Das Samsung Galaxy S10+ soll mehr als nur ein großer Bruder sein. Für die Südkoreaner ist es der Versuch, ein Smartphone herzustellen, das in beinahe allen Bereichen führend ist. Aber kann dieser Plan aufgehen?
- Die Gemeinsamkeiten mit dem Standard-Modell
- Größer, schwerer, edler
- Mehr Akku als das Note 9
- Mehr Kamera gibt es diesmal nicht
- Einschätzung: Das ultimative Smartphone – aber wie lange?
Mit den Plus-Versionen seiner Galaxy-S-Smartphones hat Samsung in den vergangenen Jahren stets eine noch größere und noch etwas besser ausgestattete Version des aktuellen Flaggschiffs angeboten. Beim Galaxy S10+ ist das nicht anders, allerdings geht der Hersteller in diesem Jahr noch ein oder zwei Schritte weiter und will noch mehr Extras als sonst bieten. Das S10+ soll nicht weniger als das am besten ausgestattete Smartphone auf dem Markt werden.
Die Gemeinsamkeiten mit dem Standard-Modell
Trotzdem sind natürlich sehr viele Dinge identisch wie beim Standard-Modell: Das betrifft etwa Prozessor, Arbeitsspeicher, internen Speicher, aber auch die Hauptkamera mit ihren drei Linsen ebenso wie die Auflösung des Displays mit 3040 x 1440 Pixeln. Grundsätzlich ist das Galaxy S10+ also kein grundlegend anderes Smartphone als das Standard-S10, aber die Unterschiede waren beim Hands-On dennoch sicht- und auch fühlbar.

Display:
- Dynamic-AMOLED-Screen
- 6,4 Zoll (effektiv 6,3 Zoll)
- 3040 x 1440 Pixel, 522 ppi
Hardware:
- Exynos-9820-Prozessor mit acht Kernen
- 8 oder 12 GB RAM
- 512 GB oder 1 TB Speicher (erweiterbar per microSD)
- 4100-mAh-Akku
Kamera:
- Weitwinkel-Linse mit 16 Megapixeln
- Ultraweitwinkel mit 12 Megapixeln
- Teleobjektiv mit 12 Megapixeln
- Frontkamera mit 10 Megapixeln
- Frontkamera-Bokeh-Linse mit 8 Megapixeln
Größer, schwerer, edler
Mit einem Display von 6,3 Zoll ist das Galaxy S10+ sichtlich größer als das Standard-Modell. Auffällig ist auf den ersten Blick auch die Dual-Frontkamera, die in das Display selbst eingelassen ist. Neben der 10-Megapixel-Standard-Linse gibt es eine zweite 8-Megapixel-Linse für Bokeh-Effekte.
Die Größe sorgt natürlich auch für mehr Gewicht. Der Großteil der Gewichtszunahme rührt jedoch aus der Wahl des verwendeten Materials, denn erstmals setzt Samsung bei der Rückseite nicht auf Glas, sondern auf Keramik. Das hat automatisch einen merklich edleren Look und eine extrem aufgewertete Haptik zur Folge. Ja, wirklich: Das Galaxy S10+ fühlt sich ungemein hochwertig an.

Doch nicht nur das: Die Keramik-Rückseite soll das Gerät auch wesentlich widerstandsfähiger gegenüber Kratzern und Brüchen machen. Ob das wirklich stimmt, werden mit Sicherheit schon bald die ersten Tester überprüfen.
Mehr Akku als das Note 9
Das größere Gehäuse bedeutet natürlich auch mehr Platz im Inneren. Davon profitiert vor allem der Akku, der mit 4100 mAh deutlich größer ausfällt als der im Standard-S10 und sogar 100 mAh mehr Saft speichert als der Akku im letztjährigen Galaxy Note 9. Im Alltag dürfte das gut und gerne für zwei Tage Laufzeit reichen – oder zumindest locker für einen Tag bei Power-Usern.
Damit die Energie möglichst lange ausreicht, arbeitet auf allen Smartphones der Galaxy-S10-Reihe eine smarte Software, welche die Verwaltung der Akku- und Prozessor-Ressourcen auf das Nutzerverhalten abstimmt. Hier setzt Samsung auf maschinelles Lernen und auf ein System, das Huawei in ähnlicher Weise seit einigen Jahren nutzt.
Mehr Kamera gibt es diesmal nicht
Konnte das Galaxy S9+ im letzten Jahr noch mit einer Dual-Kamera protzen, wo das Standard-S9 nur eine einzige Linse hatte, so gibt es in der Hinsicht diesmal keinen Unterschied. Das bedeutet: Samsung Galaxy S10 und S10+ warten beide mit einer identischen Triple-Kamera auf.

Diese lässt nach aktuellem Stand keinerlei Wünsche offen, was die Features angeht. Ganz egal, ob optischer Zoom, Weitwinkel oder Bokeh – alles ist an Bord. Sogar einen Nachtmodus, wie ihn Huawei und Google bereits bieten, hat Samsung realisiert. Wie gut dieser im Alltag funktioniert und was die Kamera qualitativ am Ende wirklich leistet, wird jedoch erst ein echter Test zeigen.
Das gilt auch für die Videofunktion, die laut Samsung erstmals mit einer Bildstabilisierung auf Action-Cam-Niveau daherkommen soll. Die funktioniert allerdings maximal in Full HD, während die Kamera ansonsten auch das Filmen in 4K und mit 60 Bildern pro Sekunde unterstützt.
Einschätzung: Das ultimative Smartphone – aber wie lange?
Schaut man sich an, dass Samsung auch einen Kopfhöreranschluss und die Möglichkeit zur Speichererweiterung per MicroSD-Karte an Bord hat, wird wirklich deutlich, dass es dem Galaxy S10+ an nichts fehlt. Trotzdem bleibt natürlich die Frage, wie groß der Bonus ist, den Samsung in dieser Hinsicht gewinnt. Der Wettbewerb steht bekanntlich nicht still und gerade das Rennen um bessere Specs, größere Akkus und mehr Kameras ist eines, bei dem sich die Führenden in den letzten Monaten gefühlt täglich abgewechselt haben.
Was mir als Eindruck auf jeden Fall vom Galaxy S10+ bleibt, ist die unfassbar edle Haptik. Allein dafür macht sich die Keramik-Oberfläche auf jeden Fall bezahlt.
Preislich soll das Samsung Galaxy S10+ in den Farben Weiß und Schwarz ab 1249 Euro erhältlich sein. Die Version mit 1 TB Speicher und 12 GB RAM wird sogar 1599 Euro kosten.