Kamera ist nicht gleich Kamera, Canon-Modell ist nicht gleich Canon-Modell. Und selbst die beliebte EOS-Reihe des Kameraherstellers bietet noch so eine große Produktvielfalt, dass der Einsteiger schnell den Überblick bei den ganzen Canon-Spiegelreflexkameras verliert. Wir wollen hier etwas Licht ins Dunkel bringen.
- Canon EOS-Reihe: Das verraten die Zahlen und Buchstaben
- Amateurmodelle: Zwei Neuzugänge in der Einsteigerklasse
- Semiprofessionelle Modelle: Drei DLSRs und eine DSLM
- Profimodelle für unterschiedlichste Einsatzzwecke
Canon EOS-Reihe: Das verraten die Zahlen und Buchstaben
Ein "EOS" in der Modellbezeichnung findet sich bei Canon-Spiegelreflexkameras. Nur bei Spiegelreflexkameras? Nein. Seit Oktober 2012 gibt es eine Ausnahme in der Modellreihe, der ansonsten nur noch DSLR-Modelle angehören: Die Canon EOS M ist die erste spiegellose Systemkamera des japanischen Herstellers.
Eingeführt wurde die EOS-Bezeichnung im Jahr 1987. Als erstes Modell trug die Canon EOS 650 die drei Buchstaben im Namen. Dabei handelte es sich noch um eine analoge Spiegelreflexkamera, die erste Digital-SLR von Canon kam im Jahr 2000 auf den Markt. Die Canon EOS D30 besaß einen 3,1-Megapixel-CMOS-Sensor und verfügte über ein EF-Bajonett.
Seit 2010 produziert Canon allerdings keine analogen Spiegelreflexkameras mehr. Alle aktuellen Modelle – erneut mit Ausnahme der EOS M-Systemkameras – tragen daher ein "D" für "digital" im Namen. Die Produktbezeichnungen innerhalb der EOS-Reihe verraten aber noch mehr: So bekommen die meisten Profimodelle nur eine Ziffer zugeordnet (zum Beispiel EOS 5D), während die Amateurkameras drei- oder vierstellige Nummern im Namen tragen (EOS 750D oder EOS 1200D).
Semiprofessionelle, auch "Prosumer"-Modelle genannte Geräte sind in der Regel an ihrer zweistelligen Nummer zu erkennen (etwa EOS 70D). Die Buchstaben, die Canon noch hintendran hängt, stehen stellvertretend für bestimmte Merkmale oder Weiterentwicklungen – etwa bei der EOS 5DS, wo das "S" als Abkürzung von "Superior" auf eine höhere Auflösung hinweist.
Amateurmodelle: Zwei Neuzugänge in der Einsteigerklasse
Wer seine ersten Schritte in der DSLR-Fotografie unternehmen möchte, muss nicht gleich zum Profimodell für mehrere Tausend Euro greifen. Auch die Einsteigermodelle aus der Canon EOS-Reihe überzeugen mit guter Bildqualität und vielen kreativen Möglichkeiten. Im Vergleich zu teureren DSLR-Modellen sind sie einfacher zu bedienen und schlichter verarbeitet (Kunststoff- statt Aluminiumgehäuse). Dennoch sind sie mit Objektiven und Zubehör des EOS-Systems kompatibel.
Zu den Amateurmodellen zählt Canon etwa die EOS 100D, die EOS 700D und die EOS 1200D, die allesamt über einen 18-Megapixel-Bildsensor im APS-C-Format verfügen. Unterschiede finden sich in der Ausstattung: So bringt die Canon EOS 1200D etwa ein fest verbautes LCD mit, während die EOS 100D einen Touchscreen an Bord hat und die EOS 700D gar mit einem dreh- und schwenkbaren Touchscreen aufwartet.
Dafür bietet Canon für die 1200D eine EOS-Begleiter-App an, die Neulingen grundlegende Funktionen der Spiegelreflexkamera erläutert. Sie ist mit einer UVP von aktuell 339 Euro für den Body auch das güntigste Modell. Der Body der 100D kostet 549 Euro und für die 700D ohne Objektiv ruft Canon 589 Euro auf.
Seit Kurzem haben DSLR-Einsteiger aber noch größere Auswahlmöglichkeiten innerhalb der EOS-Reihe. Im Mai 2015 sind die Canon EOS 750D und die 760D gestartet. Ihre CMOS-Sensoren im APS-C-Format lösen mit 24,2 Megapixeln noch einmal höher auf als die der bereits etablierten Amateurmodelle. Zudem bringen beide Kameras WLAN und NFC mit. Die UVP liegt bei 699 Euro für die 750D und bei 749 Euro für die etwas besser ausgestattete 760D.
Semiprofessionelle Modelle: Drei DLSRs und eine DSLM
Wer die DSLR-Fotografie bereits für sich entdeckt hat und mehr Gestaltungsspielraum wünscht, ist mit den Mittelklasse-Modellen der EOS-Reihe gut beraten. In diesem "Prosumer"-Segment finden sich bereits Modelle mit Aluminiumgehäuse oder Vollformatsensoren. Im Vergleich zu den Spiegelreflexkameras für Einsteiger besitzen sie hochauflösendere Sensoren, leistungsstärkere Prozessoren und schnellere Autofokussysteme.
Canon selbst zählt aktuell die EOS 7D Mark II, die EOS 6D, die EOS 70D sowie die EOS M3 zum Mittelklasse-Segment. Die 7D der zweiten Generation und die 70D besitzen beide einen 20,2-Megapixel-Sensor im APS-C-Format, die EOS 6D bringt einen ebenso hoch auflösenden Vollformatsensor mit. EOS 7D Mark II und 70D punkten mit ihrer Schnelligkeit und fertigen Reihenaufnahmen mit 10 beziehungsweise 7 Bildern pro Sekunde an, 6D und 70D haben WLAN an Bord und alle drei Modelle filmen in Full HD. Für die im November 2014 eingeführte Canon EOS 7D Mark II verlangt der Hersteller 1699 Euro. Den Body der 70D gibt es hingegen schon für 1099 Euro und die UVP der EOS 6D beträgt 1999 Euro.

Eine Sonderrolle in der EOS-Reihe nimmt die im Mittelklasse-Segment angeordnete Canon EOS M3 ein. Sie besitzt nämlich keinen Spiegel und bringt daher die Abmessungen einer Kompaktkamera mit. Dennoch soll sie so eindrucksvolle Ergebnisse wie eine DSLR abliefern. Das erst 2015 eingeführte Modell mit 24,2-Megapixel-Sensor im APS-C-Format, schnellem Autofokus und WiFi kostet beim Hersteller 749 Euro.
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Sie zählen zu den beliebtesten Modellen im Profibereich: die Canon EOS 5D und die EOS-1D. Die High-End-Modelle zeichnen sich durch hochauflösende Vollformatsensoren, schnelle Prozessoren, nahezu geräuschlose Autofokussysteme, vielfältige manuelle Einstellungsmöglichkeiten und eine robuste Bauweise aus. Da sie das obere Ende der EOS-Reihe markieren, sind sie allerdings auch nicht ganz günstig zu haben.
Zu den meistverkauften Modellen im professionellen Fotobereich zählt sicherlich die Canon EOS 5D, aktuell in ihrer dritten Generation erhältlich. Die Vollformat-DSLR, die seit März 2012 verkauft wird, löst mit 22,3 Megapixeln auf, hat einen 61-Punkt-Autofokus an Bord und knipst maximal 6 Bilder pro Sekunde. Ihre Lichtempfindlichkeit reicht bis ISO 25.600. Der Body kostet derzeit knapp 3000 Euro.

Im Juni 2015 bekam die EOS 5D Familienzuwachs: Mit der 5DS und der 5DS R hat Canon Anfang Februar die bislang hochauflösendsten Vollformat-DSLRs vorgestellt. Die beiden Modelle besitzen einen 50,6-Megapixel-Sensor und schießen bis zu 5 Bilder pro Sekunde. Den Unterschied macht der Tiefpassfilter aus. Bei der EOS 5DS ist ein solcher an Bord, um Moirés zu verhindern, bei der EOS 5DS R verzichtet Canon zugunsten der Detailschärfe darauf. Die Preise beginnen bei 3499 Euro für die 5DS und bei 3699 Euro für die 5DS R.
Technisch sowie preislich ganz oben in der Modellpalette stehen Canon EOS-1D C und EOS-1D X. Dank zweier Bildprozessoren eignen sich die Profikameras vor allem für die Sportfotografie, wo sie mit Serienaufnahmen von 12 bis 14 Bildern pro Sekunde punkten können. Die EOS-1D C ist zudem für Filmemacher interessant, da sie die bisher einzige Canon-DSLR mit 4K-Videomodus ist. Zur Markteinführung im Jahr 2012 lagen die Preise dementsprechend auch bei stolzen 6000 Euro für die EOS-1D X und mehr als 10.000 Euro für die EOS-1D C.
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