Apple M2 vs. Apple M1: So unterscheiden sich die Chipsätze

Alexander Mundt22. APRIL 2023
Ein Computer-Chip leuchtet bläulich.

stock.adobe.com/Edelweiss

Nach dem Erfolg des M1 brachte Apple im Jahr 2022 den nächsten hauseigenen Prozessor heraus: den M2 – natürlich mit deutlich mehr Power. Erfahre jetzt, was den Apple M2 vom Apple M1 unterscheidet und welche Vorteile das neuere Modell beim produktiven Arbeiten bietet.

Apple hat im Jahr 2022, nach dem Erfolg des M1, mit dem M2-Chipsatz nachgelegt – einem leistungsfähigeren und energieeffizienteren Chip. Passend dazu stellte Apple das MacBook Air mit M2 vor und verbaute im damals aktuellen MacBook Pro fortan ebenfalls den stärkeren Chip. Dieser kommt mittlerweile auch in weiteren Macs unter.

Einem Benchmark-Test von Nanoreview zufolge bringt der M2 wie versprochen mehr Leistung als der M1. Die größten Unterschiede zeigen sich aber bei der Energieeffizienz. Hier schneide der M2 um rund 10 Prozent besser ab als der M1.

EigenschaftsnameApple M2Apple M1
Anzahl Prozessorkerne

8 CPU-Kerne

8 CPU-Kerne

Anzahl Grafikchipkerne

Bis zu 10 GPU-Kerne

Bis zu 8 GPU-Kerne

Arbeitsspeicher

Bis zu 24 GB gemeinsamer Arbeitsspeicher

Bis zu 16 GB gemeinsamer Arbeitsspeicher

Anzahl Neural-Engine-Kerne

16 Neural-Engine-Kerne

16 Neural-Engine-Kerne

Anzahl Transistoren

20 Milliarden Transistoren

16 Milliarden Transistoren

Herstellungsverfahren

5-Nanometer-Verfahren (2. Generation)

5-Nanometer-Verfahren (1. Generation)

Nach dem M1 in 2020 – mit dem Apple den Wechsel von Intel-Chips auf eigene Prozessoren eingeläutet hatte – stellte Apple im Jahr 2021 den M1 Pro sowie den M1 Max vor. Im Jahr darauf folgte der M1 Ultra, der zwei M1 Max für noch mehr Leistung kombiniert.

Seit Januar 2023 bietet Apple nun auch Geräte mit M2 Pro und M2 Max an. Diese Chips haben gegenüber dem M2 eine erhöhte CPU- und GPU-Leistung sowie mehr Speicher. Damit eignen sie sich für Aufgaben wie Videobearbeitung, 3D-Rendering und maschinelles Lernen.

Apple richtet sich mit diesen stärkeren Chips jedoch vorrangig an professionelle Nutzer, die hohe Ansprüche an ihre Hardware stellen und auch komplexe Workflows durchführen. Der M2 ist als Nachfolger des Chips M1 für den Durchschnittsanwender zu verstehen.

Schon gewusst?

Beim Apple M2 handelt es sich um ein sogenanntes Ein-Chip-System, das Komponenten wie Prozessor, Grafikeinheit und andere Bauteile beherbergt. Der Vorteil: Alle Komponenten sind ideal aufeinander abgestimmt und der Platzbedarf ist geringer. Aufgrund seiner Kompaktheit kommt ein SoC vor allem in mobilen Endgeräten zum Einsatz, etwa in Smartphones und Tablets – und eben in Macs.

So viel stärker ist der M2 im Vergleich zum M1

Das M2-Logo leuchtet in bunten Farben.

Apple/Screenshot: TURN ON

Apple macht folgende Angaben zur Leistung des M2-Chips:

  • Eine um 18 Prozent schnellere CPU bei gleichem Strombedarf
  • Eine um 35 Prozent leistungsstärkere GPU
  • Eine um 40 Prozent schnellere Neural Engine
  • 50 Prozent mehr Speicherbandbreite – bis zu 24 GB schnellen gemeinsamen Arbeitsspeicher
  • Bessere Media Engine mit Video-Decoder mit höherer Bandbreite – ideal für 8K-H.264- und HEVC-Video
  • ProRes Video Engine für gleichzeitige Wiedergabe mehrerer Videostreams in 4K und 8K
  • Höhere Sicherheit durch neue Secure Enclave
  • Bessere Rauschunterdrückung dank neuem Bildsignalprozessor (ISP)

Höhere Leistung bei gleichbleibendem Energiebedarf

Eine Infografik vergleicht die CPU-Performance vs. Power bei M1 und M2.

Apple/Screenshot: TURN ON

Apple fertigt den M2 – wie auch den M1 – im sogenannten 5-Nanometer-Verfahren, allerdings mit einigen Verbesserungen. So erreicht Apple eine bessere Leistung, ohne zugleich die Transistordichte zu erhöhen. Dafür ist der neue M2-Chip etwas größer.

Der M2 verfügt über 20 Milliarden Transistoren, 25 Prozent mehr als noch beim M1. Davon profitieren weitere Funktionen des Chipsatzes, etwa der Speichercontroller mit einer Bandbreite von jetzt 100 GB/s. Das ist doppelt so viel wie beim Vorgänger, sodass du bis zu 24 GB schnellen gemeinsamen Speicher verwendest. Beim M1 ist bei maximal 16 GB Arbeitsspeicher Schluss.

Eine Infografik vergleicht die CPU-Performance vs. Power zwischen dem M2 und einem 12-core-Laptop-Chip.

Apple/Screenshot: TURN ON

Auch wenn der M2 – genau wie der M1 – 8 Prozessorkerne hat: Diese teilen sich jeweils in 4 Performance-Kerne (P-Cores) und 4 Effizienz-Kerne (E-Cores) auf. Hier punktet die neuere CPU mit schnelleren Performance-Kernen mit größerem Cache, die in Zusammenarbeit mit stärkeren Effizienz-Kernen eine höhere Leistung liefern – die sogenannte „multithreaded“ Leistung liegt rund 18 Prozent höher.

Laut Nanoreview beträgt die Basistaktfrequenz der M2-Performance-Kerne 3,5 GHz, während die Effizienz-Kerne mit einer Basistaktfrequenz von 2,4 GHz arbeiten. Beim M1 lagen die Werte noch bei 3,2 GHz und 2,1 GHz.

In der Praxis bedeutet das, dass du CPU-intensive Aufgaben wie Musikproduktion mit Effektebenen performanter durchführst – bei zugleich geringem Energieverbrauch. Laut Apple biete der M2 im Vergleich mit einem modernen 10-Core-PC-Laptop-Chip annähernd die doppelte Leistung bei vergleichbarem Energiebedarf.

Außerdem erreicht der M2 fast 90 Prozent der Spitzenleistung eines modernen 12-Core-PC-Laptop-Chips – und benötigt dafür lediglich ein Viertel der Energie (siehe Bild oben).

35 Prozent mehr Grafikpower

Eine Infografik vergleicht die GPU-Performance vs. Power zwischen einem M1 und einem M2.

Apple/Screenshot: TURN ON

Fallen die Verbesserungen im Bereich Prozessor moderat aus, wirkt der Leistungszuwachs bei der GPU beeindruckender: Eine um 35 Prozent höhere Grafikleistung im Vergleich zum M1 verspricht Apple für den neueren Chipsatz. Selbst bei gleichem Energiebedarf liege die GPU-Leistung immer noch um 25 Prozent höher.

Entscheidend für die lange Akkulaufzeit ist die höhere Leistung pro Watt, die der M2-Chip ermöglicht – auch bei grafikintensiven Spielen bleibe das System kühl und leise. Eine echte Gaming-Maschine waren Macs zwar nie, doch die bessere Grafikleistung könnte vor allem für Apple Arcade noch einige Impulse bringen.

Für echtes Gaming ist der M2-Chip aber auch weiterhin einer dedizierten Grafikkarte unterlegen. Doch Blockbuster-Spiele standen ohnehin nie im Fokus des Macs – das hat sich auch mit dem M2 nicht geändert. Dennoch ist die Grafikleistung beeindruckend.

In diesen Geräten verbaut Apple M2-Chips

EigenschaftsnameJahrChip (Prozessor)
MacBook Air

2022

M2

MacBook Pro 13 Zoll

2022

M2

MacBook Pro 14 Zoll

2023

M2 Pro oder M2 Max

MacBook Pro 16 Zoll

2023

M2 Pro oder M2 Max

Mac Mini

2023

M2 oder M2 Pro

Zusammenfassung: Apple M2 vs. Apple M1

  • Im Jahr 2022 hat Apple den M2-Chipsatz als Nachfolger des erfolgreichen M1 vorgestellt.
  • Der M2 bietet eine um 18 Prozent schnellere CPU, eine um 35 Prozent leistungsstärkere GPU und eine um 40 Prozent schnellere Neural Engine im Vergleich zum M1.
  • Er hat auch eine höhere Speicherbandbreite von bis zu 24 GB gemeinsamem Arbeitsspeicher und eine bessere Media Engine mit Video-Decoder für 8K-H.264- und HEVC-Video.
  • Außerdem ist der M2 energieeffizienter als der M1 und bietet eine höhere Leistung pro Watt.
  • Der neuere Prozessor wird in MacBook Air und MacBook Pro 13 Zoll aus dem Jahr 2022 verbaut. Auch in Mac Minis setzt Apple ihn seit 2023 ein.

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