Röhrende Motoren und der heiße Asphalt unter den Reifen: Während viele Roadmovies natürlich die Liebe zum fahrbaren Untersatz zelebrieren, geht es in Wahrheit immer auch um die innere Reise, die die Protagonisten des Trips absolvieren. Diese acht Filme von den Landstraßen und Highways der Welt sind – bis auf einige Ausnahmen – echte Wohlfühlfilme des Genres.
- "Little Miss Sunshine"
- "Tschick"
- "Sideways"
- "Broken Flowers"
- "Away we go"
- "Thelma & Louise"
- "Vincent will Meer"
- "Paris kann warten"
"Little Miss Sunshine"
Das Ziel: Landeswettbewerb zur Wahl der "Little Miss Sunshine" in Kalifornien
Der Weg dorthin: Familie Hoover hat schon mal bessere Zeiten gesehen: Der optimistische Vater Richard versucht erfolglos seinen Roman zu veröffentlichen, der Sohnemann weigert sich zu sprechen und der exzentrische Großvater ist heroinsüchtig. Mutter Sheryl versucht dennoch alles am Laufen zu halten, auch wenn auf einmal ihr suizidgefährdeter Bruder vor der Tür steht. Nur die kleine Tochter Olive ist ein echter Sonnenschein und möchte bei einem Schönheitswettbewerb ihr Glück versuchen.
Das Ende der Reise: Die Underdogs sind die wahren Helden dieses Indie-Hits, der auch die kleinen Siege feiert.
"Tschick"
Das Ziel: Ausreißen aus dem elterlichen Heim
Der Weg dorthin: Maik und Tschick könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Maik aus einem reichen, wenn auch zerrütteten Elternhaus stammt, lebt sein neuer Mitschüler aus Russland ärmlich in einer Hochhaussiedlung. Doch die beiden Außenseiter tun sich zusammen, um mit einem geklauten Lada Tschicks Großvater in der Walachei zu besuchen.
Das Ende der Reise: Das Coming-Of-Age-Roadmovie wird der gleichnamigen Romanvorlage gerecht und vermittelt mit Ecken und Kanten das Lebensgefühl der 14-jährigen Heranwachsenden.
"Sideways"
Das Ziel: eine Tour durch das Weinbaugebiet von Kalifornien
Der Weg dorthin: Die Freunde Jack und Miles wollen sich vor Jacks Hochzeit auf einer kleinen Weinreise amüsieren. Doch während der Englischlehrer Jack tatsächlich Interesse an der Weinkunde hat, möchte sich der Bräutigam in spe noch ein letztes Mal austoben. Die Gelegenheit dazu bekommt er, als die beiden die Kellnerinnen Stephanie und Maya kennenlernen.
Das Ende der Reise: Charmante Reise zweier erfolgloser Freunde, deren Schwächen ohne Verurteilung offenbart werden.
"Broken Flowers"
Das Ziel: die Mutter seines Kindes zu finden
Der Weg dorthin: Der alternde Frauenheld Don (Bill Murray) fällt aus allen Wolken, als er durch einen anonymen Brief erfährt, dass er der Vater eines 19-Jährigen ist. Mithilfe seines Freundes Winston erstellt er eine Liste aller möglichen Frauenbekanntschaften, die als Mutter infrage kommen. Auf einem Roadtrip grast er sie alle ab – jedoch mit eher mäßigem Erfolg.
Das Ende der Reise: Der Jim-Jarmusch-Film nutzt die Filmhandlung, um uns ironisch-gebrochen verschiedene Lebensentwürfe der amerikanischen Gesellschaft vorzuführen.
"Away we go"
Das Ziel: ein neues Zuhause finden
Der Weg dorthin: Verona und Burt sind etwas planlos, was ihr Leben betrifft. Als das Pärchen überraschend schwanger wird, hoffen sie daher auf die Unterstützung von Burts Eltern. Doch diese wollen drei Monate vor der Geburt ihres Enkelkindes nach Belgien auswandern. Also macht sich das Paar auf, um ein neues Heim für sich und ihren baldigen Nachwuchs zu finden – und besucht auf einem Roadtrip Freunde, Familie und Bekannte.
Das Ende der Reise: Warmherzige Darstellung eines jungen Paares auf Familien- und Sinnsuche.
"Thelma & Louise"
Das Ziel: Flucht vor den Konsequenzen ihrer Handlungen
Der Weg dorthin: Thelma und Louise sind beste Freundinnen. Während Thelma jedoch unter der Fuchtel ihres tyrannischen Ehemanns zu leiden hat, lässt sich Kellnerin Louise von niemanden etwas gefallen. Als sie auf einem Wochenendausflug aus Notwehr einen Mann erschießen, fliehen die Freundinnen in Louises Ford Thunderbird vor der Polizei – und geraten vom Regen in die Traufe.
Das Ende der Reise: Emanzipierung ist auch im männerlastigen Genre Roadmovie möglich, was diese schwarze Dramedy beweist.
"Vincent will Meer"
Das Ziel: Na, das Meer natürlich
Der Weg dorthin: Als er nach dem Tod seiner Mutter in ein Therapiezentrum eingeliefert wird, hat Vincent nur noch ein Ziel. Der am Tourette-Syndrom erkrankte junge Mann möchte das Meer sehen. Gemeinsam mit der magersüchtigen Marie und dem zwangsneurotischen Alex büxt er aus. Doch seine Ärztin, deren Wagen das Trio kurzerhand "ausgeliehen" hat, samt Vincents Vater sind den Ausreißern schon auf den Fersen.
Das Ende der Reise: Liebenswertes Außenseiter-Drama, dem es gelingt, aus dem ernsten Grundstoff eine lebensbejahende Komödie zu stricken.
"Paris kann warten"
Das Ziel: Frankreichs Hauptstadt Paris
Der Weg dorthin: Anne ist die Ehefrau des erfolgreichen Hollywood-Produzenten Michael Lockwood, mit dem sie die Filmfestspiele in Cannes besuchte. Als sie ihn aufgrund einer Ohrenentzündung nicht auf den Flug nach Budapest begleiten kann, bietet sein Geschäftsfreund Jaques an, sie nach Paris zu fahren. Dort will das Paar Urlaub machen. Doch die Fahrt mit dem leidenschaftlichen Franzosen, der ihr das Land auch kulinarisch näherbringt, dauert länger als gedacht.
Das Ende der Reise: Das späte Regiedebüt von Eleanor Coppola punktet mit seiner gelassenen Inszenierung des ungleichen Paares in der französischen Landschaft und den Köstlichkeiten des Landes.