Das Freistellen von Bildern bezeichnet den Prozess, bei dem ein Objekt innerhalb des Bildes von seinem Hintergrund getrennt wird. Wie Du selbst in unterschiedlichen Programmen Bilder freistellen kannst, erklären wir Dir in unserem Ratgeber.
- Auf diese Faktoren solltest Du bei der Bildauswahl achten
- Bilder freistellen mit Photoshop
- Fotos freistellen mit GIMP
- Bilder freistellen mit PowerPoint
- Bilder freistellen mit Online-Tools
Auf diese Faktoren solltest Du bei der Bildauswahl achten
Kontrast: Je größer der Kontrast zwischen dem freizustellenden Objekt und dem Hintergrund ist, desto leichter lässt es sich ausschneiden.
Ebene Ränder: Ein Objekt mit glatten Rändern lässt sich ebenfalls um einiges leichter ausschneiden als ein Objekt mit unregelmäßigen Rändern. Haare sind aufgrund ihrer Feinheit besonders schwierig auszuschneiden.
Transparenz: Glas, Flüssigkeiten und andere Dinge, die transparent sind, machen Grafikprogrammen beim Ausschneiden besonders viele Probleme, da sie aufgrund der Transparenz nicht so gut zwischen Objekt und Hintergrund unterscheiden können. Solltest Du solche Objekte ausschneiden wollen, musst Du mit viel Handarbeit rechnen.
Bilder freistellen mit Photoshop
Photoshop ist ein echtes Allround-Talent bei der Bearbeitung von Bildern. Deshalb ist es für das Grafikprogramm auch kein Problem, selbst schwierige Objekte auszuschneiden. Wie Du mit Photoshop Bilder freistellen kannst, erfährst Du jetzt.
- Zunächst öffnest Du das Bild mit dem Objekt, das Du freistellen möchtest, in Photoshop.
- In der Werkzeugleiste auf der linken Seite wählst Du dann "Schnellauswahl" aus. Anschließend umrandest Du das Objekt mit gedrückter linker Maustaste. Photoshop markiert dann eigenständig einen Bereich.
Hier findest Du die nützliche "Schnellauswahl". Bild: © YouTube/VerticDesigns 2018
- Der markierte Bereich kann nun ausgebessert werden: Übrige Teile des Hintergrunds können mit der Taste "Strg" und gedrückter linker Maustaste nachgebessert werden. Flächen, die innerhalb des Objekts vergessen wurden, können mit der Taste "Umschalt" und gedrückter linker Maustaste hinzugefügt werden
- Nachdem das Objekt zufriedenstellend markiert ist, kann es freigestellt werden. Dazu klickst Du oben in der Menüleiste unter dem Punkt "Auswahl" auf "Umkehren". So wird statt des Objekts der komplette Hintergrund markiert.
Wenn sich das Objekt gut vom Hintergrund absetzt, lassen sich mit der "Schnellauswahl" beim Markieren sehr gute Ergebnisse erzielen. Bild: © YouTube/VerticDesigns 2018
- Jetzt musst Du noch die Bearbeitung der Bildebene aktivieren. Klicke dazu im Ebenen-Fenster auf der rechten Seite auf das Schloss. Durch das Drücken der "Entf"-Taste wird der Hintergrund gelöscht.
- Speichere das Bild anschließend als PNG-Datei, da dieses Format transparente Hintergründe unterstützt.
Nach dem Umkehren der Auswahl und drücken der Taste "Entf" bleibt nur das freigestellte Objekt übrig. Bild: © YouTube/VerticDesigns 2018
- Öffne nun Den gewünschten Hintergrund und ziehe das zuvor gespeicherte Bild über den Hintergrund. Abschließend kannst Du mit den Werkzeugen auf der linken Seite noch Größe und Ausrichtung des Objekts anpassen.
Fotos freistellen mit GIMP
Das Bildbearbeitungsprogramm GIMP ist eine kostenlose Alternative zu Photoshop und bietet ähnliche Funktionen. Wie Du mit GIMP Bilder freistellen kannst, zeigen wir Dir jetzt.
- Öffne zuerst das Bild, das Du freistellen möchtest, in GIMP.
- Wähle anschließend im Menüpunkt "Werkzeuge" die Funktion "Pfade" aus. Alternativ kannst Du die Funktion mit der Taste "B" aufrufen.
- Nun kannst Du beginnen, mit den Pfaden das Objekt zu umranden. Suche Dir einen Startpunkt und setze mit der linken Maustaste den ersten Ankerpunkt auf dem Rand des Objekts. Der Ankerpunkt wird über ein kleines Quadrat angezeigt.
- Setze dann den nächsten Ankerpunkt in unmittelbarer Nähe zum ersten Ankerpunkt und zwischen beiden Punkten wird eine Linie gezogen. Je näher Du die Punkte zueinander platzierst, desto sauberer wird später die Schnittkante des Objekts.
Je enger Du die Ankerpunkte setzt, desto besser ist später das Ergebnis. Bild: © TURN ON Screenshot 2018
- Hast Du das Objekt mit den Pfaden einmal umrundet, geht es an die Feinarbeit. Zoome dafür nah wie möglich an das Objekt heran. Zoomen kannst Du entweder mit der Lupe aus dem Werkzeugmenü oder durch Halten von "Strg" und gleichzeitiger Drehung am Mausrad.
- Ungenau platzierte Ankerpunkte verschiebst Du, indem Du sie mit gedrückter linker Maustaste bewegst. Um die geraden Pfade besser an Rundungen des Objekts anzuschmiegen, kannst Du die Linien zwischen den Punkten greifen und an ihnen ziehen. Dabei enstehen zusätzliche Griffpunkte, mit denen Du die Rundungen noch genauer anpassen kannst.
Da ich sehr viele Ankerpunkte gesetzt habe, ist meine Auswahl schon relativ genau. Bei den runden Krallen habe ich aber einige gebogene Linien verwendet. Bild: © TURN ON Screenshot 2018
- Um einen weicheren Übergang direkt an den Ankerpunkten zu erhalten, klickst du auf den Punkt, den Du ändern möchtest, hältst die "Strg"-Taste gedrückt und ziehst mit drückter linker Maustaste an dem Punkt.
- Liegt der Pfad schön auf den Rand des Objekts, kannst Du das Objekt auswählen und die Kanten noch von GIMP weichzeichnen lassen. So wirkt es vor einem anderem Hintergrund weniger befremdlich und passt sich besser ein. Dafür klickst Du zunächst in der Menüleiste auf "Auswahl" und dann "Vom Pfad". Nun sollte der Pfad durch eine gestrichelte Linie markiert sein. Um die störenden Ankerpunkte zu entfernen, wählst Du einfach ein anderes Werkzeug aus.
- Drücke nun erneut auf "Auswahl" und anschließend auf "Ausblenden...". Bei den Pixeln gibst Du einen kleinen Wert wie zum Beispiel "5" ein.
Unter "Auswahl" > "Ausblenden..." kannst Du noch die Objektkanten weichzeichnen lassen.
- Mit der Tastenkombination "Strg" und "x" schneidest Du Dein Objekt schließlich aus und es landet im Zwischenspeicher. Öffne nun in GIMP den Hintergrund, in dem das freigestellte Objekt platziert werden soll. Mit dem Befehl "Strg" und "v" fügst du das freigestellte Objekt dort ein. Achte darauf, dass Du im Ebenen-Fenster ganz rechts, die schwebende Auswahl in eine echte Ebene umwandelst. Sonst kann es passieren, dass sie mit der darunterliegenden Ebene verschmilzt. Ein Rechtsklick auf "Schwebende Auswahl" und "Zur neuen Ebene" erstellt eine neuen Ebene.
Achte darauf, dass Du aus der "Schwebenden Auswahl" noch eine "Eingefügte Ebene" machst, sonst verschmilzt das Objekt mit dem Hintergrund. Bild: © TURN ON Screenshot 2018
- Nun kannst Du das Bild speichern. Möchtest Du, dass das Objekt weiterhin als eigene Ebene verfügbar ist, speicherst Du das Bild im XCF-Format. So kannst Du das Objekt weiterhin bearbeiten und weiterverwenden. Dieses Format wird aber nur von Grafikprogrammen unterstützt. Um das Objekt fest mit dem Hintergrund zu verschmelzen, speicherst Du das Bild im JPG- oder PNG-Format. In GIMP gehst du dafür auf den Eintrag "Exportieren als...", der sich oben in der Menüleiste im Reiter "Datei" befindet.
Bilder freistellen mit PowerPoint
Ein Überraschungskandidat beim Freistellen von Bildern ist Microsofts PowerPoint. Das Präsentationstool überzeugt mit einfacher Handhabung und guter Objekterkennung. Allerdings lassen sich die Bilder nur über Umwege speichern. Wie sich das Programm trotzdem als brauchbares Grafiktool verwenden lässt, erfährst Du jetzt.
- Füge zuerst den Hintergrund auf einer leeren Folie ein.
- Anschließend fügt Du das Bild, das Du freistellen möchtest, in die gleiche Folie ein und passe die Größe an.
- Dann wählst Du oben links in der Menüleiste "Freistellen" aus und PowerPoint trifft eine Vorauswahl des auszuschneidenden Bereichs. Dieser wird lila eingefärbt.
Die Auswahl ,die PowerPoint selbst trifft, ist schon recht gut. Fehlende Flächen des Hintergrunds lassen sich mit dem roten Stift entfernen. Bild: © TURN ON Screenshot 2018
- Sollte beim Objekt zu viel oder zu wenig abgeschnitten worden sein, kann der Bereich über die Schaltflächen "Zu behaltende Bereiche markieren" und "Zu entfernende Bereiche markieren" noch nachgebessert werden. Wenn Du mit dem Ergebnis zufrieden bist, drückst Du auf "Änderungen beibehalten".
- Dein Objekt ist nun freigestellt und lässt sich nach Belieben über dem ausgewählten Hintergrund platzieren.
Das Ergebnis ist nicht so gut wie mit einem Grafikprogramm, aber für ein Präsentationstool recht ordentlich. Bild: © TURN ON Screenshot 2018
- Zum Speichern des Bildes startest Du nun die Bildschirmpräsentation und machst anschließend einen Screenshot der Folie.
Bilder freistellen mit Online-Tools
Mittlerweile gibt es auch im Internet viele Tools, die beim Freistellen von Bildern behilflich sein können. Aufgrund ihrer einfachen Handhabung sind diese Anwendungen besonders für unerfahrene Nutzer gut geeignet. Mit Clipping Magic und Backround Burner stellen wir an dieser Stelle jeweils ein kostenpflichtiges und ein kostenloses Tool vor.
Bilder freistellen mit Clipping Magic:
- Lade zunächst das Bild mit dem Objekt, das Du freistellen möchtest, auf Clipping Magic hoch.
- Anschließend kannst Du mit einem grünen Pinsel die Bereiche markieren, die erhalten bleiben sollen. Mit dem roten Pinsel markierst Du den Hintergrund, der entfernt werden soll. Hier kannst Du relativ grob arbeiten, da das Tool die Grenzen zwischen den Objekten relativ gut erkennt.
Bei Clipping Magic sind nur sehr wenige Striche nötig, um ein Objekt freizustellen. Das Onlinetool eignet sich deshalb sehr gut für unerfahrene Nutzer. Bild: © TURN ON Screenshot 2018
- Auf der rechten Seite kannst Du in Echtzeit sehen, wie das Objekt später aussehen wird. Verbleibende Reste des Hintergrunds kannst Du mit kleineren Pinsel entfernen. Die Größe des Pinsels in Pixeln änderst Du in der unteren Menüleiste, in der sich auch noch weitere nützliche Werkzeuge für die Feinarbeit befinden.
- Wenn Du mit dem Ergebnis zufrieden bist, klickst Du oben auf "Ergebnis herunterladen". Solltest Du noch kein Abo haben, erscheint dort ein Button "Abo erforderlich", mit dem Du direkt ein Abo abschließen kannst. Das günstigste Angebot sind 15 Bildbearbeitungen pro Monat für 3,99 Dollar pro Monat.
Bilder freistellen mit Backround Burner:
- Lade das Bild mit dem Objekt, das Du freistellen möchtest, auf Backround Burner hoch.
- Das Tool schlägt Dir anschließend verschiedene Varianten vor, bei denen Teile des Hintergrunds entfernt sind. Wähle diejenige Variante, die Deiner Vorstellung am ehesten entspricht.
Bei Backround Burner kannst Du aus automatisch generierten Vorschlägen auswählen und diese anschließend mit den Pinseln weiter bearbeiten. Bild: © TURN ON Screenshot 2018
- Bearbeite dann das Bild mit dem roten und grünem Pinsel nach, um Reste des Hintergrunds zu entfernen bzw. fehlende Teile des Objekts wiederherzustellen. Die Größe der Pinsel lässt sich über den kleinen Pfeil im Button der Pinsel einstellen.
- Klicke auf "Finish", um das ausgeschnittene Objekt herunterzuladen. Alternativ lassen sich über "Replace Backround" auch noch vorgefertigte oder eigene Hintergründe einfügen. Zum Herunterladen der Bilder wird ein kostenloser Account benötigt.