Nicht nur vor dem Unternehmen Facebook sollte man unter Umständen seine Daten schützen. Viele Infos, die Nutzer freiwillig herausgeben, sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Daten werden gerne von Spammern, Stalkern, Trollen und anderen Unholden missbraucht. So klappt es mit dem Datenschutz auf Facebook.
Das Unternehmen Facebook steht unter Beschuss, weil es die Nutzerdaten für personalisierte Werbung verwendet und sie an Drittanbieter verkauft. Jüngst geht es Facebook an den Kragen, weil der Social-Media-Anbieter als "Hassreden" bezeichnete Meinungsäußerungen nicht rechtzeitig oder gar nicht entfernte.
Doch wie ein Telefonhersteller nicht daran schuld ist, wenn Dich jemand am Telefon beleidigt, so muss man nicht immer Facebook den Schwarzen Peter zuschieben, wenn einem nicht gefällt, was manche Leute dort verbreiten. Gelegentlich veröffentlicht man vielleicht sogar selbst Inhalte in den sozialen Medien, die man besser für sich behalten oder nur im privaten Kreis untergebracht hätte. Hier erfährst Du, wie Du eine bessere Kontrolle darüber erlangst, wer Deine Facebook-Beiträge sehen kann.
1. Muss das jeder wissen? Status-Meldungen nur für Freunde posten

Möglicherweise hast Du wirklich einmal der ganzen Welt etwas mitzuteilen. In einer freien Gesellschaft ist schließlich ein offener Gedankenaustausch möglich. Wenn Du Dir bewusst bist, dass jeder Internetbenutzer Deine öffentlichen Status-Meldungen auf Facebook lesen kann und Du das auch möchtest, dann spricht nichts dagegen, öffentliche Status-Meldungen zu posten.
Was jedoch private oder gar intime Fotos angeht oder spontane, wütende Kommentare zu einem Ereignis, das Dich empört oder Fotos Deiner Kinder, die sich nicht dagegen wehren können, so solltest Du all dies nicht auf Facebook posten oder wenigstens nicht öffentlich. "Heiko Maas sollte von einer Giraffe gefressen werden", mag in einem wütenden Augenblick Deine Meinung sein, aber wenn Du solche Dinge öffentlich äußerst, kannst Du Deinen Ruf schädigen oder Dich sogar strafbar machen.
Selbst wenn man solche Ausrutscher nicht vermeiden kann, hilft die Technik wenigstens bei der Schadensbegrenzung. Die Grundeinstellungen für die Status-Meldungen könnte man sich hierfür einmal näher ansehen. Normalerweise sollten bei den meisten Facebook-Nutzern nur deren Freunde die Meldungen sehen können. Im Einzelfall kannst Du bei jeder Meldung weiterhin entscheiden, sie doch für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Um die Adressaten Deiner Meldungen festzulegen, klickst Du nach dem Login auf Facebook oben rechts auf das Schloss-Symbol. Dort steht "Überwachung Deiner Privatsphäre". Nun klickst Du auf "Wer kann meine zukünftigen Beiträge sehen?" Und hier wählst Du Deine Zielgruppe aus, etwa "Freunde", "Bekannte", "Familie" und für Choleriker bietet sich vielleicht sogar "Nur ich" an. Für die meisten Nutzer dürfte "Freunde" die richtige Option sein – jedenfalls, wenn Du ein wenig darauf achtest, wer Deine Facebook-Freunde eigentlich sind.
2. Umzingelt von Models? Falsche Freundschaftsanfragen verhindern

Vor allem männliche Facebook-Nutzer kennen vielleicht das Phänomen, dass sie gelegentlich Freundschaftsanfragen von schönen Damen erhalten, die auf professionellen Model-Fotos abgelichtet wurden. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit möchten nicht wirklich auf einmal alle heißen Feger der Welt mit Dir befreundet sein, sondern es handelt sich um Fake-Accounts von Spammern.
Um solche lästigen Freundschaftsanfragen zu vermeiden, gehst Du auf das Schloss-Symbol rechts oben. Dort findest Du den Menüpunkt "Wer kann mir Freundschaftsanfragen schicken?" Hier wählst Du "Freunde von Freunden" aus. Nun sollte es ein Ende haben mit den einsamen Models aus Russland, die für Dich schwärmen. Jedenfalls mit den Fake-Models.
3. Eifersüchtiger Ex? Nervige Leute blockieren
Manchmal sind vermeintliche Stalker nur hoffnungslos verliebte Jungs, die nicht wissen, wie sie mit Frauen umgehen sollen. Manchmal sind sie auch echte Stalker. Damit sie Dich nicht länger auf Facebook belästigen, gehst Du auf das Schloss-Symbol oben rechts auf Facebook und dann im Menü auf das Stoppschild. Dort kannst Du den Namen oder die E-Mailadresse einer Person eingeben, die Dich auf Facebook belästigt. Und schon kann sie keine Inhalte an Deiner Chronik mehr sehen und Dir keine Nachrichten mehr schicken.
Unter dem Eingabefeld erkennst Du den Eintrag "Alle blockierten Nutzer anzeigen". Dort kannst Du Leute wieder entblocken, falls es nur ein Missverständnis gab. Übrigens sollte man es mit dem Blockieren nicht übertreiben. Wenn man Leute blockiert, nur weil sie anderer Meinung sind, erscheint man schnell als der Groß-Inquisitor der sozialen Netzwerke.
4. Bist Du Lady Gaga? Nicht jeden nach Dir suchen lassen
Manche Facebook-Nutzer sind wirklich öffentliche Personen, darunter Politiker, Musiker oder Schauspieler. Sie möchten gerne von möglichst vielen Menschen gefunden werden. Vielleicht gilt das aber (noch) nicht für Dich. Du nutzt Facebook privat und möchtest nicht, dass die ganze Welt Dein Facebook-Profil finden kann. Zu diesem Zweck gehst Du oben rechts auf das Schloss-Symbol und im Menü klickst Du dann auf den Link "Weitere Einstellungen anzeigen". Hier kannst Du zum Beispiel überprüfen, in welchen Beiträgen Du markiert bist.
Hier ist es außerdem möglich, unter "Überprüfe alle deine Beiträge und Inhalte, in denen du markiert bist" die Zielgruppe alter Beiträge, die bislang öffentlich waren, nachträglich auf Freunde zu begrenzen. Klicke dafür auf "Alte Beiträge beschränken". Aber Vorsicht: Diese Wahl kannst Du nachträglich nur bei jedem Beitrag einzeln rückgängig machen.
Unten findest Du die Option "Wer kann mithilfe der von dir zur Verfügung gestellten E-Mail-Adresse nach dir suchen?" Es empfiehlt sich, nur Freunde oder Freunde von Freunden mit Deiner Mail-Adresse nach Dir auf Facebook suchen zu lassen. Dasselbe gilt für "Wer kann mithilfe der von dir zur Verfügung gestellten Telefonnummer nach dir suchen"? Der letzte Menüpunkt lässt Dir die Wahl, ob Du möchtest, dass Suchmaschinen außerhalb von Facebook Dein Profil anzeigen. Wenn bei Google jemand Deinen Namen eingibt, findet er normalerweise Dein Facebook-Profil, falls Du das nicht hier änderst und "Nein" wählst.
Zusammenfassung
- Die Privatsphäre-Einstellungen in Facebook geben dir viele Möglichkeiten, Deine Daten zu schützen und zu bestimmen, was die Außenwelt von Deinem Profil sehen soll
- Normalerweise solltest Du Status-Meldungen auf Facebook nur für Freunde sichtbar machen
- Nicht jeder sollte Dir Freundschaftsanfragen schicken dürfen, sonst erhältst Du Anfragen von Fake-Accounts
- Leute, die Dich belästigen, kannst Du auf Facebook blockieren
- Du kannst die Möglichkeiten anderer Internet- und Facebook-Nutzer einschränken, Dein Facebook-Profil zu finden