Darum ist "Der Grinch" für mich der Weihnachtsfilm des Jahres 2018

Trotz seiner Abneigung gegen die Festtage ist "Der Grinch" ein echter Weihnachtsfilm wie er im Buche steht.
Trotz seiner Abneigung gegen die Festtage ist "Der Grinch" ein echter Weihnachtsfilm wie er im Buche steht. Bild: © Illumination and Universal Studios 2018

Die Story ist nicht neu – ganz im Gegenteil. Und trotzdem oder gerade deshalb konnte mich "Der Grinch" als animierte Neuauflage überzeugen. Was der Film richtig macht und weshalb ausgerechnet der grüne Miesepeter das wahre Weihnachtsfeeling transportiert, erfährst Du hier.

Was einen guten Weihnachtsfilm ausmacht

Die Weihnachtszeit steht bevor, das bedeutet für mich ebenso wie für viele andere, dass es Zeit für einen Bummel über den Weihnachtsmarkt, zum Geschenke kaufen oder Lebkuchen essen ist. Und – natürlich – den einen oder anderen obligatorischen Weihnachtsfilm. Mit "Der Grinch" läuft eben so einer aktuell in den Kinos und der Animationsfilm hat tatsächlich das Zeug zum Weihnachtsklassiker. Was einen solchen ausmacht? Ganz einfach.

Zahlreiche Weihnachtsfilme stimmen uns mit zentralen Themen wie Familie, Nächstenliebe, Glaube und Gnade auf das Fest der Liebe ein. Gute Beispiele hierfür sind das britische 80er-Jahre-Drama "Der kleine Lord" oder "Das Wunder von Manhattan". Oft sind die Klassiker herzerwärmend, witzig und gegen Ende steht das gute, alte "Und die Moral von der Geschicht' ..."

Nicht zu unterschätzen ist auch das klassische Weihnachtswunder in Form einer Figur, die eine wundersame Charakter-Entwicklung durchmacht. Ähnlich wie schon der Earl of Dorincourt im bereits erwähnten "Der kleine Lord". Und ganz zum Schluss folgt unweigerlich das Happy End.

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Weihnachten beginnt mit dem Grinch in diesem Jahr schon Ende November! Bild: © Illumination und Universal Pictures 2018

"Der Grinch", ein Weihnachtsfilm wie er im Buche steht

"Der Grinch" erfüllt all diese Kriterien. Der Grinch (im Deutschen gesprochen von Comedian Otto Waalkes) hasst Weihnachten nämlich nur, weil er nie eine Familie zum Feiern hatte. Trotz aller Grummeligkeit erfährt er Nächstenliebe durch Nachbar Bricklebaum und Gnade durch alle Whos. Der ganze Film schreit förmlich: "Weihnachten!"

Der Humor kommt natürlich ebenfalls nicht zu kurz, denn so böse wie einst Jim Carreys Grinch aus der 2000er-Realverfilmung ist der animierte Grinch dabei nicht. Er ist vielmehr verbittert und einsam – trotz Hund Max. Der Zuschauer fühlt mit dem schlecht gelaunten Einsiedler mit, wenn er sich in Flashbacks an seine schwere Kindheit erinnert und aus lauter Einsamkeit zum Frustessen übergeht.

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Mal ehrlich: Wer könnte diesem Grinch schon böse sein? Bild: © Illumination und Universal Pictures 2018

Und auch wenn der grüne Fiesling durch dieses Motiv etwas an Biss verliert, ist sein Plan dann doch fies genug für einen "Grinch"-Film. Denn der Festtags-Hasser plant nichts Geringeres als das Weihnachtsfest mit allem Drum und Dran zu stehlen, damit alle genauso traurig sind wie er.

Und genau an dieser Stelle wird es so richtig weihnachtlich und vielleicht auch etwas kitschig, denn am Ende erkennt der Grinch zusammen mit den jungen und alten Zuschauern die positive und zeitlose Message des Films: Weihnachten ist mehr als nur ein Baum und Geschenke.

Vom Kinderbuch zur Realverfilmung zum Animationsabenteuer

Neben der weihnachtlichen Muster-Storyline überzeugt mich zudem die Tatsache, dass sich "Der Grinch" deutlich dem vorherrschenden Realfilm-Trend entgegenstellt. Während Disney aktuell ständig Zeichentrick-Klassiker zu Live-Action-Filmen ummodelt, wagen es die "Ich - Einfach unverbesserlich"-Macher von Illumination, nach einer Realverfilmung eine animierte Version herauszubringen.

Warum das so toll ist? Weil der kunterbunte und technisch aufwendig gestaltete "Grinch" den Geist des Original-Kinderbuchs von Dr. Seuss ("Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat") so viel besser wiedergeben kann als Jim Carreys klamaukige Adaption. Die Kritik am Kommerz-Rummel rund um die Festtage tritt deutlich hervor, viele Reime schaffen es mit dem Erzähler in den Film und der Ton trifft genau ins Herz. Man wird beinahe selbst zum Who und ertappt sich schon mal dabei, beim Verlassen des Kinosaals ein Weihnachtslied zu summen.

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Animiert und süßer als jede Zuckerstange: der Grinch und Hund Max. Bild: © Illumination und Universal Pictures 2018

Der Grinch stiehlt der Konkurrenz die Weihnacht

Auch die Umstände sprechen deutlich für "Der Grinch": 2018 startet der Film des Regie-Duos Yarrow Cheney und Scott Mosier beinahe außer Konkurrenz, was das weihnachtliche Kinoprogramm betrifft. So brachte Disney seinen märchenhaften Fantasy-Film "Der Nussknacker und die vier Reiche" bereits Anfang November heraus und damit eigentlich zu früh, um die Weihnachtsfans ins Kino zu locken.

Und der nächste Disney-Klassiker, "Mary Poppins' Rückkehr", ist nicht hundertprozentig auf Weihnachten ausgelegt trotz des Kinostarts kurz vor Heiligabend. Beste Voraussetzungen also dafür, dass alle nicht-grinchigen Weihnachtsfans sich an der Kinokasse für das Animationsabenteuer entscheiden.

Fazit: "Der Grinch" lässt Herzen drei Nummern wachsen

"Der Grinch" von Yarrow Cheney und Scott Mosier drückt alle weihnachtlichen Knöpfe: die Themen Familie, Nächstenliebe und Vergebung in Verbindung mit einer Prise Humor und einem märchenhaften Ton. Dabei passt das kindlich-fantasievolle Genre Animationsfilm wie die Faust aufs Auge und das obligatorische Happy End lässt den Zuschauer mit einem wohligen Gefühl zurück. Kurzum: Nicht nur dem Grinch geht in diesem Weihnachtsfilm das Herz auf.

Tipp für alle Grinch-Fans
Wer nach dem Kinostart des neuen "Grinch"-Films am 29. November zum Vergleich noch einmal einen Blick auf die 2000er-Version mit Jim Carrey werfen will, findet bei SATURN aktuell eine exklusive Steelbook-Edition des Films.
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