Acht Jahre nachdem wir das erste Mal in die Welt von Pandora eintauchen durften, sind die Dreharbeiten zu "Avatar 2 & 3" in vollem Gange. Wieso es so lange brauchte, um die Produktion zu starten und welche Herausforderungen James Cameron dabei meistern muss, wird jedoch erst jetzt deutlich.
Wie schon länger bekannt, wird sich ein großer Teil der Sequels in der Unterwasserwelt von Pandora zutragen. Und diese Szenen im Motion-Capture-Verfahren einzufangen, stellte Cameron vor ganz neue Schwierigkeiten, wie er im Interview mit Collider enthüllte.
James Cameron setzt auf Motion-Capture-Verfahren im Wasser
"[Motion-Capture unter Wasser] wurde noch nie gemacht und es ist sehr knifflig", verrät Cameron. Das liege vor allem an dem Motion-Capture-System, das wie die meisten Motion-Capture-Systeme auf optischen Markern basiere, die mit Hunderten von Kameras eingefangen werden. "Das Problem mit dem Wasser ist nicht der Unterwasserteil selbst, sondern die Schnittstelle zwischen Luft und Wasser, die einen beweglichen Spiegel bildet. Dieser bewegliche Spiegel reflektiert alle Punkte und Marker und kreiert damit einen Haufen von falschen Markern."
Cameron und sein Team mussten also daran arbeiten, diese Schwierigkeit irgendwie zu umgehen. Das sei dank "Pferdestärken, Innovation, Fantasie und neuer Technologie" auch geglückt. Doch das hatte seinen Preis: Es dauerte rund anderthalb Jahre, bis eine Lösung für das Problem gefunden wurde. Erst Mitte November sei ein erster erfolgreicher Test geglückt.
Auch der junge Cast muss in "Avatar 2" untertauchen
Nicht nur die Technik muss sich im Sequel mit dem nassen Element arrangieren, auch der Cast steht vor Herausforderungen. Immerhin muss dieser unter Wasser agieren und schauspielern. Auch die Nachwuchsschauspieler bleiben davon nicht verschont, wurden aber entsprechend vorbereitet. " Wir haben sechs Teenager und einen Siebenjährigen und sie spielen alle eine Unterwasserszene. Wir haben sie jetzt für sechs Monate trainiert und ihnen beigebracht, wie sie ihre Luft anhalten. Und sie alle sind im Zwei- bis Vier-Minuten-Bereich."
Auch schauspielerisch bedeutet das keine Einschränkungen. Laut Cameron sind sie perfekt dazu in der Lage, unter Wasser zu schauspielern, während sie ruhig ihre Luft anhalten. "Wir bekommen wirklich gute Daten, wunderschöne Charakter-Motion und eine großartige Erfassung der Mimik im Gesicht. Wir haben im Prinzip den Code geknackt", so Cameron.