Unter Wasser eröffnet sich Fotografen eine faszinierende Welt. Hier gelten jedoch andere Gesetze als oberhalb der Wasseroberfläche. Vor allem die veränderten Lichtverhältnisse sorgen bei der Unterwasserfotografie häufig für Probleme. Mit diesen Tipps knipst Du auch unter Wasser perfekte Bilder.
- Lichtverhältnisse unter Wasser
- Einsatz von Blitzlicht unter Wasser
- Hilfreiche Kameraeinstellungen
- Tipps für die ersten Unterwasserfotos
- Zusammenfassung
Bunte Fische und eine faszinierende Pflanzenwelt reizen jeden Fotografen zu einer ganzen Serie von Unterwasserfotografien. Dazu eignen sich sowohl wasserdichte Action-Cams als auch Systemkameras und digitale Spiegelreflexkameras, die mit einem wasserdichten Zusatzgehäuse ausgestattet sind. Darüber hinaus ist ab einer Tauchtiefe im zweistelligen Meterbereich der Einsatz eines externen Blitzgeräts hilfreich, denn unter Wasser herrschen ganz spezielle Lichtverhältnisse.
Lichtverhältnisse unter Wasser
Mit jedem Meter Wassertiefe nimmt die Intensität des Sonnenlichts ab. Nach und nach filtert das Wasser mehr Farbanteile aus dem Licht: Ab einer Wassertiefe von drei Metern verschwinden die roten Farbanteile des Sonnenlichtes. Ab fünf Metern folgen die orangefarbenen, ab zehn Metern die gelben und ab 20 Metern Wassertiefe die grünen Anteile. Danach verbleiben nur noch die blauen Anteile des Sonnenlichts unter Wasser. Sie nehmen erst ab einer Tiefe von 30 Metern ab.
Tipp: Um die besten Lichtverhältnisse nutzen zu können, solltest Du das Unterwasser-Shooting auf die Mittagszeit bei wolkenlosem Himmel legen. Steht die Sonne nahezu senkrecht am Himmel – das ist zwischen 11 und 14 Uhr der Fall – dringt am meisten Sonnenlicht unter die Wasseroberfläche. Dann ist der interne Blitz der Kamera oder ein externes Blitzgerät überflüssig. In tiefen Gefilden kann das künstliche Licht hingegen sehr nützlich sein.
Einsatz von Blitzlicht unter Wasser
Ein Blitzlicht sorgt auf Knopfdruck für ein ausgeleuchtetes Objekt. Im Wasser ist der Einsatz eines wasserfesten externen Blitzgerätes ab einer Tiefe von zehn Metern aufgrund der schummrigen Lichtverhältnisse unumgänglich. Die Blitzkraft von integrierten Blitzlichtern ist für die Unterwasserfotografie in dieser Tiefe zu schwach. Sie leuchten Objekte nur in einer Entfernung von zwei bis drei Metern aus. Allerdings sorgt das künstliche Licht für einen unangenehmen Nebeneffekt bei der Unterwasserfotografie: Im Wasser befinden sich Millionen kleinster Schwebeteilchen, die das Blitzlicht reflektieren. Sie sind später als unerwünschte helle Pünktchen auf dem Foto zu sehen.
Tipp: Damit sich das Sonnenlicht möglichst wenig bricht, solltest Du Dich vor dem Auslösen so wenig wie möglich im Wasser bewegen. Ansonsten entstehen Wellenbewegungen, die für Unruhe und einen unsteten Lichteinfall sorgen. Aus diesem Grund eignen sich auch windstille Tage mit einer ruhigen Wasseroberfläche besonders gut für die Unterwasserfotografie.
Hilfreiche Kameraeinstellungen
Um schnellere Bewegungen unter Wasser einzufangen, benötigst Du eine qualitativ hochwertige digitale Spiegelreflex- oder Systemkamera, die durch ein wasserdichtes Gehäuse geschützt ist. Um die Unterwasserwelt in all ihren Farben und Konturen realitätsgetreu abzulichten, empfehlen sich: ein Rotfilter, der den fehlenden roten Farbanteil des Sonnenlichts ausgleicht und eine erhöhte ISO-Zahl als Ausgleich für die abnehmende Helligkeit. Mit einer kurzen Verschlusszeit von mindestens 1/125 Sekunden vermeidest Du zudem, dass bei der Aufnahme von vorbeiziehenden Fischen Bewegungsunschärfe entsteht.
Tipps für die ersten Unterwasserfotos
Die Digitalfotografie hat dem Hobby der Unterwasserfotografie neues Leben eingehaucht. Denn wo der Kleinbildfilm mit 36 Aufnahmen früher nur wenig Experimentieren erlaubte, können sich begeisterte Schnorchler und Taucher heute ordentlich austoben. Zudem ist das Equipment mit dem Aufkommen der ersten vernünftigen Action-Cams immer erschwinglicher geworden. Immer mehr Urlaube unternehmen ihre ersten Schritte unter Wasser daher gleich mit GoPro im mitgelieferten Unterwassergehäuse.
Damit auch das auf Anhieb klappt, geben wir Dir hier noch einige nützliche Anfängertipps für die Praxis an die Hand. Wer sich zum nämlich noch nicht grundsätzlich mit dem Element Wasser vertraut gemacht hat, wird vielleicht überfordert damit sein, gleichzeitig zu tauchen und zu fotografieren. Es kann also durchaus angebracht sein, mit einer Action-Cam im Schwimmbad zu üben, bevor man sich im offenen Ozean in Gefahr begibt. Mach Dich vor allem ausreichend mit der Bedienung der Kamera vertraut. Dann kannst Du Dich später besser auf die Motive unter Wasser konzentrieren.
Warst Du mit der Unterwasserkamera im Salzwasser unterwegs, spüle das Gerät direkt nach seinem Einsatz mit Süßwasser ab. Ansonsten bleiben Salzkristalle beim Trocknen zurück. Allerdings solltest Du die Kamera nicht unmittelbar nach dem Tauchgang aus ihrem Gehäuse nehmen, sondern zunächst trocknen lassen. Ansonsten dringt womöglich Wasser ein und beschädigt die Elektronik. Darüber hinaus kann es sein, dass die Optik beschlägt und die Kamera nicht rechtzeitig zum nächsten Tauchgang wieder einsatzbereit ist. Vorsicht ist natürlich auch mit Sand und Sonnencreme geboten.
Zusammenfassung
- Für die Unterwasserfotografie eignen sich spezielle Outdoor-Kameras sowie digitale Spiegelreflex- und Systemkameras mit einem wasserdichtem Schutzgehäuse
- Wasser filtert nach und nach rote, orangefarbene, gelbe, grüne und blaue Farbanteile aus dem Sonnenlicht
- Die Mittagszeit bei wolkenlosem Himmel ist die beste Zeit für Unterwasserfotografien
- Blitzlicht eignet sich nur bedingt für Aufnahmen unter Wasser. Schwebeteilchen reflektieren das Licht und sorgen für unerwünschte Pünktchen auf dem Bild
- Ein Rotfilter, eine höhere ISO-Zahl und eine kurze Verschlusszeit von mindestens 1/125 Sekunden vermeiden Bewegungsunschärfe und eine schlechte Farbqualität
- Anfänger machen sich am besten im Schwimmbad mit der Bedienung der Kamera unter Wasser vertraut
- Nach dem Tauchgang in Salzwasser sollte das Gehäuse mit Süßwasser abgespült, aber nicht direkt geöffnet werden
- Achte darauf, dass weder Sand noch Sonnencreme ins Gehäuse dringen