AirTags vs. Tile: Die Bluetooth-Tracker im direkten Duell

Die Apple AirTags gibt es seit Kurzem zu kaufen – doch wie schlagen sie sich gegen Platzhirsch Tile?
Die Apple AirTags gibt es seit Kurzem zu kaufen – doch wie schlagen sie sich gegen Platzhirsch Tile? Bild: © TURN ON 2021

Smarte Bluetooth-Tracker helfen, verlorene oder verlegte Dinge wiederzufinden. Apple verkauft seine AirTags seit Kurzem, Vorreiter Tile ist schon seit 2012 auf dem Markt. AirTags vs. Tile: Wie unterscheiden sich die Tracker und welche Features bringen sie mit?

Von Claudia Frickel

AirTags von Apple und Tile-Geräte sind kleine Funksender. Du kannst sie auf Gegenständen befestigen, um diese schneller wiederzufinden. Sie verbinden sich via Bluetooth mit Smartphones und können auf diese Weise geortet werden. Alle Tracker können einen Ton abspielen, damit Du weißt, wo Du nachschauen musst. Außerdem kannst Du in der jeweiligen App nachsehen, wo das gesuchte Gerät zuletzt verbunden war.

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Tile entstand 2012 aus einem Crowdfunding-Projekt. Der US-Hersteller bietet mehrere Devices in unterschiedlichen Größen und mit jeweils anderen Features an: Pro, Mate, Slim und Sticker. Apple hat die AirTags Ende April vorgestellt und verkauft den Tracker seit Mai. Es gibt keine Auswahl, sondern nur dieses Modell.

AirTag vs. Tile: Genauigkeit, Reichweite und verbaute Technik

Sowohl Apple als auch Tile setzen auf Bluetooth Low Energy. Der Vorteil: Die Technologie benötigt wenig Strom und die Batterie hält deshalb lang.

Wie groß die Reichweite der AirTags ist, verrät Apple nicht. Bei Bluetooth sind es generell maximal um die 120 Meter. Befinden sich Hindernisse wie Mauern im Weg, nimmt sie ab. Tile macht für seine Devices exakte Angaben: Sticker funken bis 46 Meter, Slim und Mate maximal bis 61 Meter und Pro bis 122 Meter.

Apple verbaut in seine Tracker zwei Extras: Der integrierte U1-Chip ermöglicht die Ultrabreitband-Technologie UWB. Sie berechnet die Zeit, die Funkwellen zwischen zwei Geräten brauchen. Das erhöht die Präzision deutlich. Du kannst damit ein Device mit einer Genauigkeit von bis zu zehn Zentimetern orten. Das ist via Bluetooth allein nicht möglich. Dank UWB können iPhone-Besitzer ab Version 11 sich über den Bildschirm bequem zu ihrem AirTag navigieren lassen. Tile hat UWB bereits angekündigt, aber noch nicht eingeführt.

In den AirTags von Apple steckt außerdem eine NFC-Antenne: Darüber können sie auch mit Android-Smartphones kommunizieren, wenn sie verloren gegangen sind. Deren Besitzer sehen dann die hinterlegte Telefonnummer. Allerdings sind Tiles nicht auf eine Plattform beschränkt, sie verbinden sich mit iPhones und Android-Telefonen.

Kompatibilität und Verbreitung des Tile Trackers und des AirTags

Einen Apple AirTag kannst Du nur mit den Geräten des Herstellers koppeln. Die entsprechende App läuft ebenfalls nur auf iPhone und iOS. Android-Handys können nur mithilfe von NFC einen der Tracker aufspüren und dessen Standort weitergeben, mehr aber nicht.

Tile verfolgt einen plattformübergreifenden Ansatz: Du kannst die Funksender mit iPhones oder Android-Telefonen nutzen. Weil die Devices schon länger auf dem Markt sind, gibt es auch mehr Nutzer als bei Apple.

Aber es gibt einen Haken. Denn nur Handys mit installierter Tile-App können die Tracker finden. Apple spannt dagegen potenziell alle iPhone-Besitzer ein, um AirTags anonym aufzuspüren – egal, ob sie Funksender verwenden oder nicht. Das Netzwerk an Helfern ist also viel größer.

Größe und Design

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Apple setzt für seine AirTags auf eine runde Optik. Bild: © TURN ON 2021

Der AirTag von Apple und der Tile Sticker sind rund. Die anderen Tile-Geräte sehen dagegen aus wie eckige Kacheln.

Wenn Du den AirTag befestigen willst, brauchst Du einen Anhänger, den Du extra kaufen musst. Die Tile-Modelle Pro und Mate haben dagegen ein Loch: Du kannst sie einfach mit einer Schnur anbinden. Tile Sticker besitzt eine Klebefolie auf der Rückseite: So befestigst Du ihn etwa an der Fernbedienung. Der Slim ist so dünn wie zwei Kreditkarten und dafür gedacht, dass Du ihn in die Brieftasche schiebst – Du brauchst ihn also nicht anzubringen.

Auch bei Größe und Gewicht gibt es Unterschiede:

  • Der AirTag hat einen Durchmesser von 31,9 Millimetern, ist 8 Millimeter dick und wiegt 11 Gramm.
  • Der Tile Pro ist 42 x 42 Millimeter groß, 6,5 Millimeter hoch und bringt 12 Gramm auf die Waage.
  • Der Tile Mate misst 35 x 35 x 6,2 Millimeter und hat ein Gewicht von 7 Gramm.
  • Der flache Tile Slim hat Abmessungen von 86 x 54 x 2,4 Millimeter und wiegt 9,3 Gramm.
  • Der Tile Sticker bringt einen Durchmesser von 27 Millimetern und eine Höhe von 7,3 Millimetern mit. Mit 5 Gramm ist er der leichteste Tracker.

Während der AirTag ausschließlich in Weiß zu haben ist, hast Du beim Tile Pro die Wahl zwischen Schwarz und Weiß. Der Tile Mate ist weiß, Slim und Sticker sind schwarz. Die Tile-Tracker gibt es außerdem als bunte Sondermodelle.

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Bei Tile herrscht eher klare Kante beim Design. Bild: © Tile 2019

Laufzeit, Wasserbeständigkeit und weitere Funktionen

Alle Tracker sind mit Batterien ausgerüstet, die lang laufen sollen: Beim AirTag sowie bei Tile Pro und Mate halten sie nach Angaben der Hersteller jeweils ein Jahr durch. Danach kannst Du die Batterien austauschen. Tile Slim und Sticker haben eine fest verbaute Batterie, die drei Jahre lang hält. Danach kannst Du sie nicht mehr nutzen.

Alle Geräte sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Apples AirTag sowie Tile Pro und Mate sind wasserbeständig. Komplett wasserdicht sind dagegen Tile Slim und Sticker.

Darüber hinaus haben die Geräte unterschiedliche Extrafunktionen:

  • Apple benachrichtigt Dich, wenn Du Dich mit einem nicht erkannten AirTag bewegst. Das soll verhindern, dass Dich jemand heimlich verfolgt.
  • Tile kann das Telefon finden, auf dem die App installiert ist: Tippst Du auf den Tracker, gibt das Handy einen Ton von sich. Apple-Geräte wie iPhones, iPads oder Macs kannst Du aber von Haus aus über die "Wo ist"-App aufspüren.
  • Tile arbeitet mit anderen Herstellern zusammen. Geräte von beispielsweise Bose, Scullcandy oder Fitbit findest Du damit schneller.
  • Bei Tile gibt es Premium-Features für 34,99 Euro pro Jahr oder 3,49 Euro pro Monat. Praktisch ist der Smart Alert: Er benachrichtigt Dich, wenn Du etwas liegen lässt oder vergisst. Außerdem kannst Du einen Tile mit jemand anderem teilen. Das ist hilfreich, wenn zum Beispiel zwei Leute etwas nutzen und suchen wollen, so wie Autoschlüssel oder Fernbedienung. Zudem werden Batterien kostenlos gewechselt.

AirTag vs. Tile: Was die Tracker kosten

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Alle Funk-Devices sind schon im Handel erhältlich:

  • Ein AirTag von Apple kostet 35 Euro, ein Set mit vier Geräten 119 Euro. Dazu kommt eventuell der Anhänger.
  • Der Tile Pro ist für 34,99 Euro zu haben, zwei für 59,99 Euro und vier für 99,99 Euro.
  • Der Preis des Tile Mate liegt bei 24,99 Euro. Ein Zweierpack kostet 47,99 Euro, vier Geräte 69,99 Euro.
  • Der Tile Slim kostet 29,99 Euro.
  • Tile Sticker gibt es im Zweier- oder im Viererpack für 39,99 bzw. 64,99 Euro.

Fazit: Das ist der richtige Bluetooth-Tracker für Dich

Welche Variante für Dich infrage kommt, ist einfach zu beantworten: Hast Du ein iPhone, hol Dir den AirTag. Du kannst es ganz einfach in Dein Apple-Universum einbinden. Bist Du Android-Nutzer, greifst Du zu den Tile-Modellen. Dafür hast Du dann mehr Auswahl.

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