Die Entwickler von iPhone-Apps können Abogebühren nun auch ohne aktive Zustimmung der Nutzer erhöhen. Ob Entwickler dies auch in Deutschland so handhaben dürfen, ist fraglich.
Bisher mussten iPhone-Nutzer einer Erhöhung von Abogebühren aktiv zustimmen. Lehnten sie diese ab oder ließen sie den Zustimmungszeitraum verstreichen, endete das Abo automatisch zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Nun erlaubt Apple es Entwicklern, Abogebühren auch ohne die Zustimmung der Nutzer zu erhöhen.
Änderung angeblich zum Vorteil der Nutzer
In einem Post im eigenen Entwickler-Blog schreibt Apple, dass es mit dem bisherigen Modell gelegentlich zu unbeabsichtigten Unterbrechungen kam, wenn Nutzer einer Bestätigung von erhöhten Gebühren nicht nachkamen. Dann seien zusätzliche Schritte nötig gewesen, um aus den Einstellungen auf iPhone und iPad oder aus dem App Store auf Macs ein neues Abo abzuschließen.
Mit der neuen Regelung kann dies nicht mehr passieren. Lehnen Nutzer eine Preiserhöhung nicht aktiv ab, zahlen sie demnächst automatisch den vom Entwickler neu festgesetzten Preis.
Automatische Zustimmungen sind an Bedingungen geknüpft
Um den Missbrauch der automatischen Zustimmung für eine Erhöhung von Abogebühren zu verhindern, hat Apple das Feature allerdings an mehrere Bedingungen geknüpft: Preiserhöhungen für Abos dürfen nicht mehr als einmal im Jahr vorkommen. Außerdem dürfen die neuen Gebühren nicht 5 US-Dollar und 50 Prozent des vorherigen Preises übersteigen. Bei jährlichen Abomodellen darf die Erhöhung nicht 50 US-Dollar und 50 Prozent des jährlichen Preises übersteigen.
Modelländerung auch in Deutschland möglich?
Ob eine automatische Zustimmung einer Preiserhöhung bei Abomodellen auch in Deutschland rechtlich möglich ist, ist fraglich. Weigern sich Nutzer beispielsweise einer Aktualisierung von Nutzungsbedingungen innerhalb eines Zeitfensters zuzustimmen, wird diese hierzulande automatisch abgelehnt. Mit Apples Plänen zur automatischen Bestätigung für Preiserhöhungen dürfte es sich ähnlich verhalten.