Bildausschnitt beim Fotografieren: So wirken Deine Bilder am besten

Wir verraten Dir, wie Du Deine Bilder am besten wirken lässt.
Wir verraten Dir, wie Du Deine Bilder am besten wirken lässt. Bild: © Pexels/Tirachard Kumtanom 2022

Ein Schnappschuss ist schnell geknipst. Doch für richtig gute Aufnahmen sind einige Aspekte zu beachten, damit das Motiv optimal zur Geltung kommt – zum Beispiel der Bildausschnitt. Wir geben Dir Tipps zur Gestaltung.

Von Sebastian Weber

Wenn Du im Urlaub, auf einem Geburtstag oder beim gemütlichen Sonntagsspaziergang Deine Kamera oder Dein Smartphone zückst, um einen Moment per Foto festzuhalten, gibt es ein paar Tricks, die das Bild zu einem echten Hingucker machen. Wir verraten Dir hier, wie Du bereits vor dem Drücken des Auslösers und auch in der Nachbearbeitung Aufnahmen perfektionierst.

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Grundlegende Überlegungen vor dem Fotografieren

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Überlege Dir vor dem Fotografieren, welche Wirkung Dein Bild erzielen soll. Bild: © Pexels/Bikesh Photographyer 2022

Egal ob Du das gewählte Motiv auf dem Smartphone-Display betrachtest oder durch den Sucher Deiner Kamera, Du kannst bereits vor dem Knipsen an der Komposition Deines Bildes arbeiten.

  • Hoch- oder Querformat: Als Faustregel gilt, dass Du Landschaften im Querformat ablichten solltest, während Du für Porträts besser das Hochformat wählst. Es gibt aber Ausnahmen, etwa wenn Du ein Landschaftsfoto aufnehmen möchtest, das besonders viel Tiefe aufweist, oder eine Person in einer schönen Umgebung fotografieren willst.
  • Bildformat: Überlege ebenfalls, welches Seitenverhältnis Du für Dein Bild einstellen möchtest. Die Kamera-App des iPhones zum Beispiel bietet Dir quadratisch an, also das Format 1:1, aber ebenso 4:3 und16:9. Da digitale Fotos meist auf Bildschirmen betrachtet werden, ist das 16:9-Format am besten geeignet, da es dem Seitenverhältnis von Fernsehern, Monitoren und Smartphone-Displays entspricht.
  • Zoomen: Wenn Du bereits vor dem Auslösen mit Deiner Kamera an das gewählte Motiv heranzoomst, kann das später die Nachbearbeitung ersparen, da der Fokus bereits korrekt gewählt ist. Beachte aber, dass es einen Unterschied zwischen optischem und digitalem Zoom gibt. Beim optischen Zoom, den etwa Spiegelreflexkameras mit entsprechendem Objektiv und einige moderne Smartphones wie das iPhone 13 aufweisen, bleibt die volle Auflösung des Bildes erhalten: Die Kamera vergrößert das Motiv mithilfe der Objektivlinsen. Beim digitalen Zoom dagegen wird lediglich das aufgezeichnete Bild größer gezogen, worunter die Qualität der Aufnahme leidet.

Der goldene Schnitt

Neben den genannten Überlegungen ist der goldene Schnitt, auch Drittel-Regel genannt, die einfachste Gestaltungsmöglichkeit für Deine Fotos. Die meisten aktuellen Kameras unterstützen Dich dabei, indem sie das notwendige Raster auf dem Display anzeigen.

Das Raster unterteilt das Bild in neun gleich große Rechtecke mit vier Trennlinien und daher auch vier Schnittpunkten. Diese Schnittpunkte und Linien dienen Dir dazu, Dein Motiv ansprechend auszurichten.

Beim Fotografieren gilt, dass eine Platzierung in der Bildmitte langweilig und wenig ansprechend wirkt. Entsprechend solltest Du die Person oder das Objekt, das Du ablichten willst, auf den jeweiligen Führungslinien oder Schnittpunkten platzieren. Ein Beispiel: Fotografierst Du eine Landschaft, platziere den Horizont nicht in der Bildmitte, sondern auf der Linie zwischen dem unteren und mittleren oder mittleren und oberen Drittel. Das sorgt für Dynamik, Tiefe oder den richtigen Fokus – je nachdem, welche Aussage Dein Foto haben soll.

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Die Schale der Nautilus ist ein Beispiel für eine in der Natur vorkommende goldene Spirale. Bild: © Pexels/Pixabay 2022

Auf dem goldenen Schnitt baut auch die goldene Spirale auf. Hierbei unterteilst Du das Foto gedanklich mehrmals im goldenen Schnitt. Das Hauptmotiv sollte im Zentrum der Spirale zu sehen sein, während alle anderen Elemente anhand der spiralförmig verlaufenden Linie zum Bildrand hin ausgerichtet sind. Die goldene Spirale wirkt besonders harmonisch, da sie häufig in der Natur vorkommt, zum Beispiel bei der Schale der Nautilusmuschel oder –im größeren Maßstab – in Spiralgalaxien.

Der richtige Bildausschnitt ist wichtig

Selbst wenn Du bis hierhin alle Tipps befolgt hast, kann Dein Foto immer noch langweilig wirken, da Du das Motiv nicht sinnvoll abgebildet hast.

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Rücke das, was Dir wichtig ist, in den Fokus Deiner Fotografie. Bild: © Pexels/Vlada Karpovich 2022

Überlege beim Fotografieren also stets, was die Aussage des Bildes sein soll, um den passenden Bildausschnitt zu wählen. Willst Du festhalten, wie ein Kind die Kerzen auf seiner Geburtstagstorte ausbläst, dann gehe mit der Kamera möglichst nah heran oder verwende den Zoom. Das Esszimmer im Hintergrund ist für die Geschichte Deines Fotos nicht wichtig, sondern lenkt ab.

Digitale Nachbearbeitung

Aufnahmen lassen sich im Nachhinein mit Bildbearbeitungsprogrammen wie Adobe Photoshop, Adobe Lightroom und Luminar oder einer der – teils kostenlosen – Photoshop-Alternativen verbessern.

Mit solchen Werkzeugen begradigst Du Fotos, wenn Du aus Versehen schief fotografiert hast. Du kannst auch mit eingeblendeten Hilfslinien Dein Bild so zurechtschieben und beschneiden, dass es dem goldenen Schnitt entspricht.

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In der Nachbearbeitung kannst Du den Bildausschnitt ebenfalls verändern, um Dein Motiv in den Fokus zu rücken. Bild: © Pexels/Bess Hamiti 2022

Viele Aufnahmen lassen sich dank der Nachbearbeitung retten oder verbessern, indem Du unnötige Details oder Hintergrundobjekte ausschneidest, damit das Hauptmotiv besser zur Geltung kommt.

Für manche Bilder bietet es sich außerdem an, sie aus dem Hochformat ins Querformat zu bringen oder umgekehrt. Experimentiere und lass die Ergebnisse auf Dich wirken.

Bei der Nachbearbeitung ist es aber wie beim digitalen Zoom: Wenn Du ein Foto größer ziehst, um das Motiv stärker in den Fokus zu rücken, leidet die Qualität der Aufnahme, da die verfügbaren Bildinformationen lediglich hochgerechnet werden. In solch einem Fall solltest Du eher ein kleineres Bildformat wählen, als die Quelldatei hat.

Zusammenfassung

  • Bevor Du ein Foto aufnimmst, kannst Du mit einigen Überlegungen und Einstellungen an der Komposition des Bildes arbeiten.
  • Hilfslinien helfen, dass Du Dich am goldenen Schnitt orientierst und harmonische Fotos knipst.
  • Mit Bildbearbeitungsprogrammen kannst Du Bilder digital nachbearbeiten und auf vielfältige Weise optimieren.
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