Der mit dem Oscar tanzt: 15 Filme von und mit Kevin Costner

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Kevin Costner hat sich auch von zwischenzeitlichen Flops nicht unterkriegen lassen. Bild: © Reuters/Mario Anzuoni 2020

Mitte der 1990er gehörte Oscarpreisträger Kevin Costner zu Hollywoods A-Liga, und der Schauspieler und Gelegenheitsregisseur ist noch immer gut im Geschäft – ohne allerdings an seine großen Erfolge anknüpfen zu können. Wir nehmen Costners 65. Geburtstag am 18. Januar zum Anlass, einen Blick auf die Highlights seiner fast vierzigjährigen Karriere zu werfen.

"Die Unbestechlichen" (1987)

Seinen Durchbruch feiert Costner mit "Die Unbestechlichen", da ist er bereits 30 Jahre alt. Regisseur Brian de Palma castet den damals unbekannten Costner für die Rolle des US-Finanzbeamten Elliot Ness. Der will das Chicago der 1930er-Jahre von der Mafia befreien, allen voran von Al Capone (Robert De Niro). Da das Department korrupt bis in die Knochen ist, stellt er eine schlagkräftige Truppe zusammen, um dem Mafiapaten den Garaus zu machen.

"Feld der Träume" (1989)

In "Feld der Träume" geht es fantastisch zu. Farmer Ray Kinsella (Costner) hört eine Stimme im Maisfeld. Sie fordert ihn auf, auf dem Feld ein Baseballstadion zu errichten. Gesagt, getan – und das hat Folgen: Ray und seiner Familie erscheinen die Geister verstorbener Baseballprofis. Und das bleibt das nicht das einzige wundersame Ereignis. "Feld der Träume" wird für drei Oscars nominiert.

"Der mit dem Wolf tanzt" (1990)

1990 wagt sich Costner an eine ganz besondere Herausforderung: Er inszeniert als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller das Westernepos "Der mit dem Wolf tanzt". Da die großen Hollywood-Studios der Geschichte kein Potenzial beimessen, gründet Costner seine eigene Produktionsfirma. Das mutige Unterfangen glückt: Die Geschichte um einen US-Soldaten, der zum Freund der Sioux wird, spielt über 420 Millionen US-Dollar ein. Der Film erhält zudem sieben Oscars, Costner bekommt einen für seine Regiearbeit.

"JFK: Tatort Dallas" (1991)

Costner liegt die Rolle des rechtschaffenen Ermittlers, genau deshalb castet ihn Regisseur Oliver Stone für "JFK: Tatort Dallas". Costner spielt den Bezirksstaatsanwalt Jim Garrison, der den Mord an US-Präsident John F. Kennedy untersucht. Garrison wittert ein Mordkomplott, das bis in die höchsten Kreise der Regierung reicht.

"Robin Hood – König der Diebe" (1991)

Einen Helden ganz anderer Art verkörpert Costner 1991. In "Robin Hood – König der Diebe" 1991 schlüpft er in die Rolle des sagenhaften Räubers, der den Reichen nimmt und den Armen gibt. Der Blockbuster der 1990er-Jahre setzt auf Action statt auf historische Akkuratesse, einen englischen Akzent verkneift sich Costner ebenfalls. Das tut dem Erfolg des Films keinen Abbruch: "Robin Hood – König der Diebe" spielt mehr als 390 Millionen Dollar ein.

"Bodyguard" (1992)

Mit "Bodyguard" gelingt Costner ein Jahr später der nächste Hit – an der Seite eines Stars aus dem Musikbusiness. Er spielt Frank Farmer, den Bodyguard der gefeierten Sängerin Rachel Marron, die von Whitney Houston verkörpert wird. Der ehemalige Secret-Service-Agent will herausfinden, wer seine Klientin bedroht – und kommt ihr dabei näher. Houston war Costners Wunschbesetzung für die Rolle.

"Perfect World" (1993)

In "Perfect World" ist Costner in einer seiner wenigen Rollen als Verbrecher zu sehen. Unter der Regie von Clint Eastwood schlüpft er in die Rolle des Kriminellen Butch Haynes, der nach einem Gefängnisausbruch den achtjährigen Philips als Geisel nimmt. Zwischen dem ungleichen Paar entwickelt sich eine zarte Freundschaft, doch der Cop Robert "Butch" Haynes (Eastwood) ist dem Duo auf den Fersen.

"Waterworld" (1995)

Der Science-Fiction-Film gilt als Flop, kann immerhin seine Produktionskosten wieder einspielen. Costners Auftritt in dem ambitionierten Endzeitfilm gehört nicht zu den Highlights seiner Karriere, ist aber prägend: Die Kritiker verreißen "Waterworld", und Costner, auch Co-Regisseur von "Waterworld", gilt fortan als Kassengift.

Ironie der Geschichte: Angesichts der Erderwärmung ist "Waterworld" heute erschreckend aktuell. In dem Sci-Fi-Film sind die Polkappen geschmolzen und die Kontinente überschwemmt, die Überlebenden leben auf Booten.

"Tin Cup" (1996)

Nach dem "Waterworld"-Debakel meldet sich Costner mit einer kleinen, charmanten Komödie zurück. In "Tin Cup" spielt er den alternden Golfer Roy, der sich längst von einer Profikarriere verabschiedet hat und als Golflehrer arbeitet. Seine neue Schülerin Dr. Griswold (Rene Russo) bringt Abwechslung in den tristen Alltag – ist jedoch mit Roys Erzfeind liiert, dem Profigolfer David Simms (Don Johnson).

"Postman" (1997)

1997 wagt sich Costner an seine zweite Regiearbeit nach "Der mit dem Wolf tanzt" – "Waterworld" nicht mitgezählt. Die Endzeit lässt ihn nicht los, "Postman" spielt im damals noch fernen Jahr 2013. Nach einem Bürgerkrieg liegen die USA in Schutt und Asche, es herrscht Anarchie. Wäre nur auch das Filmmaterial zerstört worden, denn selbst Costner als heldenhafter Postman kann dieses Desaster nicht retten.

"Open Range – Weites Land" (2003)

Neuer Film, neues Glück: Für "Open Range" nimmt Costner ein drittes Mal auf dem Regiestuhl Platz. Und die Sache geht gut aus: Mit dem melancholischen Western etabliert er sich wieder als erfolgreicher Regisseur. Der Film um sogenannte Freegrazer – Cowboys, die mit ihren Rinderherden über freies Land ziehen – lebt vor allem vom Zusammenspiel von Costner und seinem Co-Star Robert Duvall.

"Mr. Brooks – Der Mörder in Dir" (2007)

Als Antagonist ist Costner selten zu sehen, "Mr. Brooks" bildet eine der wenigen Ausnahmen. Der erfolgreiche Unternehmer und Familienmensch Earl Brooks führt scheinbar das perfekte Leben, doch von Zeit zu Zeit packt ihn die Mordlust. Bei seinen Taten geht Brooks so professionell vor, dass die Polizei unter Führung von Detective Atwood (Demi Moore) im Dunkeln tappt. Als ein Zeuge der letzten Bluttat Brooks erpresst, wendet sich das Blatt.

"Man of Steel" (2013)

2013 stößt Costner zum DC Extended Universe (DCEU), spielt in "Man of Steel" den menschlichen Ziehvater von Henry Cavills Clark Kent alias Superman. Er legt seinem Schützling nahe, seine Fähigkeiten zu verbergen – und untersagt Clark sogar, ihn während eines Tornados per Superkraft zu retten. Der von Schuld zerfressene Superman kann sich jedoch seiner Bestimmung nicht entziehen ...

"Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen" (2016)

USA, 1961: Die genialen afroamerikanischen Mathematikerinnen Katherine Johnson (Taraji P. Henson), Dorothy Vaughan (Octavia Spencer) und Mary Jackson (Janelle Monáe) stoßen überall auf Vorurteile. Bei der NASA, ihrem Arbeitgeber, wird zumindest ihr Können wertgeschätzt. Vor allem von Al Harrison (Costner), der mit seinem Team die Russen beim Wettlauf ins All abhängen will. Rassismus und Machotum erschweren den Frauen allerdings die Arbeit bei der Weltraumbehörde.

"The Highwaymen" (2019)

Im Crime-Drama "The Highwaymen" stellt Kevin Costner seine alten Stärken unter Beweis: Er spielt den ehemaligen Texas Ranger Frank Hamer, der aus dem Ruhestand zurückkehrt, um mit seinem Ex-Partner Maney Gault (Woody Harrelson) dem berüchtigten Gaunerpärchen Bonnie Parker und Clyde Barrow das Handwerk zu legen. Die Handlung ähnelt also der von "Perfect World", nur dass Costner vom Gejagten zum Jäger wird. Für die Rolle des behäbigen Rangers nimmt Costner im Vorfeld knapp sieben Kilo zu.

Ausblick

  • "Let Him Go" (Crime, Thriller; 10. September 2020)
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