"Cyberpunk 2077" wird ein Ego-Shooter – zumindest was die Perspektive angeht. Warum die kontrovers diskutierte First-Person-Sicht für das Storytelling des Rollenspiels wichtig ist, hat der Erfinder der futuristischen Cyberpunk-Welt nun näher erklärt.
Als CD Projekt RED zur E3 2018 bekanntgab, dass "Cyberpunk 2077" die aus den "The Witcher"-Games bekannte Verfolgerperspektive gegen eine First-Person-Sicht tauschen wird, waren viele Gamer erst einmal irritiert und wenig begeistert. Die Entwickler stellten aber recht schnell klar, dass das Game trotzdem in erster Linie ein Rollenspiel und kein Ego-Shooter sein soll – und dafür ist die Perspektive offenbar hilfreich.
"Cyberpunk 2077": First-Person-Sicht entschlackt das Interface ...
"Der Zustand der Hauptfigur, ihre genutzten Interfaces, die Drogen, die sie einnimmt, ihre Implantate – das sind alles Dinge, die sehr sehr stark in ihrem Kopf stattfinden", erklärte Mike Pondsmith, seines Zeichens Erfinder des Pen-and-Paper-Rollenspiels "Cyberpunk 2020", auf dem "Cyberpunk 2077" basiert, nun gegenüber Gamespot (via CriticalHit). "Wenn man aus dieser Innenperspektive heraustritt, bekommt man eine sehr überladene Zustandsanzeige."
Im Spiel werden die Auswirkungen der technischen und biologischen Hilfsmittel also vermutlich über visuelle Effekte direkt dargestellt, was viele UI-Elemente überflüssig machen dürfte.
... und verbessert die Immersion
Auch für die Immersion und das Storytelling hat die Ego-Perspektive laut Pondsmith Vorteile. "Wenn ich eine 360-Grad-Sicht habe, sehe ich alles und weiß immer, wo die Gegner herkommen. [...] Aber wenn ich voll in den Charakter versunken bin, muss ich blitzschnelle Entscheidungen treffen. Du weißt einfach nicht, was diese Typen, die 100 Meter weit entfernt stehen, vorhaben. Wenn einer eine Waffe zeigt, musst Du reagieren. Du. [...] Für ein Spiel, das so viel Fokus auf die Rollenspielelemente legt wie dieses, ist das wichtig."