Die beiden Tech-Unternehmen stellen die Betriebssysteme für über 99 Prozent aller Smartphones weltweit. Nun arbeiten Apple und Google zusammen, um das Tracking von Covid-19-Infektionen zu erleichtern. iOS und Android sollen zukünftig mit Hilfe von Bluetooth Kontakte zwischen Nutzern erfassen können, der Datenschutz soll dabei eine hohe Priorität haben.
Die Zusammenarbeit zwischen Apple und Google kündigten die Konzernchefs Sundar Pichai und Tim Cook jeweils in Blogbeiträgen an. Zur Bekämpfung von Covid-19 soll eine umfassende Lösung auf den Markt gebracht werden, die Schnittstellen (API) und Technologien auf Betriebssystemebene umfasst.
Ab Mai wird es zunächst APIs geben, die die Kommunikation zwischen Android und iOS auf Bluetooth-Ebene erlauben und von zertifizierten Apps der Gesundheitsbehörden genutzt werden können. Eine eigene Plattform für bluetoothbasierte Kontaktmessungen wird dann im zweiten Schritt in iOS und Android integriert, sie soll auf freiwilliger Basis und ohne zusätzliche App funktionieren.
Konzept ähnelt bestehenden Coronavirus-Projekten
Smartphones teilnehmender Nutzer sollen bei gegenseitiger Annäherung sich ständig ändernde IDs per Bluetooth austauschen. Diese werden nur lokal gespeichert und erst vom Nutzer hochgeladen, wenn seine Infektion mit Covid-19 bestätigt wurde. Standortdaten werden gar nicht gespeichert. Das Konzept des Coronavirus-Trackings von Apple und Google ähnelt dem anderer Projekte, wie dem Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing (PEPP-PT) aus Deutschland.
Zusammenarbeit mit Institutionen angekündigt
Die Entwicklungen der APIs und der OS-übergreifenden Plattform sollen zusammen für möglichst umfassendes Tracking von Covid-19-Erkrankungen führen. Apple und Google zeigen sich offen, die Entwicklung in Absprache mit "interessierten Institutionen" voranzutreiben. Teile des Programmiercodes sollen veröffentlicht werden, um Datenschutzbedenken auszuräumen.