Beamer einrichten: Darauf kommt es bei der Leinwand an

Beamer bringen Kino-Atmosphäre ins Wohnzimmer. Beim Einrichten des Projektors und dem Aufstellen der Leinwand sind einige Dinge zu beachten.
Nicht nur die Wahl des Beamers, auch die Wahl der Leinwandart ist für die Qualität des Heimkino-Erlebnisses entscheidend.
Nicht nur die Wahl des Beamers, auch die Wahl der Leinwandart ist für die Qualität des Heimkino-Erlebnisses entscheidend. Bild: © Thinkstock/iStock/BrianAJackson 2017

Beamer bringen das Kinoerlebnis in die heimischen vier Wände. Doch nach dem Kauf steht so manch einer vor einer großen Herausforderung. Denn beim Einrichten der Projektoren müssen vor allem bezüglich der Leinwand ein paar Dinge beachtet werden.

Den richtigen Beamer kaufen

Wenn der Beamer nicht nur für Präsentationen, sondern auch für Film-DVDs oder Fernsehsendungen genutzt werden soll, empfiehlt sich der Kauf eines 16:9-Geräts. Passend dazu muss natürlich auch eine 16:9-Leinwand angeschafft werden. Entscheidend für die Qualität des Heimkino-Erlebnisses sind zudem die Größe des Raumes und der Abstand des Beamers zur Leinwand. Je weiter der Projektor von der Leinwand entfernt ist, desto höher sollten seine Bildauflösung und Leuchtkraft sein. Eine Leuchtkraft von 1000 ANSI-Lumen ist hier ein guter Richtwert, doch mehr geht immer.

Wenn der Beamer ein Zoom-Objektiv besitzt, kann das Bild vergrößert oder verkleinert und somit an die Leinwand angepasst werden. Je größer der Zoombereich, desto mehr Spielraum hast Du bezüglich des Projektor-Abstands zur Leinwand. Ohne Zoom-Objektiv muss der Beamer hingegen so lange vor- und zurückgeschoben werden, bis das Bild exakt die Leinwand füllt. Wenn der Projektor seitlich oder in der Höhe versetzt zur Leinwand aufgestellt werden soll, kann mittels "Lens shift"-Funktion (Linsenverstellung) das Bild in die Mitte gerückt werden.

Beamer fullscreen
Die Leuchtkraft sollte mindestens 1000 ANSI-Lumen betragen, besser mehr. Bild: © picture alliance / Tobias Kleinschmidt 2014

Die perfekte Leinwand finden

Generell wird zwischen drei Leinwandarten unterschieden. Rahmenleinwände sind straff gespannt und bieten das bestmögliche Bild, sind aber auch am teuersten. Rollo-Leinwände sind günstiger, können aber an den Rändern schnell wellig werden. Stativ-Leinwände sind ebenfalls preiswert und schnell aufgebaut, werden am Rand jedoch ebenso schnell wellig.

Fürs optimale Einrichten des Beamers muss zunächst die Leinwandgröße berechnet werden. Als Faustformel gilt: Die Leinwand sollte halb so breit sein wie die Entfernung des Zuschauers zur Leinwand. Bei einem Sitzabstand von drei Metern zum projizierten Bild sollte die Leinwand also rund 1,50 Meter breit sein. Achtung: Je größer der Abstand des Beamers zur Leinwand ist, desto weiter oben landet dort das Bild – hier ist dann wieder ein Ausgleich per Lens shift nötig. Wichtig ist zudem der sogenannte Gain-Faktor der Leinwand, der über dessen Reflexion und Lichtbündelung Aufschluss gibt. Für das Heimkino empfiehlt sich ein Gain-Faktor von 1 bis 1,2. Die Leinwand sollte einen schwarzen Rahmen haben und idealerweise einen lichtundurchlässigen schwarzen Rücken.

Beamer ohne Leinwand nutzen

Alternativ kannst Du den Beamer ohne Leinwand verwenden, dabei gilt es jedoch, einige Punkte zu beachten. So solltest Du tunlichst vermeiden, das Bild etwa auf eine Raufasertapete zu projizieren. Bevorzugen solltest Du eine möglichst glatte Wand oder Tapete, um ein möglichst unverfälschtes Bild genießen zu können. Zudem sollte der Untergrund nach Möglichkeit weiß sein, um Reflexionen zu vermeiden. Wer einen Beamer ohne Leinwand einsetzen möchte, kann zumindest die Wand mit spezieller Projektionsfarbe streichen, die sich auch etwa für Holzwände eignet.

Alternativ kannst Du auch ein Betttuch mit Farbe versehen und dieses als Leinwand fürs Heimkino verwenden. Dabei solltest Du darauf achten, dass keine Falten auf dem Tuch vorhanden sind. Das kannst Du sicherstellen, in dem Du das Tuch spannst. Das kannst Du erreichen, in dem Du aus etwas Holz einen Rahmen bastelst und das Betttuch an den Rahmen antackerst. Doch über kurz oder lang gilt: Am besten fährst Du mit einer richtigen Beamerleinwand.

Zusammenfassung

  1. Je weiter Beamer von der Leinwand entfernt, desto größer sollten Auflösung und Leuchtkraft sein
  2. Als guter Richtwert gilt eine Leuchtkraft von 1000 ANSI-Lumen
  3. Generell drei Leinwandarten: Rahmen-, Rollo- und Stativleinwände
  4. Rahmenleindwände sind straff gespannt und bieten die besten Qualität, sind aber auch am teuersten
  5. Leinwand sollte etwa halb so breit sein wie der Abstand des Zuschauers zur Leinwand
  6. Beträgt der Sitzabstand rund 3 Meter, sollte die Leinwand demzufolge etwa 1,5 Meter breit sein
  7. Bei zu großem Abstand zwischen Beamer und Leinwand ist ein Ausgleich per Lens-Shift (Linsenverstellung) erforderlich
  8. Beamer kann auch ohne Leinwand genutzt werden
  9. Wand oder Tapete sollte möglichst glatt und weiß sein, um Reflexionen zu vermeiden
  10. Für eine bessere Qualität kann die Wand mit Projektionsfarbe gestrichen werden
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