Getreu dem Motto "Aller Anfang ist schwer": Obwohl sie heute von Kritikern und Zuschauern gleichermaßen gelobt werden, hatten einige Erfolgsserien echte Startschwierigkeiten. Welche Serien anfangs kaum jemand leiden konnte und jetzt gefeiert werden, verraten wir Dir hier.
- 1. "Das Büro"
- 2. "Game of Thrones"
- 3. "Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert"
- 4. "Buffy - Im Bann der Dämonen"
- 5. "How I Met Your Mother"
- 6. "Doctor Who"
1. "Das Büro" (2005-2013)
Die BBC-Serie "The Office" von Ricky Gervais und Stephen Merchant von 2001 zeichnete sich insbesondere durch ihren britischen Humor aus. Klar, dass Zuschauer der TV-Show zu Beginn skeptisch waren, als Drehbuchautor und Produzent Greg Daniels 2005 mit einem US-amerikanischen Remake um die Ecke kam. Die Neuauflage mit Steve Carrell und John Krasinski zeigt das Leben im Großraumbüro der Papiergroßhandelsfirma Dunder Mifflin Inc.
Den Vorwurf, den Fans äußerten: "Das Büro" sei lediglich ein Abklatsch von "The Office". So schrieb etwa ein User auf IMDb: "Ich habe die Pilotfolge nicht gemocht. Es war wie eine billige Kopie der britischen Version. Es recycelte dieselben Muster und Witze, und zwar in einer weniger lustigen Art und Weise."
Trotz anfänglicher Vorbehalte hat "Das Büro" doch noch die Kurve gekriegt und ist zu weit mehr geworden als zu einer reinen Kopie von "The Office". Das spiegelt sich auch in der Anzahl der Staffeln wider. Während die BBC-Version nach zwei Staffeln 2003 abgesetzt wurde, schaffte es "Das Büro" von NBC auf ganze neun Staffeln.
2. "Game of Thrones" (2011-2019)
Heute ist "Game of Thrones" eine gefeierte Erfolgsserie, die Millionen von Zuschauern weltweit vor die Bildschirme lockt und einen wichtigen Award nach dem nächsten abräumt. Doch auch die Serie um Jon Schnee, Daenerys Targaryen und Tyrion Lannister hatte zu Beginn ihre Schwierigkeiten.
Allein die originale Pilotfolge von "Game of Thrones", für die "Spotlight"-Macher Thomas McCarthy auf dem Regiestuhl saß, wurde nie ausgestrahlt. Der Grund: Die Serienautoren D.B. Weiss und David Benioff waren ziemlich entsetzt von dem Ergebnis. Weiss erklärte laut CinemaBlend einst: "Die originale Pilotfolge zu sehen, war eine der schmerzvollsten Erfahrungen in meinem Leben. Ich finde, es war wie eine Blinddarmentzündung."
Die "Game of Thrones"-Verantwortlichen machten sich daran, die Serie noch irgendwie zu retten. Nicht nur das Skript wurde überarbeitet, auch beim Cast und den Drehorten wurden Änderungen vorgenommen. Als "Game of Thrones" dann endlich an den Start ging, war der Erfolg im Vergleich zu heute zunächst verhalten. Die Serie entwickelte sich aber schnell vom nerdigen Geheimtipp zur international anerkannten Show.
3. "Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert" (1987-1994)
Wenn eine Serie erst erwachsen werden musste, dann die Star-Trek-Serie "Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert", und zwar wortwörtlich: Denn erst in Staffel 2 trug Offizier William Riker, gespielt von Jonathan Frakes, einen Bart. Unter Fans ist es ein beliebter Insider-Gag, dass mit dem Erscheinen von Rikers Bart die Folgen zunehmend besser wurden und die Serie ab Staffel 3 qualitativ so richtig abhob.
Die Sci-Fi-Serie, die die Reisen des Raumschiffs Enterprise beschreibt, dümpelte zunächst mit schwachen, effektüberladenen Einzelepisoden vor sich hin. Erst später entwickelten sich Handlungsstränge, die die Charaktere dauerhaft verändern. Es wurden ernste Themen wie Rassismus, Krieg, Terrorismus und Sucht angesprochen.
Letzten Endes schaffte es "Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert" auf sieben Staffeln und vier Kinofilme.
4. "Buffy - Im Bann der Dämonen" (1997-2003)
In der Kultserie "Buffy - Im Bann der Dämonen" zeigt "Marvel's The Avengers"-Regisseur Joss Whedon, was er am besten kann: Seine Figuren haben in düsteren Storylines ernstzunehmende Probleme, an denen sie charakterlich wachsen.
Doch wer sehen will, wie Vampirjägerin Buffy Summers (Sarah Michelle Gellar) die Probleme des Erwachsenwerdens meistert, muss sich zunächst durch die erste Staffel mühen. Die kam beim Publikum leider nicht ganz so gut an wie der Rest der Serie. Grund: In Staffel 1 lösen Buffy und ihre Mitschüler in "Scooby Doo"-Manier weitestgehend mysteriöse Fälle auf dem Schulgelände und machen übernatürlichen Wesen den Garaus. In Rezensionen ziehen User unter anderem Vergleiche zu Teenie-Serien wie "Beverly Hills" und "Clueless".
5. "How I Met Your Mother" (2005-2014)
Eine Hand voll Freunde in New York und jede Menge Liebesgeschichten. Nein, die Rede ist nicht von der 90er-Jahre-Serie "Friends", sondern von "How I Met Your Mother". Wohlmöglich ist genau das aber auch der Grund, warum der Erfolg bei der TV-Show sich zunächst nicht eingestellt hat: die Nähe zu "Friends". Das und die eher schlechte als rechte Pilotfolge mit stereotypen Figuren und eher mäßigen Witzen.
Zum Glück gaben die Zuschauer "How I Met Your Mother" aber eine zweite Chance. So konnte die Geschichte um die fünf Freunde Ted, Robin, Lily, Marshall und Barney an Fahrt aufnehmen und sich zu etwas eigenem entwickeln – und das über zehn Staffeln hinweg.
6. "Doctor Who" (seit 2005)
Heute ist "Doctor Who" ein weltweites Phänomen mit mittlerweile elf Staffeln – ein Ende ist nicht in Sicht. Die 2005 erschienene Fortsetzung der gleichnamigen, britischen Kultserie um einen zeitreisenden Außerirdischen hatte es anfangs allerdings schwer.
Woran sich heute kaum noch jemand erinnern mag: "Rose", die erste Folge der ersten Staffel, erhielt ihrer Zeit eher verhaltene Kritiken. Laut The Guardian wirkte der Humor gezwungen und die Monster waren eher albern als gruselig.
Trotzdem ließen sich die Macher nicht beirren und zogen ihr Ding durch: Unter anderem wechselten sie kurzerhand den Hauptdarsteller aus und ersetzten den stoischen Christopher Eccleston durch den jungen, dynamischen David Tennant. Dieses Prozedere dürfte Fans der britischen Kultserie aber bekannt sein, denn der Doktor ist ein Außerirdischer, der Aussehen und Geschlecht bei Bedarf ändern kann.
Mittlerweile kommt die Reboot-Serie allein auf über 100 Folgen. Mit Jodie Whitaker ist der Doktor aktuell zum ersten Mal weiblich.