Ubisofts "Assassin's Creed"-Reihe hat sich seit Teil eins aus dem Jahr 2007 zu einem echten Schwergewicht in der Spielewelt gemausert. Die erste Realverfilmung des Actionabenteuers beeindruckt mit Stars wie Michael Fassbender oder Marion Cotillard. Ob mit "Assassin's Creed" endlich einmal eine gute Spieleverfilmung gelang, liest Du in unserer Filmkritik.
Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse: Die Story
Callum Lynch (Michael Fassbender, "X-Men: Apocalypse") ist ein zum Tode verurteilter Mörder. Als er nach seiner Hinrichtung erstaunlich lebendig aufwacht, findet er sich in einer seltsamen "Rehabilitierungseinrichtung" mit noch seltsameren Menschen und Gerätschaften wieder. Die Wissenschaftlerin Dr. Sophia Rikkin (Marion Cotillard, "Allied") versucht, einen Zugang zu dem misstrauischen Einzelgänger zu finden und verspricht, ihn von seinen mörderischen Instinkten "heilen" zu können. Mithilfe einer von ihr entwickelten, geheimen Technologie ist Sophia in der Lage, Callum in sein früheres Leben als Assassine im späten 15. Jahrhundert zurückzuversetzen und dieses erneut zu durchleben. Je mehr er jedoch in sein altes Leben eintaucht, desto deutlicher wird Callum, dass der Unterschied zwischen Gut und Böse gar nicht so simpel ist, wie Sophia es ihm verkaufen möchte ...
The CGI is the limit
Wir müssen fair sein: Videospieladaptionen haben in der Geschichte des Films bisher nur selten gut funktioniert. Im besten Fall sind sie ein nettes Goodie für leidenschaftliche Zocker des betreffenden Games. Gemessen an diesen eher niedrigen Erwartungen fährt "Assassin's Creed" schwere Geschütze auf. Mit Schauspielgrößen Michael Fassbender (2 Oscarnominierungen) und den beiden Oscarpreisträgern Marion Cotillard und Jeremy Irons hat Gamehersteller Ubisoft eine hochkarätige Starbesetzung verpflichtet, um die Spielwelt auf der Leinwand lebendig werden zu lassen. Und auch mit CGI-Effekten wird selbstverständlich nicht gegeizt: "Assassin's Creed" liefert stellenweise beeindruckende Bilder, die im hochauflösenden Videogamelook alle Fans der Action-Adventure-Reihe sicher in Verzückung versetzen werden.
Wer also schon immer mal sehen wollte, wie ein Ritter des Templerordens in einer wilden Verfolgungsjagd über die Dächer des mittelalterlichen Madrids reitet, der ist hier genau richtig. Wie genau man ein 500-Kilo-Pferd auf diese Dächer bekommt (geschweige denn wieder runter) ist natürlich eine andere Frage, aber, hey – wen interessiert das schon, wenn man dafür leicht verdauliche Action bekommt?
Viel hilft viel?
Was für die einen ohne Frage ausreichen wird, um einen unterhaltsamen Kinoabend zu verbringen, ist für all jene, die nicht erklärte Fans der Gamevorlage sind, allerdings nur schwer zu verstehen. Die Story ist verwirrend bis chaotisch und steuert dabei kurioserweise dennoch auf ein vorhersehbares Ende zu. Die Inszenierung ist über weite Strecken so dermaßen over the top, dass sie nicht selten in unfreiwillige Komik abdriftet. Und selbst die sonst so großartigen Michael Fassbender und Marion Cotillard können zur Qualität von "Assassin's Creed" leider nur wenig beitragen. Ihre Figuren bleiben ungewöhnlich blass und nerven mit einer seltsam pathetischen Ernsthaftigkeit, die durch die ständigen Oberkörper-frei-Szenen von Herrn Fassbender auch nicht besser wird. Schwer vorstellbar, dass hier etwas anderes als ein dicker Scheck die beiden dazu motiviert hat, ihre Rollen zu übernehmen.
"Assassin's Creed": Fazit
"Assassin's Creed" ist sicher nicht das Schlechteste, was wir bisher aus dem Genre der Videospieladaptionen sehen durften. Ansehnliche CGI-Effekte und gnadenlos bombastische Action machen den Film zu einem Kinospaß für Fans der Gamevorlage. Darüber hinaus hat "Assassin's Creed" trotz Starbesetzung nur wenig zu bieten und enttäuscht mit schwacher Story und einem allzu vorhersehbaren Game Over.