Der Tracker-Hersteller Tile wird von der Ortungs-App Life360 übernommen. Damit soll das eigene Ortungsnetzwerk um das Zehnfache wachsen und das Unternehmen auf dem Markt konkurrenzfähig bleiben.
In einer Pressemitteilung von Tile heißt es, dass das Unternehmen auch unter der Führung von Life360 eine eigenständige Marke bleiben wird. Durch die Übernahme der Firma sollen sich außerdem "positive Synergien" ergeben. Laut Angaben von Tile sollen nämlich rund 33 Millionen Menschen die Life360-App auf ihrem Smartphone nutzen. Nach der vollständigen Migration in das Life360-Netzwerk würde Tiles Ortungsnetzwerk, das Äquivalent zu Apples "Wo ist?"-Netzwerk, um das Zehnfache wachsen und so die Ortung verlorener Gegenstände erleichtern.
Apples AirTags setzen Tracker-Hersteller unter Druck
Seit dem Release der Apples AirTags und der Samsung SmartTags dürfte der Druck auf Tile und andere Tracker-Hersteller gehörig gewachsen sein. Wer ohnehin schon ein iPhone oder ein Samsung-Smartphone besitzt, greift, um dem Verlust von Wertgegenständen vorzubeugen, wahrscheinlich eher zur Lösung von Apple oder Samsung als zum Tracker eines Drittherstellers.
Die AirTags sind direkt in iOS integriert, es wird keine zusätzliche App zur Ortung benötigt und beim Verlust eines mit AirTags versehenem Gegenstands helfen alle iPhone-Besitzer dabei, den Tracker zu orten. Durch die Übernahme von 360Life vergrößert sich nun zumindest das Tile-Netzwerk. Mit der Anzahl der weltweiten iPhones wird Tile dennoch nicht mithalten können.
Life360 ist ein Spezialist für Ortung und Überwachung
Dass Tile unter dem Dach von 360Life gelandet ist, ist wenig überraschend. Das Unternehmen hat sich auf Ortung und Überwachung spezialisiert. Die App wird primär von Eltern genutzt, um die eigenen Kinder zu tracken. Sie kann aber auch verwendet werden, um andere Familienmitglieder und Freunde zu orten.
Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als "Familiensicherheits-Plattform", stand in den USA aber wegen der Verletzung der Privatsphäre in der Kritik. Den Kauf von Tile hat sich Life360 205 Millionen US-Dollar kosten lassen. Die vollständige Übernahme soll im ersten Quartal 2022 abgeschlossen werden.