Regieveteran Ridley Scott: Die 9 besten Filme des "Alien"-Schöpfers

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Der Brite Ridley Scott gilt als einer der einflussreichsten Regisseure seiner Zeit. Bild: © TURN ON/Fox 2017

Auch mit über 80 Jahren denkt Ridley Scott nicht ans Aufhören. Schließlich gilt es noch, die höchste Auszeichnung in der Filmbranche zu erreichen. Denn seit dem Beginn seiner Karriere wurde der renommierte Filmemacher noch nie mit einem Regie-Oscar ausgezeichnet. Dabei saß er schon bei einigen beachtlichen Filmen auf dem Regiestuhl. Welche die besten Ridley-Scott-Filme sind? Hier ein Überblick.

Von Katharina Stanienda

"Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" (1979)

Seinen Durchbruch feiert Ridley Scott 1979, also vor über 40 Jahren, mit "Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt". Darin: ein außergewöhnliches Wesen, das vom Schweizer Künstler HR Giger geschaffen wird, eine visuell beeindruckende Filmlandschaft und eine starke Sigourney Weaver in der Hauptrolle. Damit ist der gruselige Ridley-Scott-Film seiner Zeit weit voraus. Doch worum geht es eigentlich?

Die Besatzung des Weltraumfrachters Nostromo – darunter auch die Offizierin Ellen Ripley (Sigourney Weaver) – landet wegen eines Hilferufs auf einem abgelegenen Planeten. Dort findet die Crew das Wrack eines außerirdischen Raumschiffs vor und fängt sich ein rasant wachsendes Echsenmonster an Bord ihres Schiffs ein. Der ungebetene Gast macht Jagd auf die Passagiere. Ein Kampf ums Überleben beginnt.

"Blade Runner" (1982)

Einen weiteren Klassiker der Filmgeschichte liefert Ridley Scott nur wenige Jahre später mit "Blade Runner". Der Science-Fiction-Kultfilm basiert auf Philip K. Dicks Roman "Träumen Androiden von elektrischen Schafen?" und entwirft eine Dystopie in einem düsteren, futuristischen Los Angeles. Mit "Blade Runner" überzeugt Ridley Scott einmal mehr – vor allem was visuelles Design und detailreiche Ausstattung betrifft. 2017 folgt die späte Fortsetzung "Blade Runner 2049", an der Scott jedoch nur noch als ausführender Produzent beteiligt ist.

Der Originalfilm spielt in der Zukunft, in der Ex-Polizist Deckard (Harrison Ford) damit beauftragt wird, Jagd auf geflohene Replikanten zu machen. Dabei handelt es sich um künstliche Androiden, die nur schwer von Menschen zu unterscheiden sind.

"Thelma & Louise" (1991)

Dass er auch anders kann, beweist Ridley Scott mit "Thelma & Louise". Der Roadmovie mit Susan Sarandon und Geena Davis in den Hauptrollen wird vielfach gelobt und bringt Scott seine erste Oscar-Nominierung für die beste Regie ein.

In "Thelma & Louise" entfliehen zwei Frauen mit einem Wochenendtrip ihrem öden Alltag. So weit, so gut – bis etwas geschieht, das ihr Leben komplett auf den Kopf stellt. Der zunächst harmlose Ausflug endet in einer dramatischen Flucht.

"Gladiator" (2000)

Historisch wird es für Ridley Scott im Jahr 2000, als er sich mit "Gladiator" dem Römischen Reich annimmt. Das bildgewaltige Epos feiert sowohl beim Publikum als auch bei der Academy große Erfolge.

Der Film wird 2001 mit diversen Oscars ausgezeichnet – unter anderem in den Kategorien "Bestes Kostümdesign", "Bester Ton", "Beste Spezialeffekte" und "Bester Film". Ein weiterer Goldjunge geht außerdem an Russell Crowe als "Bester Hauptdarsteller". Der Schauspieler avanciert nach "Gladiator" zu Ridley Scotts bevorzugtem Star. Der Regisseur selbst wird zwar ebenfalls nominiert, geht allerdings leer aus.

In dem Monumentalfilm ist Russell Crowe als ehemaliger Feldherr und versklavter Gladiator Maximus auf Rachefeldzug. Er stellt sich dem römischen Kaiser Commodus entgegen, der sowohl seine Frau als auch seine Tochter auf dem Gewissen hat.

"Black Hawk Down" (2001)

Ridley Scotts "Black Hawk Down" ist kein Kriegsfilm wie jeder andere. Hier gibt es keine patriotische Glorifizierung, keine sentimentalen Klischees. Stattdessen wird der Kampfeinsatz der Soldaten schonungslos realistisch inszeniert: chaotisch, brutal und niederschmetternd aussichtslos. Hinzu kommt ein Cast mit vielen bekannten Gesichtern: Unter anderem mischen Josh Hartnett, Ewan McGregor, Nikolaj Coster-Waldau, Tom Hardy und Orlando Bloom mit.

1993 brennt im ostafrikanischen Staat Somalia der Bürgerkrieg. US-Eliteeinheiten sollen einen UNO-Friedenseinsatz unterstützen. Doch eine vermeintlich schnell erledigte und simple Operation in den Slums von Mogadischu geht gewaltig schief und die Soldaten sehen sich plötzlich gezwungen, um ihr Leben zu kämpfen.

"American Gangster" (2007)

Wenn es um gute Ridley-Scott-Filme geht, dann darf einer nicht fehlen. Die Rede ist von "American Gangster", der sich problemlos zu Mafia-Filmen von Francis Ford Coppola oder Martin Scorsese gesellen kann und in dem es ein Wiedersehen mit niemand Geringerem als Russell Crowe gibt.

"American Gangster" erzählt die Geschichte von Frank Lucas (Denzel Washington), der während des Vietnamkriegs Heroin in den Särgen der gefallenen Soldaten schmuggelt und so zum unangefochtenen Drogenboss in Harlem mutiert. Underdog-Cop Richie Roberts (Russell Crowe) ist den Machenschaften von Lucas allerdings schon bald auf der Spur …

"Robin Hood" (2010)

Auch für den 2010 erschienenen "Robin Hood" bleibt Ridley Scott seinem Lieblingsschauspieler Russell Crowe treu. Der darf in dem Historienfilm, der die mittlerweile fünfte Zusammenarbeit zwischen Scott und Crowe darstellt, die Hauptrolle spielen.

"Robin Hood" von Ridley Scott ist eine Art Vorgeschichte des Helden, der von den Reichen nimmt und den Armen gibt. Der Regisseur erzählt in seinem Werk, wie Robin Hood es mit der englischen Krone aufnimmt und schließlich zum Geächteten wird.

"Der Marsianer – Rettet Mark Watney" (2015)

Back to the roots: Zurück zum Science-Fiction-Genre geht es für Ridley Scott mit "Der Marsianer – Rettet Mark Watney", in der Hauptrolle Matt Damon. Das Weltraumepos wird in sieben Kategorien für den Oscar nominiert und geht dennoch leer aus. Dafür gewinnt der Blockbuster zwei Golden Globes.

Der Ridley-Scott-Film handelt von dem Astronauten Mark Watney, der nach einem Unfall allein auf dem Mars zurückbleibt und ums Überleben kämpft. Gleichzeitig setzen die NASA und seine Crewmitglieder alles daran, den "Marsianer" zu retten und zurück auf die Erde zu holen.

"Alles Geld der Welt" (2017)

Die Produktionsgeschichte von "Alles Geld der Welt" ist beinahe so fesselnd wie der Film selbst: Eigentlich spielt Kevin Spacey den Ölmagnaten Jean Paul Getty. Als jedoch im Oktober 2017 Vorwürfe sexueller Belästigung gegen Spacey laut werden, werden kurzerhand alle Szenen mit dem Hollywoodstar aus dem fertigen Film entfernt und mit Christopher Plummer neu gedreht.

Der folgende Nachdreh sorgt für weiteren Trubel: So wird bekannt, dass Darsteller Mark Wahlberg für die zusätzlichen Arbeiten 1,5 Millionen US-Dollar erhält, während seine Kollegin Michelle Williams mit 1.000 Dollar abgespeist wird. Ein Umstand, der die Diskussionen über die Gender-Pay-Gap in Hollywood erneut anheizt.

Darüber könnte man glatt vergessen, worum es in dem Film eigentlich geht: die Entführung des 16-jährigen Enkels von Ölmogul J. Paul Getty. Letzterer weigert sich beharrlich, das Lösegeld zu zahlen – zu groß ist die Angst des hartherzigen Unternehmers, damit Nachahmungstäter auf den Plan zu rufen. Verzweifelt kämpft die Mutter des Entführten darum, ihren uneinsichtigen Schwiegervater umzustimmen und ihren Sohn zu retten.

Ausblick: Neue Filme von Ridley Scott

  • "The Last Duel" (historisches Rachedrama; Kinostart: 14. Oktober 2021 in Deutschland)
  • "Kitbag" (biografisches Drama über Napoleon Bonaparte; Kinostart: tba)
  • Neuer "Alien"-Film (Science Fiction; Kinostart: tba)
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