Das Betriebssystem Android bietet schon seit längerer Zeit sogenannte "Switches", die es körperlich beeinträchtigten Personen ermöglichen, ihr Smartphone mit speziellen Gesten zu steuern. In der aktuellen Beta von Android 12 ist nun ein weiterer Switch dazugekommen. Dieser erlaubt es Nutzern, ihr Smartphone mit Gesichtsausdrücken zu kontrollieren.
In der aktuellen Beta von Android 12, die Google kürzlich für Pixel-Smartphones auslieferte, fand die Webseite XDA Developers in den Android-Tools zur Barrierefreiheit einen neuen "Kamera-Switch". Bisher gab es in der App nur einen USB- und Bluetooth-Switch. Diese Schalter erlauben es Nutzern, ihr Smartphone mit bestimmter Hardware auch ohne Touch-Eingaben zu kontrollieren.
Mit dem neuen Kamera-Schalter ist keine zusätzliche Hardware mehr nötig und das Smartphone kann über unterschiedliche Gesichtsausdrücke des Nutzers gesteuert werden.
Ein Handvoll konfigurierbarer Gesten
Bisher unterstützt der Kamera-Schalter nur sechs Gesichtsausdrücke beziehungsweise Gesten. Diese sind:
- Mund öffnen
- Lächeln
- Augenbrauen heben
- Nach links schauen
- Nach rechts schauen
- Nach oben schauen

Die Empfindlichkeit bei der Gestenerkennung und die Dauer der Gesten können in den Android-Tools zur Barrierefreiheit individuell angepasst werden. Die jeweiligen Gesten können dann mit Aktionen verknüpft werden, die Touch-Eingaben ersetzen. So ist es beispielsweise möglich, die Benachrichtigungsleiste zu öffnen, indem der Nutzer seinen Mund öffnet oder durch das Heben der Augenbrauen zum Homescreen zurückzukehren.
Durch die Kombination der unterschiedlichen Gesten mit Aktionen kann die Touch-Eingabe am Smartphone weitestgehend ersetzt werden.
Neue Gestensteuerung vermutlich nicht Android-12-exklusiv
XDA Developers fand außerdem bei einem Test heraus, dass die neue Gestensteuerung wahrscheinlich nicht exklusiv für Android 12 erscheinen wird. Über einen Sideload der aktuellen APK der Android-Tools zur Barrierefreiheit gelang es XDA Developers, die neuen Gesten auch unter Android 11 zu verwenden.
Wer die neuen Gestern ebenfalls auf einem Smartphone ausprobieren möchte, kann sich die aktuelle Version der App beispielsweise auf APKMirror holen.