Viele Wissenschaftler unterstreichen aber auch positive Auswirkungen des Spielens – zum Beispiel diese neun durchaus gesundheitsfördernden Einflüsse.
Vorab: Niemand will bestreiten, dass ständiges Spielen für manche Menschen zum Problem werden und suchtähnliche Züge annehmen kann. In den extremsten Fällen drohen hohe gesundheitliche Risiken oder sogar der Tod. Aber: So sieht eben kein normales menschliches Verhalten aus. Wer gesundheitliche Probleme wegen des unkontrollierten Spielens von Videospielen bekommt, sollte daher einen Arzt aufsuchen – daran besteht kein Zweifel.
Die große Mehrzahl der Gamer darf deshalb aber nicht als psychisch gestört betrachtet werden, denn schließlich dürfte das Spielverhalten bei den allermeisten Spielern im Rahmen liegen. Dann hat es unter Umständen sogar positive Auswirkungen, denn tatsächlich gibt es viele Faktoren, die die geistigen, sozialen und auch körperlichen Fähigkeiten von Gamern positiv beeinflussen – und mittlerweile auch wissenschaftlich belegt sind.
1. Das Gedächtnis wird besser

Dass das Gedächtnis durchs Spielen unterstützt und auch trainiert werden kann, zeigen mehrere Untersuchungen und auch die Existenz von Spielen wie "Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging". Eine Studie hat auch herausgefunden, dass komplexere Titel wie etwa "Super Mario Odyssey" größere Auswirkungen haben als einfache Spiele wie etwa "Angry Birds". Nun spielen besonders ältere Menschen nicht so oft "Super Mario Odyssey" als etwa Millenials, aber sie könnten dadurch stark profitieren. Spiele helfen dabei, neue Dinge zu lernen, können möglicherweise sogar vorbeugend gegen Demenz wirken und die geistige Fitness allgemein steigern.
2. Die soziale Interaktion steigt
Viele Menschen mit psychischen Problemen sind isoliert und den Games wird dazu oft eine isolierende Wirkung zugeschrieben. Dabei können Videospiele Menschen helfen, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen. Tatsächlich sind Videospiele eine wachsende soziale Erfahrung, wie der durchschlagende Erfolg von Titeln wie "Playerunknown's Battlegrounds" zeigt. In Online-Spielen wird sowohl die Kooperation als auch der Wettbewerb mit realen Menschen gefördert. Auf LAN-Partys und vielen anderen Treffen können sich die Gamer auch persönlich kennen lernen.

3. Die Intelligenz kann zunehmen
Dass Spiele auch klüger machen können, klingt auf den ersten Blick etwas unglaubwürdig, aber es gibt auch hier wissenschaftliche Forschungen, die das belegen. So kam eine Studie des Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung zu dem Schluss, dass wichtige Hirnregionen durch das Spielen von "Super Mario 64" vergrößert werden konnten.
4. Die körperliche Fitness wird besser
Es gibt diverse Spiele, die direkt die körperliche Fitness positiv beeinflussen können – zum Beispiel Tanzspiele aller Art. Außerdem sind gerade im VR-Bereich Spiele in der Entwicklung, bei denen die körperliche Fitness eine große Rolle spielt. Wer professionell in einem Team spielt, muss zudem regelmäßig trainieren, um den Belastungen des Spielens gewachsen zu sein.

5. Spielen verschafft positive Gefühle
Zahlreiche Studien belegen, dass von zeitlich begrenztem Videospielen ein positiver Effekt auf die Gefühle ausgeht. In den USA etwa wurden Schüler mit einem mäßigen Spielekonsum untersucht. In einer Studie wurde herausgefunden, dass diese Jugendlichen sowohl im Vergleich mit Nicht-Spielern als auch im Vergleich mit Viel-Spielern eine bessere psychische Gesundheit aufwiesen. Die Menge macht's also!
6. Das Engagement nimmt zu
Wer sich engagiert, ist oft glücklicher, haben Wissenschaftler herausgefunden. Engagement hängt mit einer sozialen Entwicklung zusammen, und ist oft auf ein ganz bestimmtes Ziel bezogen. In "World of Warcraft" etwa, wo Engagement und Zusammenarbeit für das Erreichen bestimmter Ziele wichtig sind, sollen die Spieler ein Verständnis für eine glücklich machende Produktion bekommen, wenn diese Studie richtig liegt.

7. Es entwickeln sich Beziehungen
Viele Gamer berichten, dass die Freundschaften, die sich in Spielen entwickeln, vergleichbar oder besser sind als Freundschaften aus dem echten Leben – das hat eine Studie im Jahr 2006 herausgefunden. Und: Spieler von "WoW" glauben, dass sich die Online-Erfahrungen positiv auf Beziehungen im realen Leben auswirken. Es sei leichter, neue Freunde zu treffen und Beziehungen verschiedener Stärke aufzubauen.
8. Videospiele können Sinn & Bedeutung stiften
Wer sich mit bedeutsamen Dingen beschäftigt, gibt seinem Leben einen Sinn. Forscher haben herausgefunden, dass viele Videospieler sich als Teil von etwas Größerem betrachten. In der letzten Kampagne von "Halo 3" sind etwa zusammen über 10 Milliarden Kills passiert, das sind 12.000 Kills pro Minute. Es hat zwar keinen realen Gegenwert, ein Alien in "Halo 3" aus dem Weg zu räumen. Es muss aber in Anbetracht dieser hohen Zahlen auch für die weltweit verbundenen Spieler etwas bedeuten, sich auf diesem Weg als Teil einer größeren Gruppe sehen zu können – das glauben jedenfalls die Forscher.

9. Erfolge durch Leistung
Wer im realen Leben auf Erfolge durch Leistung hinarbeitet, kann dadurch viel Befriedigung erfahren. Herausforderungen in Spielen zu meistern ist bei Titeln wichtig, in denen es aufs Beherrschen der Steuerung ankommt, sagen Wissenschaftler. Leistung ist aber auch wichtig, wenn etwa Online-Rollenspiele gezockt werden. Laut einer Studie ist das eine wichtige Motivation für das Spiel.