Wir haben das brandneue Gaming-Notebook Asus ROG Strix mit Nvidia GTX 1050 Mobile und Kaby-Lake-i7-Prozessor einem ausführlichen Test unterzogen. Asus stellt den Laptop auf der CES 2017 vor und hatte uns vorab ein Test-Gerät in die Hand gedrückt. Wie schlägt sich die neue Einsteigerklasse?
Das Asus ROG Strix GL553V gehört zu den ersten Gaming-Notebooks mit der Nvidia GTX 1050 Mobile und einem Intel-Core-i-Prozessor der neuen Kaby-Lake-Generation. Die GTX 1050 ist die neueste mobile Grafikkarte von Nvidia und dürfte in absehbarer Zeit die Einsteigerklasse der Gaming-Notebooks beherrschen.
Unser Test-Gerät mit der Modellnummer GL553VD-FY075T wurde mit der Maximalausstattung versehen: Das 15,6 Zoll große Notebook bietet ein IPS-Display mit Full-HD-Auflösung, einen Intel Core i7-7700HQ, eine 256 GB große SATA 3-SSD nebst einer 1 TB großen mechanischen Festplatte und 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher. Die Nvidia GTX 1050 Mobile ist mit 4 GB Videospeicher ausgestattet.

Für Anschlussfreudige sind auf der linken Seite zwei USB 3.0-Ausgänge neben einem USB 3.1-Anschluss sowie ein HDMI-Ausgang vorhanden. Hier findet man auch den Eingang für das LAN-Kabel sowie den Klinkenanschluss für das Headset. Auf der rechten Seite erwartet die Gamer ein DVD-Brenner sowie ein USB-2.0-Anschluss. Der SD-Kartenleser ist vorne angebracht. Unten verbirgt sich die Wartungsklappe für den Tausch von Festplatte und Arbeitsspeicher. Hinten gibt es keine Anschlüsse.
Leuchtendes Gaming-Plastik: Gehäuse und Design

Das Gehäuse des Asus ROG Strix entspricht weitgehend dem der Vorgänger. Größtenteils besteht das Notebook aus schwarzem Plastik, nur das Display-Cover wurde mit Aluminium verkleidet. Die Oberflächen sind im sogenannten Brushed-Metal-Finish gehalten, also im Stil von gebürstetem Metall. Trotz Aluminium lässt sich der Deckel etwas verwinden. Immerhin kann man ihn mit einer Hand öffnen. Bei einer ruckeligen Bahnfahrt wackelt er ein wenig vor sich hin, was aber nicht dramatisch ist. Das Gehäuse wirkt nicht allzu stabil und knarzt ein wenig, wenn man es zum Beispiel vorne anhebt, aber das Notebook ist insgesamt anständig verarbeitet. Alle Teile sind also dort, wo sie sein sollen. Ein Metallgehäuse gibt es in dieser Preisklasse eben nicht, sondern nur ein wenig Metall im Deckel.

Das Design ist im Gaming-typischen Schwarz-Rot gehalten. Die Tasten der Tastatur sind diesmal mit weißer Farbe beschriftet, im Gegensatz zum kontrastarmen Orange vorheriger Modelle. Die bunte RGB-Tastatur-Hintergrundbeleuchtung lässt sich in drei Stufen dimmen. Leider leuchten nicht die Tastenbeschriftungen selbst, was im Dunkeln nützlicher gewesen wäre. Aber die Beleuchtung sieht immerhin cool aus, lässt sich individuell mit der Software ROG Aura Core anpassen und hilft bei schlechten Lichtverhältnissen. Man kann unterschiedliche Bereiche der Tastatur in verschiedenen Farben erstrahlen lassen.

Ich schreibe diesen Test auf dem Keyboard des Asus ROG Strix und empfinde es als sehr angenehm zum Schreiben. Der Druckpunkt ist gut auszumachen und man trifft in der Regel die richtigen Tasten. Das Touchpad mit Mausersatztasten funktioniert sehr genau, ist aber, noch mehr als das übrige Gehäuse, ein Fingerabdruckmagnet.
Design-Fazit: Ein ordentliches, wenn auch Fingerabdrücke anziehendes Gaming-Gehäuse mit guter RGB-Tastatur und solider Anschlussvielfalt. Edel wirkt das viele Plastik trotz Metall-Deckel weniger.
Evolution, nicht Revolution: Kaby Lake
Zum Zocken ist die Prozessorleistung zweitrangig. Trotzdem waren wir neugierig, was die neuen Kaby-Lake-CPUs des Asus ROG Strix so draufhaben. Der Intel Core i7-7700 HQ hat vier Rechenkerne mit acht Threads und erreicht im Cinebench R15 CPU Multi 64 Bit-Test ein Ergebnis von 714 Punkten. Damit liegt die Leistung des mobilen Prozessors in diesem Test zwischen der Leistung der Desktop-Chips Intel Core i7-4770K mit 822 Punkten und derjenigen des Intel Core-i7-3770 mit 662 Punkten.

Die Kollegen von Notebookcheck.com haben den Vorgänger Asus Strix GL502-VM mit dem Intel Core i7-6700HQ demselben Test unterzogen und erreichten dabei ein Ergebnis von 680 Punkten, das sind also nur 34 Punkte weniger. Für eine detaillierte Gesamteinschätzung müsste man weitere Tests durchführen, aber diese Werte genügen für eine ungefähre Einordnung. Dank des 14-Nanometer-Herstellungsverfahrens taktet der Kaby-Lake-Prozessor bei gleichem Energieverbrauch wie der Vorgänger um 200 MHz höher. Der kleine Leistungsfortschritt paart sich also mit einem kleinen Energiespar-Fortschritt.
Prozessor-Fazit: Kaby Lake ist ein wenig schneller und ein wenig energiesparender als Skylake. Das ist nett, aber nicht überwältigend.
Zocken mit der neuen Einsteigerklasse: Gaming-Leistung

Es ist zwar schön, dass wir mit Kaby Lake wieder einige kleine Fortschritte erfahren, aber für Gamer ist die Leistung der Grafikkarte viel wichtiger. Wir haben die durchschnittlichen Framerates von älteren und neueren Spielen auf dem Asus ROG Strix ermittelt. Übrigens lassen sich die Games dank der rasanten SSD und dem schnellen Prozessor in Sekunden auf dem Notebook installieren.
Die Framerates oder Bildwiederholraten sollten bei PC-Spielen bei über 60 FPS liegen, Konsoleros geben sich mit 30 FPS zufrieden. Ab 30 Bildern in der Sekunde lassen sich Games einigermaßen flüssig zocken, weniger ist inakzeptabel. Bei Einsteiger-GPUs wie der 1050 Mobile sollte man eher gehobene Konsolenstandards anlegen. Vorweg müssen wir darauf hinweisen, dass einige Spiele die frische Grafikkarte noch nicht erkannten, was aber nur in einem Fall dazu führte, dass ein Spiel nicht mit der Karte lief.
Überraschung: Framerates bei alten und neuen Spielen

Die "Skyrim Special Edition" war mit "extremen" Einstellungen in Full HD flüssig zu spielen. Konkret erreichten wir in den Außenbereichen im Schnitt 45 FPS und in Dungeons 55 FPS. Der Klassiker "Alan Wake" bewegte sich in Full HD mit den höchsten Einstellungen im Bereich von 55 FPS. Die oben genannte Ausnahme war der Ego-Shooter "Bioshock 2 Remastered", der die neue GPU nicht erkannte und mit unter 20 FPS bei egal welchen Auflösungen vor sich hin kroch. Das wird sich mit einem Treiberupdate sicher lösen lassen.
Unser FPS-König im Test war "Lego Harry Potter: Jahre 5-7", das in Full HD bei höchsten Einstellungen je nach Spielszene zwischen 130 und 200 FPS erklimmen konnte. Allerdings empfiehlt sich hier die Aktivierung von V-Sync, weil einem sonst das Tearing auf die Nerven geht. Mit V-Sync wird die Bildrate fast im ganzen Spiel auf 60 FPS stabilisiert.
Das Meuchelmord-Game "Assassin's Creed: Syndicate" war in Full HD mit mittleren Einstellungen gut mit 40 FPS spielbar. Das aktuelle "Doom" von 2016 überraschte uns positiv in Full HD und hohen, teils Ultra-Einstellungen mit flüssigen 55 FPS. Bei "Doom" ist das im Vergleich zu TFTs langsamere IPS-Panel des Notebooks etwas negativ aufgefallen, was aber wohl nur die Zocker von schnellen Shootern kümmern wird. Die größte Überraschung war das Ergebnis der Grafikbombe "Rise of the Tomb Raider". In Full HD und trotz "sehr hoher" Einstellungen läuft das bildgewaltige Action-Adventure mit ordentlichen 41 FPS über den Bildschirm.

Beim bloßen Surfen im Netz bei 50 Prozent Bildschirmhelligkeit hält der Akku ungefähr 4 Stunden und 15 Minuten durch. Beim stromzehrenden Gaming verkürzt sich die Akkulaufzeit noch einmal deutlich. Im Akkubetrieb sinkt außerdem die Bildrate bei mehreren Spielen um je ungefähr 25 FPS, also ist Gaming am Netz deutlich angenehmer.
Fazit Gaming-Leistung: Das als sehr fordernd bekannte Spiel "Rise of the Tomb Raider" läuft in "sehr hohen" Einstellungen flüssig und in Full HD über den Bildschirm – krass. Andererseits schafft "Assassin's Creed: Syndicate" das nur in mittleren Einstellungen. Zukunftssicher ist die GTX 1050 Mobile also nicht, aber aktuelle Games lassen sich flüssig damit zocken. Mehr kann man von Einsteiger-GPUs nicht erwarten.
In Ordnung: Preis-Leistungsverhältnis

Den genauen Preis wird Asus noch festlegen, aber das Asus ROG Strix mit der GTX 1050 Mobile und Maximalausstattung hat laut Hersteller ungefähr einen Wert von 1400 Euro. Das ist der Leistung angemessen, allerdings hätten wir für Interessenten einige Tipps auf Lager: In der Einstiegsklasse braucht man weder den schnellsten Prozessor noch 16 GB RAM, da genügen auch 8 GB. Eine so schnelle CPU zahlt sich erst bei einer leistungsstärkeren Grafikkarte wie der Nvidia GTX 1070 oder GTX 1080 wirklich aus.
Entweder spart man also bei Prozessor und RAM noch ein wenig, oder man greift gleich zum Modell mit der leistungsstärkeren GTX 1060 – für Gamer ist die GPU das entscheidende Bauteil in einem Gaming-Laptop. Einsteiger können mit dem Asus ROG Strix plus GTX 1050 Mobile aber in Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis zufrieden sein.
Fazit: Asus ROG Strix mit GTX 1050 Mobile

Das Asus ROG Strix GL553V hat sich im Test als ordentliches Einsteiger-Gaming-Notebook mit einem angemessenen Preis dargestellt. Die Leistung der GTX 1050 Mobile reicht für ein flüssiges Spielen aktueller Titel in Full HD aus – wenn auch nicht immer in den höchsten Einstellungen. Für einen Nachfolger wünschen wir uns ein noch stabileres Gehäuse. Die an sich coole RGB-Tastaturbeleuchtung sollte die Tastenbeschriftungen aufhellen und nicht nur den Hintergrund. Obendrein wäre eine höhere Akkulaufzeit wünschenswert. Wer für rund 1400 Euro (oder weniger bei einer anderen Konfiguration) ein Gaming-Notebook für Einsteiger sucht, ist beim Asus ROG Strix insgesamt gut aufgehoben.