Fotos, Videos, Anwendungen, Dokumente – das Datenvolumen auf der Festplatte des Rechners oder Smartphones schwillt mit jedem Klick auf die Schaltfläche "Speichern" an. Damit die Datenmassen das Gerät nicht verstopfen und seine Arbeitsleistung bremsen, kannst Du Deine Dateien auch auf einen externen Speicherplatz auslagern. Die Nutzung dieser Cloud birgt jedoch einige Sicherheitsrisiken. Wir geben ein paar Tipps.
Sammeln sich Speicherplatzfresser wie hochauflösende Bilder, komplexe Anwendungen und Videos auf der Festplatte von PC oder Handy, platzt diese schnell aus allen Nähten. Um Speicherkapazitäten freizugeben, kannst Du die alten Dateien entweder auf eine externe Festplatte oder in einem Onlinespeicher, der sogenannten Cloud, ablegen. Clouds werden von verschiedenen Dienstleistungsunternehmen angeboten, die Dir umsonst oder für eine monatliche Gebühr Speicherplatz auf ihren Servern zur Verfügung stellen. Wie groß dieser ist, kannst Du selbst festlegen. Je nach Anbieter variiert das Angebot zwischen fünf und 2000 Gigabyte.
Cloud: Flexibler Zugriff von allen internetfähigen Geräten
Um Dateien nutzen zu können, die Du auf einer externen Festplatte abgespeichert hast, muss Du diese erst einmal mit Deinem Gerät verbinden. Viel einfacher funktioniert der Zugriff auf die Cloud: Da dieser Speicherplatz nicht an ein Gerät gebunden ist, sondern auf einem externen Server liegt, kannst Du immer auf ihn zugreifen. Von jedem Ort der Welt. Mit jedem Smartphone, Tablet, PC oder Laptop. Einzige Voraussetzung ist eine Internetverbindung.
Ein Beispiel für eine sehr einfache Cloud ist der private E-Mail-Account. Cloud-Speicher und E-Mail-Account funktionieren nach demselben Prinzip: Im Account laufen die persönlichen Mails auf dem Server des Anbieters in einem Online-Postfach auf. Über die Log-in-Daten kann sich der Inhaber des Accounts von überall auf der Welt in sein Postfach direkt auf der Seite des Anbieters einloggen und die Mails verwalten. Zu den größten Anbietern von E-Mail-Accounts gehören GMX, Gmail, T-Online, Freenet und Yahoo.
Über ein Mailprogramm, das auf dem Computer installiert ist, lässt sich das Verwalten der E-Mails vereinfachen. Diese E-Mail-Clients bieten nicht nur eine ansprechende Benutzeroberfläche, sie rufen die Mails auch automatisch aus dem Postfach des Anbieters ab.
Einrichten einer Cloud
Um die Vorteile einer Cloud nutzen zu können, musst Du Dich zuerst einmal für einen Anbieter entscheiden. Zur Auswahl stehen sowohl kostenpflichtige als auch kostenlose Cloud-Dienste. Während die kostenlosen Modelle sich in der Regel über die Schaltung von Werbung finanzieren, fordern kostenpflichtige Anbieter das Geld über eine monatliche Nutzungsgebühr von ihren Kunden ein. Die monatlichen Gebühren betragen zwischen 0,89 Euro und 43 Euro. Zu den kostenpflichtigen Anbietern von Cloud-Speichern gehören Trend Micro, Strato, Sugar Sync und Drive on Web. Kostenlose Clouds bieten hingegen Telekom, Dropbox, Microsoft OneDrive und Google Drive. Apple betreibt bei seinen Geräten einen eigenen Dienst namens iCloud.
Hast Du Dich für einen Anbieter entschieden, musst Du Dich bei diesem registrieren und einen persönlichen Account einrichten, den Du mit einem Passwort schützt. Ebenso wie bei einem Mail-Programm kannst Du nach dem Einrichten Deines persönlichen Accounts die Cloud nutzen. Du kannst nun Dateien ablegen oder bereits abgespeicherte Inhalte direkt in der Cloud bearbeiten. Für eine anwenderfreundlichere Nutzung der extern abgelegten Daten kannst Du über einen Client oder eine App einen direkten Zugang zu Deiner Cloud einrichten. Speicherst Du Deine Zugangsdaten in Deinem Browser, musst Du Dich nicht mehr jedes Mal einloggen, wenn Du Deine Daten nutzen möchtest.
Diese Bequemlichkeit kann sich jedoch schnell rächen, wenn Dritte ihre Finger im Spiel haben. Denn: Die Übermittlung der Daten über das Internet erhöht die Gefahr, dass diese abgefangen und missbraucht werden. Das ist jedoch nicht das einzige Sicherheitsrisiko, das bei der Nutzung einer Cloud entsteht.

Sicherheitsrisiken einer Cloud
Anders als beim Abspeichern Deiner Dateien auf einer externen Speicherplatte gibst Du sie beim Cloud Computing in die Hände einer anderen Person – dem Anbieter des Cloud-Dienstes. Die Anbieter der Onlinespeicher legen jedoch größten Wert auf eine sichere Übertragung und Speicherung der sensiblen Daten. Die größte Schwachstelle beim Cloud Computing ist vielmehr der Anmeldevorgang, mit dem Du Dich in Deine persönliche Cloud einloggst. Ist Dein Passwort schwach, können Hacker die Sicherheitsbarriere schnell überwinden und haben nun vollen Zugriff auf die Daten, die Du in der Cloud abgelegt hast. Auch das Nutzen der Cloud über einen Hotspot ist riskant. Hier können Betrüger schnell Passwörter abfangen und diese für einen unerlaubten Zugriff missbrauchen.
Nutzt Du eine App, um direkten Zugriff auf Deine Cloud zu haben, solltest Du Deine Zugangsdaten nicht speichern, sondern jedes Mal neu eingeben. Das ist zwar mühsam, verhindert aber, dass beim Verlust Deines Smartphones eine andere Person ungehinderten Einblick in Deine Daten nimmt. Auch auf Deinem PC solltest Du Dein Passwort aus eben diesen Gründen nicht im Browser speichern.
Vorsicht ist ebenfalls bei der Nutzung von schlecht geschützten Computern angebracht. Ist dieser mit einem Trojaner infiziert, schleust Du das Schadprogramm über das Einloggen in Deine Cloud mit hinein.
Zusammenfassung
- Um Speicherkapazitäten frei zu geben, kannst Du alten Dateien auf eine externe Festplatte oder in einem "Cloud"-Onlinespeicher ablegen
- Clouds werden von verschiedenen Dienstleistungsunternehmen angeboten, die Dir umsonst oder für eine monatliche Gebühr Speicherplatz auf ihren Servern zur Verfügung stellen
- Auf eine Cloud kannst Du von überall mit einem internetfähigen Gerät zugreifen
- In der Cloud kannst Du Dateien ablegen oder bereits abgespeicherte Inhalte bearbeiten
- Die größte Schwachstelle beim Cloud Computing ist der Anmeldevorgang
- Ist Dein Passwort zu schwach, können Hacker die Sicherheitsbarriere schnell überwinden
- Dein Passwort solltest Du nicht im Browser speichern, das erleichtert Betrügern ihre Arbeit
- Vorsicht beim Abrufen Deiner Daten von schlecht geschützten Computer – hierbei kannst Du Dir einen Trojaner einfangen