Trotz seines MMO-Aspekts ist "Destiny 2" auch ein hervorragender First-Person-Shooter für Singleplayer-Fans. Für alle, die sich einfach ungern mit fremden Leuten per Gaming-Headset unterhalten und eine gepflegte Solo-Session dem Online-Gaming vorziehen, ist dieser Einzelspieler-Guide zu "Destiny 2" bestimmt.
- 1. Kampagne spielen: Galaktische Geschichtsstunde
- 2. Abenteuer: Singleplayer-Quests in der Shared-World
- 3. Patrouillen: Einsames Farmen im Weltraum
- 4. Herausforderungen, Beutezüge & Flashpoints: Ziele abhaken
- 5. Verlorene Sektoren: Hinab in die Höhlen
- 6. Öffentliche Events: Alle anderen sind nur Statisten
- 7. Dungeons: Für Fortgeschrittene, die Pepp suchen
- 8. Exo-Bling-Bling: Solo starke Waffen holen
- Was nicht geht: Wer braucht schon Raids & Strikes ...
Für überzeugte Einzelgänger bekommt die Zauberwelt von "Destiny 2" spätestens beim ersten Besuch einem der Social-Hubs langsam Kratzer: Um Dich herum siehst Du plötzlich viele andere Spieler mit blinkender Ausrüstung, tollem Loot und glitzernden Fähigkeiten, die sich – genau wie Du – um Questgeber und NPCs drängen. Willkommen in der gewohnten MMO-Hölle!
Aber nicht den Mut verlieren! Noch immer gibt es einen Weg sich die Singleplayer-Rosinen aus dem "Destiny 2"-Kuchen zu picken. In "Destiny 2" haben die Entwickler von Bungie viele Aktivitäten untergebracht, die sich auch ohne Unterstützung von nervigen Online-Gamern spielen lassen, die übersteuert Schimpfwörter ins Mikro brüllen und mit denen Du als Einzelspieler-Held lieber nichts zu tun haben willst.
1. Kampagne spielen: Galaktische Geschichtsstunde
Früher, also vor der Umstellung von "Destiny 2" auf ein Free-to-Play-Modell, begann das Spiel mit einer ausladenden Story-Kampagne. Das ist mittlerweile nicht mehr so: Nach einem kurzen Tutorial landest Du direkt im Turm, dem Social-Space des Spiels.
Wenn Du willst, kannst Du die Geschichte aber immer noch spielen. Die Grund-Kampagne des "Destiny 2"-Hauptspiels, die "Rote Schlacht" und die der ersten beiden Erweiterungen "Fluch des Osiris" und "Kriegsgeist" sind in der Gratis-Version enthalten. Zusammen beschäftigen sie Dich gut 30 Stunden lang – und zwar auf Wunsch ganz alleine. Dabei lernst Du auch eine ganze Menge über die komplexe Hintergrundgeschichte von "Destiny 2".

2. Abenteuer: Singleplayer-Quests in der Shared-World
Überall auf den Karten der entdeckten Planeten tauchen Quests mit dem Titel "Abenteuer" auf. Gekennzeichnet werden sie durch orangefarbene Icons mit einem Schwert darauf, und wer sie aufsucht, erhält Zugang zu kurzen aber intensiven Einzelspieler-Herausforderungen. Gleichzeitig bringen Dir diese Abenteuer die Hintergrundgeschichte von "Destiny 2" etwas näher.
Wichtiger Hinweis: Achte auf das empfohlene Lichtlevel des jeweiligen Abenteuers – schließlich könntest Du der Mission eventuell noch nicht gewachsen sein. Klar, auch während dieser Quests werden Dir andere Hüter über den Weg laufen, denn dies ist immer noch "Destiny 2" und nicht "Doom". Aber sie können sich nicht an Deinem Kampf beteiligen oder Dir in Deine Quest-Aktivitäten hineinfunken – es sei denn, Du lädst sie explizit dazu ein.
3. Patrouillen: Einsames Farmen im Weltraum
Nach dem Abschluss des Tutorials, wird es Dir möglich sein, Patrouillen-Missionen zu spielen. Im Grunde sind dies kleine Sammelaufgaben in der Open World: So sollst Du beispielsweise eine gewisse Anzahl an Feinden erledigen und deren Hinterlassenschaften einsammeln. Klassisches Farmen also, was perfekt für den kleinen Spaß zwischendurch geeignet ist.
Gerade für Spieler, denen langwierige Questreihen einfach zu anstrengend sind, bieten sich Patrouillen-Missionen an. Du startest sie an den weißen Markierungen in der Spielwelt. Mit den herumlaufenden anderen Spielern musst Du allerdings auch hier klar kommen. Aber stell Dir doch einfach vor, sie seien Passanten in der Fußgängerzone ...

4. Herausforderungen, Beutezüge & Flashpoints: Ziele abhaken
In täglichem und wöchentlichem Wechsel stellt "Destiny 2" verschiedene Herausforderungen bereit, die gemeistert werden wollen. Räumst Du zum Beispiel einen gewissen Sektor von Feinden oder legst eine bestimmte Anzahl von Gefallenen mit einer bestimmten Waffengattung um, gibt es schönen Loot und Erfahrungspunkte als Belohnung. Hol Dir die passenden Beutezüge bei NPCs im Turm oder auf den Planeten ab und schon kannst Du völlig egozentrisch durch die Welten ziehen und Dein eigenes Süppchen kochen.
Genauso ist es bei den Flashpoints, bei denen es sich um wöchentliche Herausforderungen handelt. Hier sollst Du zum Beispiel an einer bestimmten Anzahl von Öffentlichen Events (siehe Punkt 5 dieser Liste) teilnehmen oder eine bestimmte Zahl von Patrouillen abschließen. Hier winken höherwertige Belohnungen oder Engramme.
5. Verlorene Sektoren: Hinab in die Höhlen
Überall in "Destiny 2" wird Dir ein Symbol aus zwei Bögen und einem Punkt begegnen. Diese Markierung zeigt, dass in der Nähe ein Verlorener Sektor liegt. Dabei handelt es sich um Mini-Dungeons, an deren Ende ein Boss zu legen ist, um an eine nette Loot-Kiste zu kommen.
Die Verlorenen Sektoren sind tatsächlich teilweise ziemlich gut versteckt. Es handelt sich meist um Höhlen, deren Eingang Du erst einmal finden musst. Hier bist Du vollkommrn ungestört, lieber Eigenbrötler – alle Gegner fallen nur Dir zum Opfer.

6. Öffentliche Events: Alle anderen sind nur Statisten
Der Titel verrät es schon: Wer sich an öffentlichen Events in "Destiny 2" beteiligt, tut das nur im seltensten Fall alleine. Bei diesen regelmäßig stattfindenden Shootouts in der Shared-World darf jeder mitmischen, der gerade vorbeikommt oder den blinkenden Marker mit Countdown auf der Map aufsucht. Aber selbst als überzeugter Misanthrop wirst Du hier trotzdem Deinen Spaß haben: Da während der kurzen Events keine Kommunikation mit den anderen Spielern stattfindet, fällt es nicht schwer, diese als bessere NPCs zu betrachten.
Ohne Weiteres kannst Du hier Dein eigenes Ding durchziehen, Horden von Gegnern wegblasen und danach Deiner Wege ziehen. Nicht mal ums Loot musst Du Dich mit anderen Spielern streiten: Für jeden Hüter finden individuelle Drops statt, die für die anderen nicht sichtbar sind.
7. Dungeons: Für Fortgeschrittene, die Pepp suchen
Du hast alle Herausforderungen in Eigenregie gemeistert, keine Lust aufs Farmen und willst mehr, als nur stumpf Gegner wegpusten? Dann könnten die Dungeons in "Destiny 2" das Richtige für Dich sein: In der Träumenden Stadt wartet "Der Zerbrochene Thron", auf dem Mond die "Grube der Ketzerei". Beide Missionen sind knackig schwer, bestehen aus mehreren Phasen und vereinen zahlreiche Spielmechaniken miteinander. Sie sind aufgebaut wie ein Raid, nur kürzer und für Solo-Spieler durchaus zu meistern.
Netter Pluspunkt: Für den Abschluss der Dungeons auf Solo-Basis gibt es spezielle Triumphe, massig Triumphpunkte und schöne Embleme. Und die haben diese ganzen Clan-Jünger in "Destiny 2" garantiert nicht.
8. Exo-Bling-Bling: Solo starke Waffen holen
Schnieke Waffen gibt es in "Destiny 2" so einige. Viele exotische Waffen musst Du Dir erspielen, sie droppen nicht so einfach. Das beste daran: Die Waffen kannst Du Dir auch vollkommen allein erspielen. So musst du nicht auf hübsches Exo-Bling-Bling verzichten, umgehst aber geschickt jegliche Interaktion mit anderen Gamern. Das ist mal einfacher, mal schwerer. Zu den einfachen Waffen-Quest gehören:
- Pikass
- Des Teufels Ruin
- Schläfer-Simulant
- Todbringer
Magst Du es etwas schwieriger, erspiel Dir diese Waffen:
- Wispern des Wurms
- Das letzte Wort
- Schlechtes Karma
- Perfektionierter Ausbruch
Was nicht geht: Wer braucht schon Raids & Strikes ...
Während die Lemminge der Multiplayer-Manie hinterhertaumeln und die Raids in "Destiny 2" als bestes Shooter-Erlebnis der letzten Jahre bezeichnen, darfst Du Dir ins Fäustchen lachen: Stundenlange, minutiös im Team durchkoordinierte Rätsel-Dungeons mit Voicechat-Pflicht bleiben Dir erspart.
Auch Strikes – Questreihen mit einer ungefähren Länge von 20 Minuten, die man zu Dritt bestreiten muss – kannst Du ohne Probleme ignorieren. Falls Du Dich auf ein bisschen Gesellschaft einlassen kannst, hast Du hier aber immerhin ein Matchmaking, das Dich automatisch mit anderen Spielern zusammenbringt. Du musst ja nicht mit ihnen reden – Strikes lassen sich auch ohne direkte Kooperation locker absolvieren.
Der richtig hochwertige Loot bleibt Dir in "Destiny 2" bei konsequenter Solo-Spielweise natürlich verwehrt. Wer aber einfach einen sehr guten Shooter sucht, mit dem er am Abend ein paar unterhaltsame Stunden verbringen kann, der wird auch ohne grenzenloses Grinden mit diesem Spiel glücklich.