Das Studio CD Projekt Red gab kürzlich bekannt, Opfer eines Hackerangriffs gewesen zu sein. Die Angreifer erbeuteten Quellcodes von "Cyberpunk 2077", "Gwent" und einer unveröffentlichten Version von "The Witcher 3". Sollten die Entwickler nicht auf die Forderungen der Erpresser eingehen, wollen die Hacker die Quellcodes versteigern. Dieser Fall ist mittlerweile offenbar eingetreten.
In einem Erpresserschreiben forderten die namentlich unbekannten Hacker CD Projekt Red dazu auf, innerhalb von 48 Stunden auf ihr Angebot zu reagieren. Nähere Details zu ihren Forderungen sind nicht bekannt. Sollte CD Projekt Red nicht zu Verhandlungen bereit sein, würden sie den Quellcode der genannten Spiele leaken oder versteigern. Außerdem würden sie sensible Daten zur Buchhaltung, Administration, Personaldaten und Beziehungen zu Investoren veröffentlichen, die sie ebenfalls von den Servern des Unternehmens erbeutet haben.
Weiterhin verschlüsselte die Gruppe auch Teile der Server. Hier erkannten die Hacker aber selbst, dass die verschlüsselten Daten wohl mit Backups wiederhergestellt werden können.
CD Projekt Red verhandelt nicht, Versteigerungen der Quellcodes laufen bereits
Auf Twitter gab CD Projekt, die Muttergesellschaft von CD Projekt Red, eine Stellungnahme zum Hackerangriff ab. Das Unternehmen werde nicht auf Forderungen der Erpresser eingehen und man sei auch nicht bereit, mit ihnen zu verhandeln. IT-Forensiker würden alle Ausmaße des Hacks untersuchen, die Wiederherstellung der verschlüsselten Daten mittels Backups laufe bereits.
Die 48-Stunden-Frist, die die Hackergruppe CD Projekt Red für eine Reaktion gewährte, sind mittlerweile abgelaufen und die Angreifer haben ihre Drohungen in die Tat umgesetzt. Wie der Twitter-Account vx-underground berichtet, läuft die Versteigerung der Spiele-Quellcodes bereits in einem bekannten Hacker-Forum. Der Startbetrag für den kompletten Code aller Spiele beträgt 1.000.000 Dollar.
"Gwent"-Quellcode leakt bei Filehostern und in Foren
Wie die Webseite Tom's Hardware berichtet, sind einige Teile des Quellcodes von "Gwent" auch bereits in Internetforen wie 4Chan aufgetaucht und wurden beim Filehosting-Dienst MEGA hochgeladen. Forum-Moderatoren und Filehoster kümmern sich aktuell darum, die Verbreitung des geleakten Codes zu minimieren. Es ist aber wahrscheinlich, dass der Quellcode von "Gwent" bereits mehrfach heruntergeladen werden konnte.
Wie es bei der Versteigerung des restlichen Quellcodes weitergehen wird, ist ungewiss. Fest steht jedoch, dass einige Bieter sehr wahrscheinlich dazu bereit sind, weitaus mehr als eine Million Dollar für die Codes zu bezahlen.