Vor allem in den 1960er- und 70er-Jahren sorgten Italo-Western bei zahlreichen Kinogängern für jede Menge Begeisterung. Die größtenteils italienisch geprägte Sichtweise auf den klassischen Wildwest-Mythos fesselte mit extremen Nahaufnahmen, schnellen Schnitten und einer meist sehr melodramatischen musikalischen Untermalung.
Bis heute erfreuen sich die auch liebevoll Spaghetti-Western genannten Filme großer Beliebtheit. Sieben der besten Italo-Western haben wir deshalb hier für Dich zusammengestellt.
- 1. "Für eine Handvoll Dollar" (1964)
- 2. "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968)
- 3. "Zwei glorreiche Halunken" (1966)
- 4. "Mein Name ist Nobody" (1973)
- 5. "Vier Fäuste für ein Halleluja" (1971)
- 6. "Django" (1966)
- 7. "Die rechte und die linke Hand des Teufels" (1970)
1. "Für eine Handvoll Dollar" (1964)
Die kleine Stadt San Miguel in New Mexico hat unter der anhaltenden Fehde des Baxter- und des Rojo-Klans zu leiden. Da taucht ein namenloser Reiter auf und spielt beide Familien gegeneinander aus – mit blutigen Folgen für alle Beteiligten.
- Darsteller: Clint Eastwood, Gian Maria Volonté
- Regisseur: Sergio Leone
- Fun-Fact: "Für eine Handvoll Dollar" war Clint Eastwoods erster Italo-Western und sein Part als namenloser Reiter seine erste Hauptrolle überhaupt. Bereits kurz nach dem Release gab's allerdings Ärger für Regisseur Sergio Leone: Der japanische Kult-Regisseur Akira Kurosawa identifizierte "Für eine Handvoll Dollar" als unautorisiertes Remake seines Films "Yojimbo" (1961) – und verklagte Leone erfolgreich.
2. "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968)
Als Brett McBain und seine drei Kinder von Auftragsgauner Frank getötet werden, muss Ehefrau Jill ein schweres Erbe antreten: Um nicht alles zu verlieren, muss sie den Bahnhof aufbauen, den ihr Mann auf ihrem Land geplant hatte. Doch Eisenbahn-Tycoon Morton will das verhindern. Da taucht ein namenloser Mundharmonikaspieler auf. Er hilft Jill – und hat noch eine ganz eigene Rechnung mit Frank offen ...
- Darsteller: Henry Fonda, Charles Bronson
- Regisseur: Sergio Leone
- Fun-Fact: "Spiel mir das Lied vom Tod" konnte an den US-Kinokassen (im Gegensatz zum europäischen Markt) zunächst nicht punkten, entwickelte sich in der Folgezeit aber weltweit zum echten Kultklassiker unter den Italo-Western. Schauspieler Charles Bronson gelang mit seiner Rolle der große Durchbruch.
3. "Zwei glorreiche Halunken" (1966)
"Der Blonde" und Berufsgauner Tuco haben einen einträglichen Deal am Laufen: "Der Blonde" liefert den per Steckbrief gesuchten Tuco beim Sheriff ab, kassiert das Kopfgeld – und befreit Tuco wieder, um mit ihm zu teilen. Doch dann zerstreiten sich beide und Tuco sinnt auf Rache. Was das Ganze noch schlimmer macht: Der Auftragskiller Sentenza hat das frühere Spiel der beiden durchschaut und mischt nun ebenfalls mit.
- Darsteller: Clint Eastwood, Lee Van Cleef, Eli Wallach
- Regisseur: Sergio Leone
- Fun-Fact: Autor Stephen King war seinerzeit von "Zwei glorreiche Halunken" derart begeistert, dass er den Italo-Western im Vorwort zum ersten Band als Inspiration für seine Fantasy-Reihe "Der Dunkle Turm" bezeichnet.
4. "Mein Name ist Nobody" (1973)
Der gealterte Revolverheld Jack Beauregard möchte eigentlich einen beschaulichen Ruhestand in Europa verleben, doch das passt seinem Fan Nobody so gar nicht in den Kram. Er will seinem Idol viel lieber einen heldenhaften Abgang im Kampf bescheren und plant dafür eine Auseinandersetzung mit einer 150 Mann starken Ganovenbande. Doch dann kommt alles anders als gedacht ...
- Darsteller: Terence Hill, Henry Fonda, Jean Martin
- Regisseur: Tonino Valerii
- Fun-Fact: Italo-Western-Ikone Sergio Leone lieferte nicht nur die Idee zu "Mein Name ist Nobody", er war auch als Produzent und Co-Regisseur an dem Film beteiligt.
5. "Vier Fäuste für ein Halleluja" (1971)
Die beiden Brüder Bambi und Trinity könnten wohl kaum unterschiedlicher sein. Doch um ihren alten Vater zu besänftigen und die Gauner-Ehre der Familie hochzuhalten, müssen sie zukünftig zusammenarbeiten. Bambi versucht deshalb, Trinity das Pferdestehlen beizubringen. Seine eigene Gutmütigkeit kommt dem Duo dabei allerdings immer wieder in die Quere. Warum ist es auch so verflixt schwierig, sich eine Verbrecher-Karriere aufzubauen?
- Darsteller: Terence Hill, Bud Spencer
- Regisseur: Enzo Barboni
- Fun-Fact: "Vier Fäuste für ein Halleluja" gilt bis heute als der wohl beliebteste und beste Italo-Western von Bud Spencer und Terence Hill und zementierte ihren Status als eines der erfolgreichsten Komikerduos der 1970er-Jahre.
6. "Django" (1966)
An der Grenze zwischen den USA und Mexiko leiden die Menschen unter Major Jackson und seinem Erzgegner General Hugo Rodríguez. Beide schikanieren die Bevölkerung und setzen ihr mit immer neuen Kämpfen zwischen ihren Gefolgsleuten aus Ex-Konföderierten und Revolutionären zu. Auch die Halbmexikanerin Maria steht auf der Abschussliste des rassistischen Jackson. Doch dann taucht Django auf und rettet nicht nur Maria, sondern stellt sich auch Jackson und Rodríguez entgegen.
- Darsteller: Franco Nero, José Bódalo, Eduardo Fajardo
- Regisseur: Sergio Corbucci
- Fun-Fact: Bis heute wird "Django" als einer der besten Italo-Western überhaupt gefeiert und inspirierte zahlreiche inoffizielle "Sequel". Hauptdarsteller Franco Nero hatte in Quentin Tarantinos "Django Unchained" (2012) sogar einen kleinen Cameo-Auftritt.
7. "Die rechte und die linke Hand des Teufels" (1970)
Eigentlich hatte sich Bambino (auch "Der Kleine" genannt) als falscher Sheriff in einem kleinen Städtchen im Südwesten der USA gemütlich eingerichtet. Doch dann taucht sein Bruder Trinity (genannt "Der müde Joe") auf und schon ist es mit der Ruhe vorbei. Dass es ein skrupelloser Viehbaron zusätzlich auf die neusiedelnden Mormonen des Ortes abgesehen hat, macht das Ganze nicht besser.
- Darsteller: Terence Hill, Bud Spencer
- Regisseur: Enzo Barboni
- Fun-Fact: "Die rechte und die linke Hand des Teufels" war der erste Italo-Western von Bud Spencer und Terence Hill, der sich durch die später charakteristische Mischung aus Klamauk und Hau-drauf-Action auszeichnete – und ihr bis dato erfolgreichster Film.