Erst vor wenigen Monaten meldete sich "The Purge" mit Teil 4 der Horror-Reihe zurück, da ist bereits von einem weiteren Sequel die Rede. Aber "The Purge 5" soll die Geschichte rund um die tödlichste aller Nächte nicht etwa einfach nur weiterführen. Franchise-Schöpfer James DeMonaco plant vielmehr, dem Ganzen ein "richtiges Ende" zu verpassen. Doch was sollte und muss der (voraussichtlich) letzte Teil der "The Purge"-Reihe leisten, um einen sauberen Abschluss zu schaffen?
- Anfang vom Ende eigentlich schon in "The Purge 3"
- Ein "wirklich cooler" Abschluss
- Nur eine logische Konsequenz für "The Purge 5"
- Wissen ist Macht – und gute Verbündete
- Deutlich positiverer Grundton erwünscht
Anfang vom Ende eigentlich schon in "The Purge 3"
Nimmt man es genau, dann haben bereits die letzten beiden Teile der "The Purge"-Reihe den Anfang vom Ende des Franchise wenn schon nicht eingeläutet, dann doch zumindest vorbereitet. Zugegeben, "The First Purge" war ein Prequel und hat uns zurück zu den Ursprüngen der Säuberungsnacht in Staten Island geführt, doch gerade hierin liegt der besondere Kniff des Ganzen.
Immerhin mussten die New Founding Fathers of America (NFFA) erst ihre eigenen Söldner ins Spiel bringen, bevor das Morden auf Staten Island wirklich im erhofften Ausmaß losgehen konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt war das "Sozialexperiment" Säuberungsnacht genau genommen ein ziemlich großer Reinfall für die Partei. Denn statt sich gegenseitig an die Gurgel zu sehen, zogen es die Anwohner vor, lieber exzessiv zu feiern.
Damit stellte Franchise-Schöpfer James DeMonaco eindeutig klar: Die Menschen sind in ihrem tiefsten Inneren grundsätzlich friedlich veranlagt und auf Geselligkeit ausgelegt. Eine Lehre, die sich für "The Purge 5" wieder aufgreifen ließe. Auch die der Tradition zugrunde liegende Lüge ließe sich instrumentalisieren – aber dazu später mehr.

Ein "wirklich cooler" Abschluss
Noch eindeutiger wurde der Schwanengesang des Franchise in "The Purge 3: Election Year" eingeläutet. Immerhin gewinnt am Ende mit Senatorin Charlie Roan eine erklärte Purge-Gegnerin die Präsidentschaftswahlen. Zwar brechen infolgedessen landesweite Krawalle aus und auch die Anhänger der NFFA werden sich ihre Macht sicher nicht so einfach nehmen lassen. Doch die friedliche Mehrheit der Bevölkerung hat gesprochen. Das besonders dunkle Kapitel der (filmischen) US-Geschichte ist an seinem Ende angelangt.
Potenziell zumindest, denn in "The Purge 5" stellt sich James DeMonaco nun die Aufgabe, die Handlung wirklich zu einem sauberen Abschluss zu bringen. "Wirklich cool" soll es werden und das ganze Franchise "nach Hause" bringen. Das versprach der kreative Kopf hinter der Horror-Reihe zumindest kürzlich.

Nur eine logische Konsequenz für "The Purge 5"
Keine leichte Aufgabe, die aber der Logik des Franchise folgend eigentlich nur in der endgültigen Abschaffung der Purge resultieren kann. Warum? Weil kein Teil der Reihe vergangen ist, ohne dass sozial- und gesellschaftskritische Themen indirekt behandelt wurden. Ohne dass die Säuberungsnacht als etwas Schlechtes und brutaler Ausdruck der Eskapaden von bessergestellten Staatsbürgern und einer kleinen Minderheit von Rowdies dargestellt wurde.
Dass die Anhänger der NFFA doch noch siegen und Charlie Roan beispielsweise einem Anschlag zum Opfer fällt, ist also keine Option. Außer DeMonaco würde sie als Märtyrerin einer neuen besseren Gesellschaft aufbauen wollen. Womit alles dennoch in der endgültigen Abschaffung der Säuberungsnacht enden müsste.
Wissen ist Macht – und gute Verbündete
Was also tun? Eine sinnvolle Möglichkeit wäre, den Faden nahtlos dort wiederaufzunehmen, wo "The Purge 3: Election Year" geendet hat – und die folgenden Monate nachzuzeichnen. Mithilfe ihres bewährten Bodyguards Leo Barnes rüstet Präsidentin Roan gegen die Unsitte der Purge-Nacht. Auch Dante Bishop aka Dwayne, der (Neu-)Anführer der Anti-Purge-Bewegung, dürfte hier wertvolle Unterstützung liefern können und wird somit in "The Purge 5" potenziell erneut vertreten sein.
Als neue Präsidentin hätte Roan zudem sicherlich Zugang zu (geheimen) Hintergrundinformationen zur ersten Purge-Nacht. Das Wissen um die unrühmliche Rolle der NFFA und die eiskalte Lüge, die die Partei zur Sicherung der eigenen Macht benutzt hat, wäre eine effektive Waffe im Kampf gegen die aktuell noch sehr einflussreiche Elite der NFFA-Anhänger.
Deutlich positiverer Grundton erwünscht
Natürlich wäre der letzte Teil der Reihe kein echter "The Purge"-Film, wenn alles ohne Blutvergießen ablaufen würde. Mit Widerständen ist zu rechnen, genauso wie mit weiteren Opfern, die die Abschaffung der Säuberungsnacht vor dem großen Erfolg noch fordern wird. Vielleicht sogar unter den früheren Überlebenden vorheriger Franchise-Teile? Doch so oder so wird es kein reiner Kampf ums nackte Überleben mehr sein, den wir im letzten Teil der Filmreihe zu sehen bekommen. Sondern ein Kampf für eine bessere Zukunft. Ein deutlich hoffnungsvollerer Grundton, möchte man meinen.
