Dyson entwickelt nicht nur Luftreiniger und Staubsauger. Mit seinem Föhn und dem Airwrap ist das Unternehmen bereits vor einiger Zeit in den Haarstyling-Markt eingestiegen. Nun legt Dyson mit einem Haarglätter nach: dem Dyson Corrale. Das Glätteisen verspricht bis zu 50 Prozent weniger Hitzeschäden durch besondere Heizplatten. Ich habe es ausprobiert.
- Kabelloses, aber schweres Design
- Die Technik im Dyson Corrale
- Das Glätteisen als täglicher Begleiter
- Wie viel darf ein Glätteisen kosten?
Die wallende Haarmähne mit dem Glätteisen zu bändigen, ist meist mit viel Arbeit verbunden. Strähne für Strähne werden die Haare mit hoher Hitze umschlossen: Das kostet nicht nur Zeit, sondern geht auch auf Kosten der Haarstruktur. Die Produktentwickler des britischen Technologieunternehmens Dyson setzten sich vor sieben Jahren das Ziel, diesem Problem entgegenzuwirken. Herausgekommen ist dabei der Dyson Corrale, der mit flexiblen Heizplatten arbeitet.

Doch der Haarglätter trägt einen stolzen Preis: 500 Euro fallen für das angeblich ausgeklügelte Produkt an. Tatsächlich ist der Dyson Corrale eine Besonderheit.
Kabelloses, aber schweres Design
Der Dyson Corrale hat absolutes Hingucker-Potenzial im Badezimmer oder am Schminktisch. Der Hersteller setzt auf ein außergewöhnliches Design – wie bei fast allen seiner Produkte. Auch der Corrale setzt auf die Farbgebung der übrigen Haarstyling-Geräte von Dyson: Er ist größtenteils in Dunkelgrau mit pinken Farbakzenten gehalten.

Über einen Schiebeknopf lässt sich das Glätteisen verriegeln und öffnen. Erst dann offenbart das schöne Gerät seinen Steuerungsbereich – bestehend aus drei Tasten – und einen kleinen Bildschirm. Dieses Gimmick wertet den Haarglätter auf. Allerdings ist der Corrale, verglichen mit meinem Glätteisen von Braun, ein Schwergewicht.
Dafür liegt der Dyson besser in der Hand. Ich kann das Glatteisen präzise navigieren und über die Haare ziehen. Das liegt vor allem daran, dass er ohne Kabel auskommt. Er bringt seine eigene Ladestation mit, an der Du das beiliegende Stromkabel anschließen kannst – es lässt sich aber auch magnetisch mit dem Gerät selbst verbinden. Das ist besonders hilfreich, wenn Dir während des Glättens einmal der Strom ausgeht. Der Akkubetrieb sorgt dafür, dass Du das Glätteisen ungestört und bequem um den Kopf herum bewegen kannst.

Die Technik im Dyson Corrale
Wenn bei herkömmlichen Haarglättern die Temperatur verringert wird, führt das zwar zu weniger Haarschäden, allerdings ist auch das Stylingergebnis am Ende nicht so schön. Dyson wirbt beim Corrale mit biegsamen Heizplatten, die die Haare umschließen und so trotz niedriger Temperatur ein gutes Styling-Ergebnis liefern sollen.
Sie bestehen aus einer Mangan-Kupfer-Legierung und wurden mit 15 Mikrogelenken ausgestattet. Dadurch sollen die Strähnen beim Glätten nicht nach außen rutschen, sondern vom Scheitel bis zur Spitze dort bleiben, wo sie sein sollen. Die Hitze kann sich so gleichmäßig auf die gesamte Strähne verteilen und ein mehrfaches Nachglätten ist nicht mehr notwendig. Außerdem soll das Gerät für 50 Prozent weniger Haarbruch, Frizz und fliegende Haare sorgen.

Das Glätteisen reguliert die Temperatur der Heizplatten 100-mal pro Sekunde. So wird die eingestellte Temperatur angeblich nie überschritten. Dyson nimmt die Technologie aus ihren kabellosen Staubsaugern auf und integriert in den Corrale eine Wärmeleistung, die der von Haarglättern mit Kabel entsprechen soll.
Die Briten haben bei der Entwicklung an jedes kleine Detail gedacht: Das Glätteisen verfügt nämlich auch über einen Flugmodus-Stecker, welcher die Kontakte zum Akku deaktiviert. Deshalb darf der Corrale beim Fliegen mit ins Handgepäck. Im Lieferumfang ist dafür ein Travel-Bag mit einer speziellen Lasche für den Flugmodus enthalten.

Das Glätteisen als täglicher Begleiter
Theoretisch beeindruckt die verbaute Technologie im Dyson Corrale. Zum Glück ist der Haarglätter auch in der Praxis ein überzeugendes Arbeitsgerät für das Haarstyling. Allein das Öffnen des Glatteisens durch den Schiebeknopf fühlt sich besonders an. Leider kannst Du nur zwischen drei Hitzeeinstellungen wählen: 165 Grad, 185 Grad oder 210 Grad. Ich hätte mir noch eine Einstellung um die 120 Grad gewünscht. In rund 30 Sekunden ist der Corrale dann aufgeheizt und gibt das durch einen Ton deutlich zu verstehen.

Dyson gibt an, dass Haarsträhnen durch die besonderen Heizplatten nicht verrutschen sollen und im Alltagstest hat sich diese Aussage tatsächlich bewahrheitet. Nicht eine einzige Strähne ist während des Glättens aus dem Glätteisen gefallen und so konnte ich meine Haare in kürzester Zeit in einen wallenden Lockenkopf verwandeln – ohne mehrmaliges Nachbearbeiten. Besonders, wenn mal wenig Zeit bleibt, ist das Glättergebnis hervorragend: Selbst dicke Partien werden von dem Corrale zuverlässig geglättet. Allerdings: Nach dem Styling gab es fliegende Haare, die der Hersteller mit dem Corrale eigentlich vermeiden möchte.
Im Alltag habe ich das kabellose Design des Dyson Corrale sehr lieb gewonnen. Du kannst Dich frei im Bad bewegen, während Du Strähne für Strähne durch die Heizplatten ziehst. Gerade, wenn Du mit dem Glätteisen Locken drehen möchtest, ist dieses Feature Gold wert. Kabellos bleibt der Corrale mindestens für eine halbe Stunde aktiv. So lange hält in etwa eine Akkuladung bei mittlerer Temperatur. Geht der Saft zuneige, gibt der Haarglätter das durch einen Piepton zu verstehen. Dann steckst Du das Kabel an und wenig später kann es weitergehen. Über die Ladestation ist das Gerät nach etwa 70 Minuten wieder voll aufgeladen.

Wie viel darf ein Glätteisen kosten?
Dyson hat mit dem Corrale einige gute Ideen verpackt. Die Benutzerfreundlichkeit steht beim dem Haarglätter an oberster Stelle und das ist dem Gerät an allen Enden anzumerken. Dass ich meine Haare kabellos glätten, locken und frisieren kann, ist eine Möglichkeit, die ich nie wieder missen will. Selbst das teils aufwendige und mehrmalige Glätten einzelner Strähnen macht der Corrale zu einem Kinderspiel.

Ob das Gerät tatsächlich Hitzeschäden verringert, konnte ich in meinem Alltagstest nicht prüfen. Dazu wäre ein längerer und direkter Strähnenvergleich zu einem anderen Glätteisen nötig.
Der Dyson Corrale macht die Nutzung eines Glätteisens insgesamt einfacher, doch so viel Technik hat seinen Preis: Mit rund 500 Euro ist es alles andere als ein Schnäppchen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das Gerät für Vielglätter und Profis rentiert, doch für den Durchschnittsanwender finde ich den Preis übertrieben hoch.