- Benutzerkonten für Amazon AWS und Amazon Developer anlegen
- Alexa-Skill erstellen und Aktivierung festlegen
- Verschiedene Sprachmuster (Utterances) hinterlegen
- Amazon AWS Lambda oder HTTPS-Dienst als Endpunkt definieren
- Alexa Blueprints: Vorgefertigte Templates für Anfänger
- Zusammenfassung
Von Haus aus sind die Möglichkeiten von Alexa-fähigen Geräten eher beschränkt. Mit Alexa-Skills lassen sich die Fähigkeiten smarter Lautsprecher aber leicht erweitern – für Anfänger jetzt dank Alexa Blueprints sogar besonders einfach. Was dazu notwendig ist, erläutern wir in der folgenden Anleitung.
Zwar kann Alexa von Haus aus Fragen beantworten, Musik wiedergeben oder Smart-Home-Geräte steuern. Wer aber alles aus dem Sprachassistenten herausholen möchte, kommt um die sogenannten Alexa-Skills nicht herum. Dabei handelt es sich im Grunde um kleine Apps, die jeder mit gewissen Programmierfähigkeiten selbst erstellen kann.
Benutzerkonten für Amazon AWS und Amazon Developer anlegen
Damit das gelingt, musst Du zunächst die entsprechenden Accounts bei den Amazon-Diensten AWS und Developer einrichten – beide Registrierungen sind für Dich kostenlos. Der Skill selbst wird als Webservice über HTTPS eingebunden. Damit Du keinen eigenen HTTPS-Server einrichten musst, empfiehlt sich die Nutzung von Amazon AWS.
Vor der Skill-Erstellung gilt es, sich einige Gedanken zum konkreten Einsatz zu machen, etwa, wie der Skill aktiviert werden kann oder wie einzelne Funktionen angesteuert werden. Die Definition zentraler Schlüsselbegriffe ist ebenfalls für ein gutes Nutzererlebnis von hoher Bedeutung. Vorab solltest Du Dir zudem Gedanken über den richtigen Satzbau machen und auch gegebenenfalls regionale Unterschiede in der Sprache berücksichtigen.
Für ein gutes Nutzererlebnis gilt grundsätzlich, dass eine möglichst flexible Fragestellung ermöglicht werden sollte. So solltest Du daran denken, grundsätzlich den "Hilfe"-Befehl einzubauen. So kannst Du sicherstellen, dass Nutzer, die Hilfe mit dem Skill benötigen, diese auch erhalten, etwa durch Erklären der Interaktionsmöglichkeiten.
Alexa-Skill erstellen und Aktivierung festlegen
Der eigentliche Skill wird letztendlich in der Skriptsprache Javascript geschrieben. Jetzt musst Du Dich in der Developer-Konsole von Amazon mit Deinen Login-Daten anmelden und anschließend auf den "Alexa"-Tab klicken. Wähle im Bereich "Alexa Skills Kit" schließlich auf "Get started".
Um jetzt Deinen Alexa-Skill zu konfigurieren, musst Du einfach auf "Add a new Skill" klicken. Im Interaction-Modus kannst Du dann Deinen Alexa-Skill konfigurieren. Hier kannst Du einen Namen für den Skill vergeben und auch die Phrase festlegen, wie er durch die Nutzer aktiviert werden kann.

Verschiedene Sprachmuster (Utterances) hinterlegen
Nach dem Klicken auf "Launch Custom Builder" gelangst Du zu einem übersichtlichen Dashboard, das als Ausgangsbasis für die Fertigstellung des Skills dient. Mit einem Klick auf "Add an Intent" kannst Du jetzt die Absichten definieren und einen passenden Namen dafür vergeben.
Jetzt gilt es, unterschiedliche Sprachmuster, sogenannte Uterrances, zu definieren, die von Nutzern höchstwahrscheinlich genutzt werden, um mit dem Skill zu interagieren. Hier solltest Du möglichst viele Formulierungen wählen, um ein gutes Benutzererlebnis sicherzustellen. Je nach Anwendungsgebiet können dies durchaus 20 bis 30 Formulierungen sein. Durch maschinelles Lernen wird der Skill zudem immer weiter trainiert. Mit Klick auf "Build Model" wird der Code generiert.
Amazon AWS Lambda oder HTTPS-Dienst als Endpunkt definieren
Wechselt Du jetzt in die Konfiguration (Configuration), musst Du einen Endpunkt für Deinen Skill definieren, der die Programmlogik verarbeitet. Hier stehen Dir AWS Lambda oder HTTPS zur Verfügung. Da die Kommunikation mit Alexa ausschließlich verschlüsselt abläuft, empfiehlt sich die Nutzung des Amazon-Dienstes, andernfalls musst Du Dich noch um eigene Sicherheitszertifikate und dergleichen kümmern. Wie das im Detail abläuft, erklärt ein umfangreiches Hilfevideo von Amazon Developers auf YouTube. Unter anderem können hier Antworten definiert oder auch Aussprachen bearbeitet werden. Der Stand des Skills kann jederzeit akustisch über ein Testmenü überprüft werden.
Alexa Blueprints: Vorgefertigte Templates für Anfänger
Seit kurzer Zeit bietet Amazon mit Alexa Skill Blueprints eine Möglichkeit an, mit dem auch Nutzer eigene Skills entwickeln können, die über keinerlei Programmierkenntnisse verfügen. Damit richtet sich das Programm primär an die Mitglieder in einem Haushalt, die vielleicht ein eigenes Familienquiz auf ihrem Amazon Echo starten wollen. Das Programm gibt es derzeit zwar nur in Englisch, kann aber auch in Deutschland verwendet werden.
Zum Start stehen 20 sogenannte Blueprints zur Verfügung. Das sind im Prinzip Templates, mit denen jedermann im Handumdrehen Alexa-Skills erstellen kann. Dafür stehen die vier Kategorien "Fun & Games", "Learning & Knowledge", "At Home" und "Storyteller" zur Wahl. So kannst Du interaktive Geschichten untermalt durch Soundeffekte erstellen, Anweisungen für den Babysitter hinterlassen und Dein eigenes Quiz für den Ratespaß zwischendurch entwerfen.
Rufe dazu die Blueprints-Seite auf und melde Dich mit Deinen Amazon-Daten an. Auf der Übersichtsseite werden Dir alle verfügbaren Templates angezeigt. Klicke den gewünschten Alexa-Blueprint an, um weitere Informationen dazu zu erfahren. Hier steht beschrieben, wie Du den Skill erstellen und wie Du ihn nutzen kannst – praktischerweise gibt es auch stets ein Beispiel.
Bist Du bereit, führt Dich ein Klick auf die "Make Your Own"-Schaltfläche weiter. Bei einem Quiz kannst Du jetzt einfach Deine gewünschten Fragen eingeben und entsprechende Antworten hinterlegen. Im weiteren Verlauf kannst Du dann etwa noch einen Einführungstext definieren und Sounds auswählen. Zum Schluss solltest Du Dir noch eine einfache Bezeichnung überlegen, über die Du den Skill per Sprachbefehl aktivieren kannst.
Sind alle Einstellungen getroffen, kannst Du die Skill-Erstellung durch Klicken auf "Create Skill" abschließen. Innerhalb weniger Minuten soll der Skill dann auf allen Alexa-kompatiblen Geräten verfügbar sein, die mit dem gleichen Amazon-Account verknüpft sind. Um den Skill nutzen zu können, muss vorerst aber noch die Gerätesprache innerhalb der Alexa-App auf "US-Englisch" umgestellt werden. Wann Blueprints auch offiziell in Deutschland verfügbar sein wird, hat Amazon noch nicht kommuniziert.
Zusammenfassung
- Alexa-Skill erstellen: Zunächst Accounts bei AWS und der Developer-Konsole einrichten, falls noch nicht vorhanden
- Alexa-Skill wird über HTTPS eingebunden, hierfür empfiehlt sich die Nutzung des Amazon-Dienstes AWS Lambda
- In Developer-Konsole anmelden, dann "Alexa > Alexa Skills Set > Add a new Skill" und "Interaction"-Modus wählen
- Name für Skill vergeben und festlegen, wie dieser sprachlich aktiviert werden soll
- Absichten definieren: "Launch Custom Builder > Add an Intent"
- Lege verschiedene Sprachmuster (Utterances) fest, die von Usern wahrscheinlich gewählt werden, um mit dem Skill zu interagieren
- Für ein gutes Nutzererlebnis sollten es ruhig 20 oder 30 unterschiedliche Formulierungen sein
- Endpunkt für Skill unter "Configuration" definieren: AWS Lambda oder eigenen HTTPS-Dienst wählen
- Für Anfänger gibt es das neue Programm namens Alexa Blueprint Skills
- Damit können Alexa-Skills gänzlich ohne Programmierkenntnisse erstellt werden
- 20 Templates aus den Bereichen Quiz und Co. stehen zur Verfügung
- Nach Erstellung des Skills wird dieser sofort auf alle Alexa-Geräten mit dem gleichen Amazon-Konto synchronisiert