Asus ZenFone 8 im Test: Das iPhone mini mit Android ist ein Geheimtipp

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Das unscheinbare ZenFone 8 bringt High-End-Technik mit. Bild: © TURN ON 2021

Mit dem ZenFone 8 hat Asus ein kompaktes Android-Handy mit echter Flaggschiff-Technik herausgebracht. Und das zu einem günstigen Preis. Wie unser Test zeigt, müssen Fans handlicher Smartphones mit dem ZenFone 8 nur wenige Kompromisse eingehen.

Design: Zweckmäßig

Das soll ein Flaggschiff-Smartphone sein? Leider ist dem ZenFone 8 gleich anzusehen, wo Asus gespart hat, um das Smartphone ab 670 Euro (UVP) anbieten zu können: am Design. Der Displayrahmen ist etwas größer als bei aktuellen Flaggschiffen, da hätte die Kamera auch im Rahmen statt in einem Loch oben links im Bildschirm unterkommen dürfen. Die Rückseite gibt sich so minimalistisch, wie Rückseiten sein können: In der Mitte ist der "ASUS Zenfone"-Schriftzug zu sehen, darüber nur eine Kamera-Kuppel mit zwei Linsen, wie wir sie von zahlreichen Handys kennen.

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Die Selfie-Kamera steckt in einem Loch im Display oben links. Bild: © TURN ON 2021
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Der Power-Button setzt sich farblich vom übrigen Smartphone ab. Bild: © TURN ON 2021
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Allerdings: Der Rahmen besteht aus widerstandsfähigem Metall, der Bildschirm wird vom robusten Gorilla Glas Victus geschützt, die Rückseite ist aus Gorilla Glas 3 gefertigt. Und dank IP68-Zertifizierung ist das Smartphone auch vor Regenschauern sicher. Im Bildschirm kommt ein optischer Fingerabdrucksensor unter. Da diese Technologie weniger sicher ist als der alte kapazitive Fingerabdrucksensor, werde ich mich damit nicht mehr anfreunden, so sehr sie auch im Trend liegt.

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Selbst das halb so teure Mittelklasse-Handy Oppo Reno 4 Pro 5G (rechts) hat ein einfallsreicheres Design als das Asus ZenFone 8 (links). Bild: © TURN ON 2021
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Hier der Größenunterschied zwischen dem ZenFone 8 (links) mit 5,9-Zoll-Display und dem Oppo Reno 4 Pro mit 6,5-Zoll-Display. Bild: © TURN ON 2021
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Fazit: Äußerlich könnte das ZenFone 8 auch ein Mittelklasse-Handy sein, die wertige Verarbeitung überzeugt aber.

Display: Hell, AMOLED, 120 Hertz

Beim 5,9 Zoll großen Full-HD+-Bildschirm mit der kontrastreichen AMOLED-Technik wird dann klar, dass es sich beim ZenFone 8 um ein waschechtes Flaggschiff handelt. Das Display bietet nämlich eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz, wie sich das in der Oberklasse gehört. Im Menü lässt sich die Bildwiederholrate zwischen 60 Hertz, 90 Hertz, 120 Hertz und "Automatisch" umschalten. Dank der 120 Hertz wirken Bewegungen schärfer und flüssiger – und weil durchschnittliche Nutzer viel Zeit mit dem Scrollen durch Apps und Websites verbringen, macht das den Smartphone-Einsatz geschmeidiger und angenehmer.

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Das Display strahlt hell genug für den Einsatz in der Mittagssonne. Bild: © TURN ON 2021

Es gibt einen Grund, die Aktualisierungsrate nicht in jedem Szenario bei 120 Hertz zu belassen: Die hohe Bildwiederholrate zehrt am Akku. Und das nicht zu knapp, nach spätestens einem Tag ist er damit leer. Von modernen Flaggschiffen ist man eine Laufzeit von über einem Tag bis hin zu mehreren Tagen gewöhnt, dafür müssen die 120 Hertz jedoch deaktiviert werden. Immerhin strahlt das Display hell genug, damit es sich auch in der Sonne mühelos ablesen lässt.

Fazit: Das AMOLED-Display ist hell und stellt Bewegtinhalte dank 120 Hertz scharf und flüssig dar.

Technik & Ausstattung: Snapdragon 888, 5G, Wi-Fi 6E

Auch bei der Technik lässt das ZenFone 8 nichts anbrennen. Der aktuelle Flaggschiff-Chip Snapdragon 888 mit 5G-Modem sorgt für eine hohe Leistung, Apps starten spürbar schneller als auf meinem Galaxy Note 9. Es gibt ein Modell mit einem 128 GB großen internen Speicher und eines mit einem 256 GB großen Speicher, beide sind leider nicht via microSD-Karte erweiterbar. Für die meisten Nutzer sollten die angebotenen Speicheroptionen aber groß genug sein. Das gilt auch für den 8 GB großen Arbeitsspeicher, wobei auch ein Modell mit satten 16 GB Arbeitsspeicher verfügbar ist.

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Praktisch: Ein 30-Watt-Netzteil wird mitgeliefert. Bild: © TURN ON 2021

Ein 5G-Modem ist selbstredend an Bord für schnelles Internet unterwegs in einer Zukunft, die wohl irgendwann eintreten wird. Die Frequenzerweiterung für das brandneue Wi-Fi 6E wurde für Deutschland erst im Juli 2021 freigegeben, aktuell gibt es noch nicht einmal Router für den Wi-Fi-6-Nachfolger. Der Vorteil liegt vor allem in der Entlastung heute beliebter Frequenzen, was für verlässliches rasantes Internet sorgen dürfte. Bei Smartphones ist Wi-Fi 6E bisher kaum verbreitet, nicht einmal das iPhone 12 Pro Max oder das Galaxy S21 (mit Ausnahme des Ultra-Modells) bringen den neuen Standard mit.

Auch Bluetooth 5.2 mit aptX Adaptive ist High End. Zwar gibt es noch schnellere Adapter als das mitgelieferte 30-Watt-Netzteil, aber auch damit ist der 4.000-mAh-Akku rasant aufgeladen. Neben Stereolautsprechern mit gutem Klang und ordentlicher Lautstärke ist ein Klinkenanschluss für Kopfhörer verbaut.

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Sogar ein Kopfhöreranschluss wird geboten. Bild: © TURN ON 2021

Fazit: Technisch ist alles an Bord, was man von einem modernen Flaggschiff erwarten darf –und sogar noch etwas mehr.

Kameras: Super für Tageslicht-Fotos und Selfies

Das ZenFone 8 setzt auf eine Dual-Kamera bestehend aus einer 64-Megapixel-Hauptlinse mit optischer Bildstabilisierung und einer Kamera für Ultraweitwinkelaufnahmen mit 12 Megapixeln. Die Selfie-Kamera mit 12-Megapixel-Auflösung hat praktischerweise einen Autofokus, das ist nicht selbstverständlich. Er hilft dabei, das Motiv scharf in den Fokus zu rücken.

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Bei Architekturaufnahmen käme die Ultraweitwinkel-Linse gelegen ... Bild: © TURN ON 2021
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... aber die Hauptkamera macht die qualitativ besseren Fotos. Bild: © TURN ON 2021
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Die Selfie-Kamera hat einen Autofokus ... Bild: © TURN ON 2021
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... und liefert auch darum hervorragende Bilder. Bild: © TURN ON 2021
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Der Selfie-Autofokus erfasst das Motiv verlässlich ... Bild: © TURN ON 2021
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... so werden die Aufnahmen sehr scharf und detailreich. Bild: © TURN ON 2021
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Eine praktische Waage dient in der Kamera-App zur Ausrichtung des Horizonts ... Bild: © TURN ON 2021
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... und das hilft für passende Ergebnisse. Bild: © TURN ON 2021
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Qualitativ knippst die Hauptkamera bei Tageslicht richtig gute Bilder. Da kann sie mit den besten Smartphone-Kameras vorne mithalten. Bei wenig Licht hingegen sind die Fotos einfach schlecht. Zwar ist dieser Qualitätsabfall mit der Abnahme des Lichts für Handys typisch, beim ZenFone 8 aber besonders ausgeprägt. Der Nachtmodus hilft zwar für ordentliche Fotos, dafür muss der Nutzer jedoch das Smartphone einige Sekunden still halten. Das bietet sich nicht in jeder Situation an.

Die Ultraweitwinkel-Kamera hat leider eine bei diesem Typ oft anzutreffende Neigung zur Überbelichtung, Übersättigung und Unschärfe, was die Bilder etwas cartoonhaft wirken lässt, fast wie aus einem Zeichentrickfilm. Die Selfie-Kamera weiß dank Autofokus zu überzeugen und macht sehr ansehnliche Selbstporträts. Die mit dem Porträtmodus der Hauptkamera aufgenommenen Selfies sind sogar ausgesprochen gut, sehr scharf und detailreich mit passendem Fokus.

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Bei genügend Licht ermöglicht die Hauptkamera Fotos auf hohem Niveau ... Bild: © TURN ON 2021
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... bis es dunkler wird. Bild: © TURN ON 2021
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Der Nachtmodus hilft, erfordert aber Stillhalten über mehrere Sekunden. Bild: © TURN ON 2021
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Die Hauptkamera-Fotos sind scharf und detailreich. Bild: © TURN ON 2021
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Die Ultraweitwinkel-Kamera erreicht nicht dieses hohe Niveau. Bild: © TURN ON 2021
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Foto mit der Hauptkamera. Bild: © TURN ON 2021
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Nahaufnahme mit der Hauptkamera. Bild: © TURN ON 2021
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Nahaufnahme mit der Hauptkamera. Bild: © TURN ON 2021
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Trotz meiner anfänglichen Skepsis gelingen sehr gute Porträtaufnahmen mit der Hauptkamera. Bild: © TURN ON 2021
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Bei genügend Licht sind auch die Selfies top. Bild: © TURN ON 2021
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Bei wenig Licht hingegen versagt auch die Selfie-Kamera Bild: © TURN ON 2021
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Fotos mit der Ultraweitwinkelkamera wirken verwaschen. Bild: © TURN ON 2021
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Fazit & Alternativen: Preiswertes Mini-Flaggschiff

Das ZenFone 8 ist ein empfehlenswertes Flaggschiff-Handy für Android-Fans, die ein kompakteres Smartphone haben möchten. Zwar gibt es kleinere Schwächen, aber diesen stehen große Stärken und ein geringer Preis für ein Oberklasse-Gerät gegenüber. Es ist schön, dass es wieder einmal ein gutes handliches Android-Smartphone mit Top-Technik gibt, die sind nämlich rar gesät.

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Das ZenFone 8 hat meiner kritischen Betrachtung standgehalten. Bild: © TURN ON 2021

Das Sony Xperia 5 III ist mit seinem 6,1-Zoll-Display ebenfalls recht kompakt und bringt Flaggschiff-Technik mit, kostet aber deutlich mehr Geld und lässt aktuell noch auf sich warten. Wer auch mit einem 6,2-Zoll-Display leben kann, darf zum Samsung Galaxy S20 5G oder zum Nachfolger Samsung Galaxy S21 5G greifen. Das Galaxy S21 5G bietet vergleichbar starke Technik wie das ZenFone 8, ein modischeres Design und drei Kameras hinten statt nur zwei, kostet aber ein paar hundert Euro mehr.

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Das hat mir gefallen Das hat mir weniger gefallen
+ Helles AMOLED-Display mit 120 Hertz - recht kurze Akkulaufzeit im 120-Hertz-Modus
+ Top-Fotos bei Tageslicht - Schlechte Fotos bei wenig Licht (es sei denn mit Nachtmodus)
+ Flaggschiff-Technik - Mäßige Ultraweitwinkel-Kamera
+ Sehr gute Verarbeitung - Einfallsloses Design
+ Günstig für das Gebotene

 

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