Beamer kaufen: Auf diese 7 Dinge musst Du achten

Beim Kauf eines Beamers solltest Du ein paar Dinge beachten.
Beim Kauf eines Beamers solltest Du ein paar Dinge beachten. Bild: © Sony 2017

Mit einem Beamer holst Du Dir echte Kinoatmosphäre nach Hause. Vor dem Kauf eines Filmprojektors wirst Du Dir sicher einige Frage stellen, etwa: Welchen Vorteil haben LED-Beamer und lohnen sich 4K-Geräte? Hier erläutern wir sieben Dinge, die Du beim Beamer-Kauf beachten musst.

1. Bilderzeugung: DLP oder LCD?

Man unterscheidet Beamer vor allem nach der Bilderzeugungs-Technik. Die günstigeren Beamer setzen heute auf DLP oder LCD. Beamer mit DLP (Digital Light Processing) erzeugen das Bild, indem sie Licht durch ein Farbfilterrad auf einen Chip mit Millionen Spiegeln auf der Oberfläche werfen und dieser projiziert einzelne Bildpunkte auf die Leinwand. Ein LCD-Beamer zerlegt das Bild mit einem Prisma in die drei Grundfarben und leitete es dann durch mehrere LCD-Chips. Schließlich treffen die Lichtstrahlen auf ein weiteres Prisma, welches das fertige Bild aufbaut.

Die DLP-Beamer leiden manchmal unter einem "Regenbogeneffekt", bei dem kurz die drei Grundfarben im Film aufblitzen können. LCD-Beamer kommen ohne diesen Makel aus und bieten eine bessere Lesbarkeit und eine überlegene Abstufung zwischen hellen und dunklen Farbtönen. Dafür haben sie eine langsamere Reaktionszeit als die DLP-Beamer, was vor allem für Computerspiele schlecht ist, und die Pixelstruktur ist bei niedrigeren Auflösungen zu erkennen.

DLP-Projektoren stellen Schwarztöne besser dar, weil sie schwarze Stellen, ähnlich wie AMOLED-Displays, ohne Licht zeigen. Sie überzeugen außerdem mit einem höheren Kontrast. Obendrein haben DLP-Beamer eine längere Lampen-Lebensdauer von 4000 bis 5000 Lichtstunden im Vergleich zu den 2000 Stunden der herkömmlichen LCD-Beamer. Dafür sind LCD-Beamer etwas günstiger zu haben als jene mit DLP-Technik.

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Der DLP-Projektor Benq W2000 liefert dank breitem Farbraum mit bis zu 1,07 Milliarden Farben und einer Bildwiederholrate von 144 Hz flüssige und farbechte Bilder. Bild: © Benq 2017

Schließlich wären noch die LED-Projektoren anzuführen, die aber keine grundlegend neue Bilderzeugungstechnik einsetzen, sondern es handelt sich um DLP- oder LCD-Beamer, die mit LED-Lampen als Lichtquelle funktionieren. Vorteil ist die höhere Energieeffizienz und die mit 20.000 Stunden viel höhere Lebenszeit der LED-Lampen, dafür werden sie aber in der Regel nicht so hell wie herkömmliche Projektorlampen.

2. Bilderzeugung: LCoS?

In der Preisregion ab 2000 Euro triffst Du inzwischen auch auf LCoS-Beamer. Solche Beamer mit Liquid-Crystal-on-Silicon (LCoS) reflektieren Licht, statt es durchzulassen. So können die Hersteller den Fliegengittereffekt vermeiden. LCoS-Beamer bieten scharfe, kontrastreiche Bilder von hoher Qualität – allerdings ist die Reaktionszeit höher als bei DLP-Projektoren. JVC nennt dieselbe Technologie "D-ILA" (Direct-Drive Image Light Amplification) und Sony bezeichnet sie als "SXRD" (Silicon Xtal Reflective Display).

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Der JVC-DLA-X75RB liefert dank LCoS-Technik ein kontrastreiches und plastisches Bild. Bild: © JVC 2017

3. Optischer Zoom, Lens-Shift und Keystone-Korrektur: Bild zurechtrücken

Der optische Zoom vergrößert oder verkleinert das Bild, wenn der Beamer nicht im genau richtigen Abstand zur Leinwand positioniert werden kann. Lens-Shift dient zur Verschiebung des Bildes nach unten und oben, ohne den Beamer bewegen zu müssen. Das wird mit der Linsenverschiebung erreicht, es handelt sich also um eine physische, optische Lösung und nicht um einen Software-Trick.

Die Keystone-Korrektur oder Trapezkorrektur ist hingegen eine Software-Lösung und dient zum Ausgleich einer Verzerrung, wenn der Beamer in einem schrägen Winkel zur Leinwand steht. Die Keystone-Korrektur hat negative Folgen für die Bildqualität wie Helligkeitsverlust und eine niedrigere Auflösung. Einige Beamer in der gehobenen Preisklasse bieten auch horizontales Lens-Shift, das die Keystone-Korrektur ersetzen kann. Ob Du diese Features benötigst, hängt davon ab, wo Du Deinen Beamer installierst und wie groß Dein Projektionsraum ist.

4. Auflösung und Sitzabstand: Je größer, desto schärfer

Das von Beamern erzeugte Bild ist so groß, dass Du von höheren Auflösungen deutlicher profitierst als bei Fernsehern. Besitzt Du einen Beamer mit 4K-Auflösung, solltest Du Dich in etwa im Abstand der Leinwandbreite von der Leinwand entfernt hinsetzen. Eine zwei Meter große Leinwand bedeutet also einen Sitzabstand von zwei Metern. Die HD-Ready-Auflösung (1280 x 720 Pixel) bedeutet einen optimalen Sitzabstand von der Leinwandbreite mal 1,8 und bei Full-HD-Projektoren sitzt Du in einem Abstand von 1,5 mal Leinwandbreite von der Leinwand entfernt.

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Der Optoma UHD60 ist mit einem Preis von 2500 Euro ein ungewöhnlich günstiger und trotzdem guter 4K-Beamer. Bild: © Optoma 2017

5. HDR: Bei Beamern ein Luxus

Ein guter Beamer kostet nicht mehr die Welt – aber ein guter HDR-Beamer schon. Grundsätzlich taucht "HDR" in den Spezifikationen von Beamern ab 2000 Euro auf. Allerdings sind so "günstige" Beamer in der Regel mit HDR überfordert und senken beispielsweise die Gesamthelligkeit, um mehr Helligkeitsabstufungen darzustellen. Das führt dazu, dass Du in dunklen Passagen praktisch gar nichts mehr siehst. Soll es unbedingt ein guter HDR-Beamer sein: den empfehlenswerten Sony VPL-VW550ES gibt es für 10.000 Euro.

6. Lampen-Lebensdauer und Helligkeit: Mach das Licht aus

Für ein Wohnzimmer mit Rolladen sollte ein Beamer eine Helligkeit ab 2500 ANSI-Lumen haben, in einem komplett abgedunkelten Raum genügen auch 2000 ANSI-Lumen. Je heller das Umgebungslicht, desto höher muss die Lumenzahl ausfallen. Die Lampen-Lebensdauer von LED-Beamern fällt deutlich länger aus als jene von anderen Beamer. Sieh Dir aber am besten spezifisch die Lebensdauer der Lampen des Beamers, der Dich interessiert an sowie die Kosten für eine Ersatzlampe.

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Der Optomax HD140X ist ein mit 3000 ANSI-Lumen schön heller Full-HD-Beamer für günstige 500 Euro. Bild: © Optomax 2017

7. Lautstärke: Brutale Lüfter

Der Beamer-Lüfter kann vor allem in kleineren Räumen nervtötend laut vor sich hinsummen. Unter 30 Dezibel sind leise, während über 40 Dezibel (dB) als zu laut empfunden werden können.

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