Datenschutz in Windows 10: Weniger Daten an Microsoft schicken

Du bestimmst in Windows 10 die an Microsoft geschickten Daten – bis zu einem gewissen Grad.
Du bestimmst in Windows 10 die an Microsoft geschickten Daten – bis zu einem gewissen Grad. Bild: © Microsoft GmbH 2016

In Windows 10 kannst Du unterschiedlich viele Daten an Microsoft schicken. Du hast die Wahl, wie viel das Unternehmen von Dir erfahren soll. Aber was bedeuten die Optionen "Einfach" und "Vollständig" in den Datenschutz-Einstellungen? Hier erfährst Du, wie Du weniger Daten an Microsoft schicken kannst.

Ja, es stimmt! Windows 10 sammelt einiges an Diagnosedaten zur Verwendung des PCs und sendet diese zur Auswertung an Microsoft. Allerdings gibt es für die Nutzer Mittel und Wege, um selbst zu entscheiden, wie viele Daten an die Server des Entwicklers geschickt werden. Zudem kann seit dem Creators Update, das seit dem 5. April 2017 für Windows 10 verfügbar ist, jeder User selbst nachlesen, welche Daten Microsoft interessieren. Wir verraten Dir, wie beides geht.

Da mit dem Creators Update viele Dinge in Bezug auf das Datensammeln verbessert werden, unterscheidet sich das Vorgehen zwischen der "alten" Windows 10-Version 1607 und der neuen Version 1703 (nach dem Creators Update) minimal.

Grundsätzlich findest Du die Option dazu, wie viele Diagnosedaten an Microsoft geschickt werden in den "Einstellungen", die Du über das Zahnradsymbol im Startmenü erreichst. Dort wählst du den Eintrag "Datenschutz" und scrollst anschließend im linken Fenster bis zum Unterpunkt "Feedback und Diagnose".

Diagnosedaten vor dem Creators Update

In der alten Version von Windows 10 (1607) erscheint nun folgende Ansicht. Unter „Diagnose und Nutzungsdaten“ befindet sich ein Auswahlfenster mit den Einstellungen "Einfach", "Verbessert" und "Vollständig (empfohlen)". Über diese Option wird gesteuert, in welchem Umfang das Betriebssystem Diagnosedaten an Microsoft sendet. "Vollständig" sendet die meisten Informationen und "Einfach" die wenigsten. Was sich genau hinter diesen Einstellungen verbirgt, wird aber nicht im Detail erklärt. Standardmäßig ist das System übrigens auf "Vollständig (empfohlen)" eingestellt.

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In der "alten" Windows 10-Version gibt es drei Einstellungsvarianten für das Versenden von Diagnose- und Nutzungsdaten. Bild: © TURN ON 2017

Diagnosedaten nach dem Creators Update

Wenn Du das Creators Update bereits installiert und damit die Betriebssystem-Version auf 1703 erhöht hast, erscheint unter "Einstellungen > Datenschutz > Feedback und Diagnose" hingegen die folgende Ansicht, in welcher Du die beiden Auswahlfelder mit "Einfach" und "Vollständig" findest. Die mittlere Einstellung "Verbessert" ist hingegen weggefallen.

Auch hier gilt, dass Windows 10 mit der Einstellung "Vollständig" wesentlich mehr Diagnosedaten an die Microsoft-Server übermittelt als mit der Option "Einfach". Auf seiner Website hat Microsoft zudem mittlerweile eine detaillierte Auflistung darüber veröffentlicht, welche Daten genau Windows 10 abgreift und an Microsoft zur Verbesserung der Dienste sendet.

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Seit dem Creators Update bietet Windows 10 nur noch zwei Einstellungsoptionen, legt aber detailliert offen, welche Daten genau verschickt werden. Bild: © TURN ON 2017

"Einfach": Nur das Nötigste?

Mit der Einstellung "Einfach" erhält Microsoft nur die Daten, die laut dem Unternehmen für den Betrieb von Windows 10 benötigt werden. Dazu gehören zunächst einmal die Konfigurationsdaten, darunter Informationen über den Hersteller Deines PCs oder Laptops, über Modell, Anzahl der Prozessoren, Displaygröße und -auflösung, Datum, Regions- und Spracheinstellungen sowie weitere Daten über die Eigenschaften Deines Windows 10-Geräts.

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Die "Einfach"-Option gestattet Microsoft unter anderem den Zugang auf Informationen über Deinen PC. Bild: © Screenshot TURN ON / Microsoft 2017

Microsoft erfährt außerdem, welche Software inklusive Treiber und Firmware auf Deinem PC installiert ist. Dazu kommen Leistungs- und Zuverlässigkeitsdaten und darunter Informationen über den Start und die Nutzungsdauer von Programmen und über die Geschwindigkeit des Datenaustauschs über die Netzwerkverbindung. Microsoft erhält außerdem weitere Netzwerk- und Verbindungsdaten wie die IP-Adresse des Geräts, die Zahl und Art der Netzwerkverbindungen wie etwa Bluetooth oder Mobilfunknetze und grundlegende Infos über andere verbundene Hardwaregeräte wie USB-Sticks oder Webcams.

Bereits in der "Einfach"-Einstellung erhält Microsoft also eine ganze Menge Informationen über Dein System, erfährt aber keine persönlichen Infos.

"Vollständig": Ist das empfehlenswert?

Bei der Option "Vollständig" besteht zumindest die Möglichkeit, dass Microsoft-Mitarbeiter auf einige Deiner persönlichen Daten zugreifen können, wenn Du etwa beim Auftreten eines Problems an einem bestimmten Dokument gearbeitet hast. Microsoft geht es um die Problembehebung, aber dafür werden auch "Benutzerinhalte, die das Problem verursacht haben können" erfasst. Persönliche Informationen werden laut Microsoft nicht dazu verwendet, die Nutzer persönlich zu identifizieren, sie zu kontaktieren oder ihnen gezielt Werbung zu schicken. Wie Microsoft Deine Daten jeweils nutzt, steht in der Datenschutzerklärung.

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Mit der Option "Vollständig" können Microsoft und Dritte unter Umständen an personenbezogene Daten gelangen. Bild: © Screenshot TURN ON / Microsoft 2017

Fazit: Vielleicht besser ganz "Einfach"

"Wir geben diese Daten an Lieferanten oder Agenten weiter, die in unserem Namen tätig sind", schreibt Microsoft. Über Fehlerberichte ist es also unter Umständen möglich, dass Microsoft-Mitarbeiter und andere Unternehmen wie PC-Hersteller an personenbezogene Informationen von Dir gelangen. Du kannst natürlich sagen, dass Dir das egal ist und sowieso schon alle möglichen Unternehmen Deine Daten auf Deinem Smartphone abgreifen.

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Für die Nutzung von Windows 10 genügt die Option "Einfach" unter "Feedback und Diagnose". Bild: © Screenshot TURN ON / Microsoft 2017

Falls Du Dir jedoch Sorgen über einen möglichen Missbrauch Deiner Daten machst, dann empfiehlt sich in den "Diagnose- und Nutzungsdaten" die Einstellung "Einfach" – nicht, dass hier wenige Daten an Microsoft übermittelt würden, aber zumindest sind es weniger.

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