Die 8 besten Entwürfe von Apple-Design-Guru Jony Ive

Bestaunen das iPhone XR: Star-Designer Jony Ive und Apple-Chef Tim Cook.
Bestaunen das iPhone XR: Star-Designer Jony Ive und Apple-Chef Tim Cook. Bild: © Apple 2019

Jony Ive veredelt mit samtig-weicher Stimme nicht nur Apples Produktvideos, sondern als Designer seit fast drei Jahrzehnten auch zahlreiche Produkte des Herstellers. Von iMac über iPod bis hin zum iPhone: Wir werfen einen Blick auf die achten besten Entwürfe des Design-Genies, das Apple prägte wie sonst wohl nur Steve Jobs. Jetzt hat Ive seinen Abschied von Apple verkündet.

iMac G3 (1998)

Bis zum Jahr 1998 waren Computer, man muss es ganz klar so sagen, eher hässlich. Mit dem iMac G3 änderte Apple das: Mit seinem bunten und durchsichtigen Design inspirierte der iMac G3 eine ganze Branche, wenngleich es schon vorher vereinzelt Geräte in ähnlichem Look gab. Viele Hersteller ahmten die Designsprache nach und brachten Mäuse und anderes Zubehör in transzulenter Optik auf den Markt. Von Modems bis hin zu Routern – alles musste plötzlich bunt und durchsichtig sein.

PowerMac G4 Cube (2000)

Für das ungewöhnliche Design des PowerMac G4 Cube im Jahr 2000 wurde Ive mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Der leistungsstarke Rechner in Würfelform wurde zwar gerade mal ein Jahr von Apple verkauft, zugleich ist er aber einer der wenigen Computer, die sogar im New Yorker Museum of Modern Art ausgestellt sind.

Die gesamte Hardware – mit Ausnahme des Netzteils – wurde in einem Acryl-Quader mit nur 20 x 20 Zentimeter Grundfläche untergebracht. Wahrlich beeindruckend, wenngleich vielfach auch Kritik geübt wurde, da sich der PowerMac G4 Cube kaum aufrüsten ließ. Nicht zuletzt aus diesem Grund floppte das Gerät auch. Am Design lag das gleichwohl nicht, wohl aber an den technischen Herausforderungen, die genau damit einhergehen.

iPod (2001)

Sicher, der iPod war 2001 nicht der erste MP3-Player. Aber er war schön, er war durchdacht – und er vermittelte ein Lebensgefühl. Mit dem iPod kam für Apple der Erfolg zurück, ohne den Erfolg des iPods hätte es womöglich das iPhone gar nicht gegeben.

Das ikonische Click Wheel in Zusammenarbeit mit einem flüssigen Benutzererlebnis machte den iPod zum Lifestyle-Symbol einer ganzen Generation. Auch wenn es heutzutage nur noch den iPod touch gibt, sozusagen eine abgespeckte Version des iPhones, so kann mit Worten kaum beschrieben werden, wie wichtig der iPod für Apple war. Maßgeblichen Anteil daran hatte das durchdachte Designkonzept von Jony Ive.

iMac G4 (2001)

Der iMac G4 wurde aufgrund seines Aussehens von Fans auch liebevoll als Schreibtischlampe bezeichnet – und setzte 2001 in puncto Design unübersehbare Akzente. Die Hardware war in einem kugelförmigen Gehäuse untergebracht, weswegen der Bildschirm für damalige Verhältnisse äußerst dünn gebaut werden konnte.

Mehr noch: Mit nur einer Hand konnte das Display in die gewünschte Position gebracht werden, das von einem flexiblen Standfuß gehalten wurde. Auf knallbunte Optik verzichtete Ive beim G4, stattdessen kam der Computer in schlichtem Weiß daher. Der ungewöhnliche Look schaffte es 2001 sogar auf die Titelseite des renommierten Time-Magazins. 2005 verabschiedete man sich wieder von der kugelförmigen Optik und verbaute die Komponenten stattdessen direkt im Displaygehäuse.

iPhone (2007)

Es war wohl definitiv das wichtigste Produkte in der Apple-Geschichte, und es ist es auch heute noch: das iPhone. Kein anderes Gerät hatte so großen Einfluss nicht nur auf eine Branche – sondern auf die gesamte Menschheit. Die Times wählte das iPhone 2007 sogar zur "Erfindung des Jahres".

Der für damalige Verhältnisse riesige 3,5-Zoll-Screen, der einzig und allein mit den Fingern bedient wurde, sorgte weltweit für staunende Gesichter. Smartphones gab es in gewisser Weise auch schon vor dem iPhone. Sie waren aber nicht annähernd so schön, nicht annähernd so einfach zu bedienen, nicht annähernd so auf das Wesentliche reduziert. Jony Ive trägt daran einen sehr großen Anteil.

"Seit über einem Jahrzehnt war es unser Bestreben ein iPhone zu kreieren, das zur Gänze ein Display ist. iPhone X ist die Verwirklichung dieser Vision."
Jony Ive

iOS 7 (2013)

Der Release von iOS 7 markierte einen Bruch in der iOS-Geschichte. Das neue Design war bis heute die wohl größte Anpassung des mobilen Betriebssystems – unter tatkräftiger Mitwirkung des britischen Designers.

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Denn: 2013 wurde das altbackene  Skeuomorphismus-Design durch einen minimalistischen Look ersetzt, der auch heute noch im Einsatz ist. Nicht nur Icons und die Benutzeroberfläche erstrahlten in neuem Look, auch wichtige Features wie AirDrop oder automatische App-Store-Updates wurden mit iOS 7 eingeführt.

"Es gibt eine tiefe und dauerhafte Schönheit in der Einfachheit von Design, Klarheit und Effizienz. Wahre Einfachheit wird von so viel mehr als nur der Abwesenheit von Unordnung und Verzierung abgeleitet – es geht darum Ordnung in die Komplexität zu bringen."
Jony Ive

Apple Watch (2014)

Wenn man so will, ist sie das bislang letzte, tatsächlich neue Produkt, das die Handschrift von Ive trägt: die Apple Watch. Sie wurde 2014 mit schickem Edelstahlgehäuse, quadratischem Bildschirm, einer Digital Crown und wechselbaren Armbändern vorgestellt.

Im Smartwatch-Markt, der sich nicht so rasant entwickelte, wie wohl viele in der Branche gehofft haben, ist die Apple Watch nach wie vor der Marktführer und das am meisten verkaufte Modell (via Statista). Und auch das Design ist bis heute grundsätzlich unverändert, von etwas kleineren Bildschirmrändern einmal abgesehen.

"Mit der Apple Watch haben wir mehrere Technologien und eine völlig neue Benutzeroberfläche speziell für ein Gerät entwickelt, das designt wurde, um getragen zu werden."
Jony Ive

Apple Park (2017)

Jony Ive kann nicht nur Produktdesign, sondern auch Architektur – was er mit dem Apple Park eindrucksvoll bewiesen hat. Zwar hieß der federführende Architekt Norman Foster, der mit seinem Team für das komplexe Bauprojekt verantwortlich war.

Doch Ive mischte ebenfalls mit und fand offenbar Gefallen an der großen Architektur. Wenig später redete der Designer auch ein gehöriges Wörtchen mit bei der Gestaltung der Apple Stores, nicht zuletzt entwickelte er mit "San Francisco" eine eigene Schriftart, die Apple als primäre Schriftart für seine Produkte verwendet.

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