CES 2019: Unsere 6 Highlights von 5G über 8K bis hin zu Flugtaxis

Lässt sich bei Bedarf einfach einrollen: Der neue OLED-TV von LG, der auf der CES 2019 für staunende Gesichter sorgte.
Lässt sich bei Bedarf einfach einrollen: Der neue OLED-TV von LG, der auf der CES 2019 für staunende Gesichter sorgte. Bild: © LG 2019

8K-Fernseher, faltbare Smartphones, raffinierte Smart-Home-Gadgets: Die CES 2019 ist das Mekka für jeden Tech-Fan. Welche Produkte und Technologien uns diesmal besonders begeistert haben, verraten wir Dir jetzt – unsere 6 Highlights von der Messe.

Fernseher: 8K, Micro-LED und einrollbarer OLED-TV

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Samsung ist es gelungen, einen deutlich kleineren Micro-LED-TV zu entwickeln. Bild: © Samsung 2019

Fernseher dominieren die beliebte Unterhaltungselektronikmesse seit vielen Jahren – auch die CES 2019 steht ganz im Zeichen riesiger TVs mit immer ausgeklügelteren Features. Nach 4K und HDR ist vor allem 8K ein großes Thema. Kaum ein namhafter Hersteller ließ es sich nehmen, ein eigenes Modell mit vierfacher 4K-Auflösung auf großer Bühne zu präsentieren.

Besonders spektakulär: Eine neue Version von The Wall, einem riesigen Fernseher mit unglaublicher Bildschirmdiagonale von 216 Zoll (5,56 Meter!). Natürlich mit 8K-Auflösung. Einen großen Fokus richtete Samsung diesmal auf sogenannte Micro-LED-Displays, die sich dank modularer Bauweise flexibel an unterschiedliche Raumumgebungen anpassen.

Weiterer Vorteil: Sie kommen ohne Rahmen aus und Übergänge zwischen Bildschirmmodulen sind nicht erkennbar, was für eine noch nahtlosere Integration in das Wohnzimmer sorgen soll. Schon The Wall aus dem Vorjahr mit 146 Zoll setzte auf Micro-LEDs, doch jetzt ist es Samsung gelungen, die Technik in deutlich kleineren Geräten unterzubringen. Demonstriert wurde ein 75-Zoll-TV, der noch in diesem Jahr in den Handel kommen soll.

LG setzt nicht nur auf schiere Größe, sondern auf ein anderes Feature: Die Südkoreaner haben auf der CES 2019 den weltweit ersten OLED-Fernseher mit einrollbarem Bildschirm präsentiert. Ist der TV ausgeschaltet, musst Du nicht auf eine riesige schwarze Fläche blicken. Stattdessen fährt der OLED-Screen einfach per Knopfdruck heraus und rollt sich förmlich aus. Dabei stehen drei Modi zur Wahl: Full View, Line View und Zero View.

Soll der Bildschirm also nicht komplett ausfahren, kann er auch nur teilweise ausgefahren werden – und dann etwa Uhrzeit oder auch das Dashboard anzeigen. Auch technisch ist der Fernseher der Signature-Reihe auf der Höhe der Zeit. So verrichtet im Inneren LGs intelligenter Alpha-9-Prozessor seinen Dienst, während ein 100-Watt-Soundsystem eine externe Soundbar überflüssig macht. Wann und vor allem zu welchem Preis der innovative Fernseher in Deutschland erscheinen wird, hat LG leider noch nicht verraten.

Natürlich haben noch zahlreiche andere Hersteller ihr neues TV-Line-up vorgestellt, etwa Sony einen riesigen 8K-Fernseher. Doch vor allem eine Meldung sorgte für Schlagzeilen, die als Richtungsentscheidung gilt: iTunes kommt als App auf Samsungs-Fernseher. Beide Unternehmen haben eine exklusive Zusammenarbeit angekündigt.

Damit nicht genug: Auch der Übertragungsstandard AirPlay 2 wird auf vielen Modellen namhafter Hersteller zu nutzen sein, darunter TVs von Sony oder auch LG. Damit ist klar: Apple läutet einen Strategiewechsel ein, bei dem vor allem der Software- und Service-Bereich gestärkt werden sollen.

5G – Wegbereiter für neue Technologien

Nicht nur die Mobilfunkbranche setzt große Hoffnungen auf 5G, auch die gesamte Wirtschaft wartet sehnsüchtig auf den schnelleren Mobilfunkstandard (und nein, ein 5G-Fake-Logo auf dem Smartphone braucht niemand). Klar ist: 5G ist weit mehr als nur ein schnellerer Weg für Smartphone-Nutzer, Inhalte zu konsumieren und Dateien herunterzuladen.

5G ist elementar, wenn es darum geht, das autonome Fahren salonfähig zu machen. Auch Smart Citys, das digitale Gesundheitswesen und viele andere Bereiche werden durch 5G neue Impulse bekommen. Erste Smartphones mit 5G werden in diesem Jahr erscheinen, womöglich auch das Galaxy S10 in einer speziellen, wenn auch teureren, 5G-Variante. Der Vorhang dafür soll angeblich schon am 20. Februar in San Francisco fallen.

Smartphones werden faltbar

Smartphones spielen auf der CES traditionell eine eher untergeordnete Rolle – schließlich findet stets keine zwei Monate später der MWC statt, also die eigentliche Mobilfunkmesse. Dennoch hat auch die diesjährige CES etwas zu bieten, und das sind vor allem faltbare Smartphones.

Das erste faltbare Smartphone stammt vom chinesischen Hersteller Royole. Das Flexpai, das es bislang nur in China gab, ist nun auch global erhältlich. Auf der CES 2019 konnten sich Besucher einen Eindruck von dem innovativen Gadget verschaffen. Tenor: Hardware gut, Software schlecht. Und: Für 1300 Euro schlicht zu teuer.

Deutlich interessanter noch dürfte das faltbare Smartphone von Samsung werden, dessen Release mit Spannung erwartet wird. Zwar wurde das Gerät bereits im November der Öffentlichkeit präsentiert, doch war das Modell noch mit einer Schutzhülle versehen, die das faltbare Smartphone vor allzu neugierigen Blicken verbarg.

Auch auf der CES 2019 soll das Gerät angeblich gezeigt worden sein, leider nur hinter verschlossenen Türen und nur ausgewählten Partnern. Immerhin bestätigte ein Samsung-Manager den Release, der für die erste Jahreshälfte 2019 angepeilt ist.

Smart Home: Sogar die Toilette wird smart

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Samsung hat eine neue Version seines Family Hubs vorgestellt. Bild: © Samsung 2019

Smarte Lautsprecher, smarte Sicherheitssysteme, smarte Kühlschränke und Waschmaschinen – das vernetzte Zuhause ist kein Zukunftsgedanke mehr, sondern längst Realität. Im Smart Home kämpfen vor allem die Sprachassistenten von Google und Amazon um die Vorherrschaft, wenn es um die unkomplizierte Steuerung per Spracheingabe geht. Da es in dieser Angelegenheit noch keinen klaren Sieger gibt, sind Hardware-Hersteller auch bemüht, möglichst beide System in ihre Geräte zu integrieren.

LG kündigte etwa an, auch Amazon Alexa neben dem Google Assistant in seine smarten Fernseher einzubinden. Die beiden können immerhin 85 Prozent des Sprachassistenten-Marktes für sich verbuchen. LG hat auch gleich noch drei neue smarte Soundbars vorgestellt, die Sprachbefehle per Google Assistant entgegennehmen und Dolby Atmos sowie DTS:X unterstützen.

Samsung setzt dagegen weiterhin auf seinen eigenen Sprachassistenten namens Bixby. Dieser soll 2019 in Smartphones und Fernsehern gleichermaßen den Nutzern hilfreich zur Seite stehen. Zudem will Samsung weiter seinen Family Hub verbessern, der in smarten Kühlschränken mit großen Touchscreen-Displays zum Einsatz kommt. In der 2019er-Version wird etwa ein Family Board eingeführt, das man sich wie eine Art personalisierte Pinnwand vorstellen darf. Der Family Hub 2019 soll auch per Software-Update für bereits bestehende Systeme ausgeliefert werden.

Immer mehr Hersteller versuchen sich außerdem an Smart Displays. Dabei handelt es sich um Tablet-ähnliche Geräte, die mit Mikrofonen ausgestattet sind und somit Sprachbefehle empfangen können. Der Einsatzort dafür dürfte häufig in der Küche sein, weswegen US-Hersteller KitchenAid jetzt auch ein eigenes Smart Display im Angebot hat. Besonders praktisch als Schritt-für-Schritt-Anleitung für Rezepte, die dank integriertem Google Assistant bequem abgerufen werden können. Noch dazu ist das Gerät gemäß IPX5-Klassifizierung gegen Strahlwasser geschützt, womit Du beim Kochen in der Küche keine Angst um das Gadget haben musst.

Wie üblich war allerlei Kuriosum zu beobachten. Zu nennen ist hier etwa die smarte Toilette, die das Putzen vollständig für Dich übernimmt. So viel Luxus hat seinen Preis: Weit mehr als 10.000 Euro werden für die smarte Toilette fällig.

Möchtest Du hingegen Deinen Schlaf verbessern, könnte der Urgonight-Kopfbügel die Lösung für Dich sein. Das Gadget misst die elektrische Aktivität Deines Gehirns, die anschließend per Smartphone-App ausgewertet wird. Im Anschluss schlägt das Programm passende Übungen vor, mit denen Du Deinen Schlaf verbessern kannst. Sieht vielleicht nicht sexy aus, aber wenn's hilft?

Neue Laptops und Monitore

Viele spannende Laptops wurden ebenso vorgestellt: Samsung etwa hat eine neue Reihe namens Notebook 9 Pro an den Start gebracht, die mit neuem Notebook 9 Pen daherkommt. Damit kannst Du Notizen erstellen oder Zeichnungen direkt auf dem Bildschirm anfertigen.

Nicht minder spannend: Samsungs neuer Space Monitor, der für mehr Platz auf dem Schreibtisch sorgt. Das Konzept ist so simpel wie einleuchtend: Der Bildschirm hat keinen Standfuß, sondern wird einfach an der hinteren Schreibtischkante angebracht. Dank eines verstellbaren Scharniers lässt sich der Space Monitor zudem bei Bedarf einfach nach vorne klappen. Laut Samsung sorgt dieses Konzept für bis zu 94 Prozent mehr Platz auf dem Schreibtisch.

Konkurrent LG hat hingegen neue Gram-Modelle vorgestellt, die sich besonders durch kompakte Maße und geringes Gewicht auszeichnen. Während die 17-Zoll-Variante 1,3 Kilogramm wiegt, bringt die 14-Zoll-Version lediglich 1,1 Kilogramm auf die Waage. Die 14-Zoll-Edition hat ein praktisches 2-in-1-Feature an Bord, mit dem Du den Bildschirm komplett wenden kannst, um das Gerät als Tablet zu verwenden.

Nachdem Huawei im vergangenen Jahr mit dem MateBook X Pro vor allem das Duell mit dem MacBook Pro suchte, konzentrieren sich die Chinesen in diesem Jahr auf das MacBook Air. Das neue Modell nennt sich MateBook 13 und es ist nicht nur dünner als das Gegenstück von Apple, sondern verfügt zugleich über einen Touchscreen. Der Akku soll bis zu zehn Stunden durchhalten. Kostenpunkt: Ab 1300 Dollar.

Autonomes Fahren: Disruption einer gesamten Branche

Selbstfahrende Autos beflügeln seit Jahren die gesamte Automobilbranche – auch wenn autonome Fahrzeuge zumindest auf deutschen Straßen noch keine Rolle spielen. Die CES entwickelte sich in den letzten Jahren jedoch immer mehr zu einem großen Showcase für nahezu alle relevanten Hersteller von Automobilen. Die sogenannte "Disruption" (vereinfacht: Umbruch) einer gesamten Branche treibt bisweilen Unternehmen zusammen, die sonst eigentlich kaum Berührungspunkte haben.

So arbeiten etwa Panasonic und Harley Davidson gemeinsam daran, die berühmten Motorräder des US-Herstellers fit für das Cloud-Zeitalter zu machen. Das Elektro-Modell LiveWire etwa wartet mit integriertem Mobilfunk und GPS auf und verbindet sich mit dem Smartphone. Damit bist Du stets über den Ladezustand informiert und erhältst Sicherheitsbenachrichtigungen, wenn das Motorrad beispielsweise bewegt oder umgestoßen wird.

Deutlich futuristischer ging es auf der CES 2019 bei Bell zu: Das Unternehmen hat ein 1:1-Modell des Air-Taxis Nexus präsentiert, das senkrecht starten und landen kann. Schon ab dem kommenden Jahr soll das Luft-Taxi bis zu fünf Passagiere von A nach B transportieren und eine maximale Zuladung von 272 Kilogramm erlauben.

Angetrieben wird der Nexus von sechs Mantelpropellern. Beim Starten und Landen werden die Propeller einfach gekippt, während sie während des Fluges aufgestellt werden. Dabei setzt das Flug-Taxi auf einen Hybridantrieb, der sowohl mehr Nutzlast als auch eine höhere Reichweite ermöglichen soll, als es bei einem reinen elektrischen Antrieb funktionieren würde.

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