Das bringt Apples WWDC: Von iOS 9 bis Watch OS

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WWDC 2015: Außer iOS 9 und Mac OS X 10.11 hat Apple jede Menge Neuheiten im Gepäck Bild: © picture alliance / dpa 2015

Von iOS 9 über Apple TV bis zur Apple Watch: Auf der World Wide Developer Conference (WWDC) stellt Apple am Montag Neuigkeiten rund um die nächsten Versionen von iOS und Mac OS X vor. Wir zeigen, was die kommenden Systeme womöglich Neues bringen, auf welche Produkte Apple-Fans hoffen dürfen und was es wahrscheinlich leider nicht zu sehen geben wird.

Am 8. Juni ist es soweit: Dann pilgert Apples Entwicklergemeinde wieder nach San Francisco. Ab 19 Uhr deutscher Zeit hält Apple-Chef Tim Cook seine Keynote und verkündet, was Apple in den kommenden Monaten  bei Mac, iPhone, Watch und Co. alles verbessern möchte. Wer nicht vor Ort sein kann, schaut sich die Live-Übertragung als Stream im Internet an.

iOS 9: Schlanker, schneller und flexibler

Knapp zwei Wochen nach der Google-Entwicklerkonferenz "I/O" erwarten Apple-Fans mit iOS 9 eine gute Antwort auf das gerade vorgestellte Android M. Doch anstatt mit vielen großen Neuerungen wird das kommende iPhone-System wohl vor allem mit vielen kleineren Verbesserungen und optimiertem Code glänzen. Dies dürfte besonders Besitzer älterer iPhone-Modelle  freuen, denn iOS 9 soll etwa auf dem iPhone 4S wesentlich flüssiger laufen.

Daneben erwartet man für iOS 9 einen Siri-gestützten  Assistenten, der Google Now das fürchten lehren soll. Der "Proactive" benannte Dienst soll mit der Zeit die Anfragen seines Nutzers immer besser verstehen lernen.

Mac OS X 10.11: Flotter und sicherer

Mac OS X Yosemite fullscreen
Mac OS X Yosemite: Der Nachfolger soll schneller und sicherer werden

Wie auch bei iOS 9 werden wohl die meisten Neuerungen beim Yosemite-Nachfolger Mac OS X 10.11 unter der Haube stattfinden. Neben Code-Optimierungen und Geschwindigkeitsverbesserungen soll das nächste Mac OS sicherer werden. Die Zeiten der absoluten Virenfreiheit sind auch für Macs längst vorbei. Wichtige Dateien und Systemeinstellungen sollen deshalb in der nächsten Version vor unbefugtem Zugriff oder unbedachten Nutzern besser geschützt werden.

Ähnlich wie unter iOS könnte der Systemkern dem Zugriff von Apps komplett entzogen werden. Vielleicht sperrt Apple bald sogar Programme, ohne App-Store-Lizenz bald ganz aus?

Mac OS X 10.11 wird außerdem noch enger an die iCloud gebunden: Die Synchronisation der meisten Apps soll über den Apple-Dienst erfolgen. Was noch fehlt ist ein Name:  Wird Mac OS X 10.11 nach Mavericks und Yosemite vielleicht doch wieder nach einer Raubkatze benannt?

Apple Maps lernt Fahrpläne

Während Apples Kartendienst Anfangs Google Maps nicht das Wasser reichen konnte, ist er nun halbwegs konkurrenzfähig. Zur WWDC könnte der Service um Nahverkehrs-Infos erweitert werden - zunächst in ausgewählten Städten der USA. Mit einer Indoor-Navigation rechnen die meisten nicht vor dem kommenden Jahr.

Apple Watch: Entwicklerkit für native Apps

Ein größeres Update wird auch für Apples Smartwatch erwartet: Endlich sollen Programmierer auch direkt Apps für die Apple Watch bereit stellen können, wie The Verge erwartet. Bislang darf nur Apple selbst dedizierte Apps auf die Smartwatch bringen. Anderen Entwicklern erlaubt der Konzern lediglich, ausgewählte Daten ihrer iPhone-Apps auf der Uhr anzuzeigen. Ohne das Apple-Smartphone in der Nähe läuft gar nichts.

Nutzer der Apple Watch dürften sich außerdem auch über eine Geschwindigkeitsoptimierung freuen. Noch scheint der Prozessor in der Uhr zuweilen etwas überfordert. Ein Detail könnten übrigens iOS 9 und Mac OS X 10.11 von der Watch erben: Die Standard-Schriftart "San Francisco" soll demnächst wohl die bisherige "Helvetica Neu" bei iPhones und Macs ersetzen.

Wird aus "Beats Music" endlich iTunes?

Seit der Übernahme des Kopfhörer-Herstellers Beats Audio, gehört Apple auch der Streaming-Dienst Beats Music. Ob der Service aber noch zur WWDC fester Teil von iTunes wird, bleibt offen. Offenbar gestalten sich die Verhandlungen mit einigen Musiklabels noch schwierig, wie das Online-Portal Bloomberg berichtet.

Neues Apple TV kommt wohl (noch) nicht

Zeitgleich mit einem Video-Streaming-Dienst soll auch eine neue Apple-TV-Generation kommen. Doch wie beim Musik-Streaming-Dienst für iTunes gestalten sich die Verhandlungen mit den Medienkonzernen wohl auch hier härter als gedacht. Deshalb kann auf der WWDC wohl noch nicht mit einer neuen Generation der zuletzt 2012 aktualisierten Streamingbox gerechnet werden.

HomeKit: Hardware für das Smarthome

Ein Jahr nach der Vorstellung wurde bereits im Vorfeld der WWDC die erste Hardware für Apples Smarthome-Lösung präsentiert. Vielleicht liefert Apple zum Event selbst ja auch die passende Universal-App zum Regeln von Strom, Heizung und Wasser für iOS und Mac OS X dazu?

Apple Pay mit Bonuspunkten?

Während Google und Samsung Mühe haben, ihre elektronischen Bezahlsysteme zu etablieren, kann sich Apple Pay zumindest in Amerika schon über eine etwas größere Akzeptanz freuen. Auf der WWDC könnte Apple im nächsten Schritt ein Bonus-System Vorstellen für mehr Kundenbindung vorstellen, wie die New York Times bereits orakelt. Vielleicht gibt es schon bald "Apple-Meilen"?

Weitere Mac-Modelle nicht in Sicht

Auch wenn sich auf der WWDC viel um den Mac dreht, ist kaum mit weiteren Hardware-Updates für Apple-Computer zu rechnen. Aufgefrischte 15-Zoll-MacBooks und einen weiteres 5K-iMac-Modell zeigte Apple bereits vor der Entwicklermesse. Beim Mac Mini oder Mac Pro sind bestenfalls Detailverbesserungen drin - alles andere wäre schon sehr überraschend.

iMac mit 5k-Display fullscreen
Schon vor der WWDC zeigte Apple neue MacBook-Modelle und ein neues iMac-Modell mit 5k-Display Bild: © Apple 2015

iCar, iPhone, iPad: Frühestens im Herbst - oder gar nicht

Bei der Vorstellung neuer iPhone- und iPad-Modellen bleibt Apple voraussichtlich seinem Zeitplan treu: Vor dem Herbst braucht niemand mit neuen Geräten rechnen. Erst am Samstag hieß es in einem E-Mail-Leak, dass das iPhone 6s erst im September erscheinen werde. Selbst das immer wieder prophezeite "iPad Pro" mit größerem Bildschirm und Stiftbedienung wird auf der WWDC wohl nicht gezeigt.

Dass Apple unter die Auto-Hersteller, kann man auch getrost (noch) abhaken.  Auf der WWDC  spendiert der Elektronik-Konzern wohl bestenfalls ein Update für die Auto-Multimedia-Steuerung "Car Play". Doch ein "iCar" ist längst nicht in Sicht.

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