Mithilfe der klassischen Fernbedienung lassen sich moderne Smart TVs oft mehr schlecht als recht steuern. Zum Glück bieten die Hersteller zahlreiche Alternativen an. Ob Smartphone-App, Sprach- und Gestensteuerung oder gar Tastatur. Wir zeigen Dir, wie Du deinen Smart TV am besten steuerst.
Moderne Smart TVs bieten dem Nutzer viel mehr als nur Fernsehen. Das Surfen im Internet via Webbrowser ist dabei nur eine von vielen neuen Funktionen. Daneben lassen sich auch Mediatheken, Apps und sogar Games direkt am Fernseher nutzen. An ihre Grenzen stößt dabei allerdings immer öfter die gute alte Fernbedienung. Denn während diese für das Umschalten von TV-Programmen optimiert ist, werden Texteingaben und aufwendiges Navigieren durch die Menübäume oft zum Krampf. Kein Wunder, dass die TV-Hersteller selbst immer neue Steuerungskonzepte entwickeln, die uns das Bedienen der Smart TVs erleichtern sollen. Die wichtigsten Alternativen werden wir hier genauer vorstellen.
Der Standard: Die klassische Fernbedienung
Das wichtigste Bedienelement jedes Fernsehers ist auch im Smart TV-Zeitalter die Fernbedienung. Mit ihr lassen sich in der Regel alle Funktionen steuern. Dabei klappt das Aufrufen und Starten von Apps mittels Tastendruck sogar relativ gut. Über die Pfeiltasten kann der Nutzer zudem zwischen den einzelnen Anwendungen hin- und herschalten. Komplizierter wird es aber, wenn es an das Eingeben von Textbefehlen oder ans Navigieren im Webbrowser geht. Doch immerhin bieten die Hersteller für eine bequemere Navigation mittlerweile zahlreiche Alternativen an.
1. Echte Tastatur für Smart TV verwenden
Alternativ zur Steuerung mittels Qwertz-Fernbedienung kann in einigen Fällen auch eine echte Tastatur via Bluetooth mit dem TV-Gerät verbunden werden. Mit der VG-KBD2000/ZG bietet Samsung eine Smart-TV-Tastatur an, die speziell für die Verwendung mit den hauseigenen Smart TVs entwickelt wurde. Neben allen wichtigen Tasten einer herkömmlichen PC-Tastatur bietet dieses auch ein Touchpad und Schaltflächen zur Steuerung der ganz normalen TV-Funktionen. Kanalwechsel und Lautstärkeeinstellung können so ebenfalls direkt über die Samsung-Smart-TV-Tastatur vorgenommen werden.
Nach einem Blick ins Benutzerhandbuch des Smart TVs ist die richtige Schnittstelle schnell ausfindig gemacht. Die meisten Fernseher verfügen über einen USB-Eingang, an den die Tastatur angeschlossen werden kann. Dort wird einfach der mitgelieferte USB-Empfänger eingesteckt, der Smart TV erkennt die Funk-Tastatur automatisch. Nach dem Bestätigen der Verbindung ist das Keyboard einsatzbereit.
Viele internetfähige Fernseher verfügen zudem über Bluetooth-Konnektivität. Meist klappt die Verbindung bereits, wenn der Bluetooth-Knopf an Tastatur und Smart TV gleichzeitig gedrückt wird. Andernfalls gelingt das Anschließen über das Menü das Smart TVs, das mit der Fernbedienung aufgerufen wird. Je nach Modell ist dort in den Einstellungen der Menüpunkt "Tastatur" zu finden. Bei Samsung-Geräten sucht der Smart TV nach der Auswahl "Bluetooth-Tastatur hinzufügen" selbstständig nach Tastaturen in der Umgebung. Die Bezeichnung kann je nach Hersteller variieren. Das gefundene Keyboard muss dann nur bestätigt werden und ist im Anschluss einsatzbereit. Tipp: Die Tastatur sollte ebenso wie die Eingabegeräte von PC und Laptop regelmäßig gereinigt werden. Wie das geht, verrät diese Anleitung.
2. Sprachsteuerung: Bixby und Co.
Einen Sprachassistenten bieten unter anderem LG, Panasonic und Samsung im mittleren und oberen Preissegment für ihre Smart TVs an. Während die Sprachbefehle bei LG und Panasonic lediglich per Tastendruck über die Touch-Fernbedienung erteilt werden, ermöglicht es Samsung zusätzlich, den Fernseher jederzeit direkt anzusprechen. Erkannt werden von den meisten Geräten nur einige standardisierte Befehle, wobei Samsung-Fernseher allerdings auch einzelnen Filmtitel in den Mediatheken per Sprachbefehl finden sollen. Mit dem Umstieg auf das neue Smart-TV-Betriebssystem Android TV werden übrigens auch Geräte von Philips oder Sony künftig einen Sprachassistenten bieten, nämlich jenen von Google.
Unterdessen hat Samsung angekündigt, dass alle neuen Smart TVs in 2018 mit Sprachassistent Bixby ausgestattet sein werden. Die Sprachtechnologie, die mit dem Galaxy S8 im vergangenen Jahr eingeführt wurde, soll nach und nach auf immer mehr Fernsehgeräten ihren Dienst verrichten. Das Problem dabei: Nach wie vor beherrscht Bixby kein Deutsch, weswegen es hierzulande noch etwas dauern dürfte, bis Samsung-TVs per Bixby gesteuert werden können.
3. Gestensteuerung
Die Möglichkeit zur Gestensteuerung wird von einigen Geräten von Philips und Samsung unterstützt. Diese funktioniert über eine im Fernseher verbaute Kamera, welche die Handbewegungen des Zuschauers erfasst. Dabei werden aber nur festgelegte Gesten als Eingabebefehle aufgefasst, was die Steuerung in der Praxis wenig intuitiv macht. Zudem funktioniert die Kameraerfassung nur dann korrekt, wenn der Raum hell erleuchtet ist. Für einen Filmabend im abgedunkelten Zimmer eignet sich die Gestensteuerung somit eher nicht.
4. Smart TV Tastatur nutzen
Besonders für die Texteingabe eignen sich Fernbedienungen mit einer QWERTZ-Tastatur auf der Rückseite. Diese bietet unter anderem Philips für seine Smart TVs der Serien 7000, 8000 und 9000 an. Sobald ein Textfeld auf dem Bildschirm erscheint, wird die Fernbedienung dabei einfach gewendet und schon kann die Eingabe beginnen. Besonders zur Nutzung von Suchfunktionen und bei der Navigation im Webbrowser bietet diese Steuerungsvariante einen deutlichen Vorteil gegenüber herkömmlichen Fernbedienungen. Zusätzlich verfügt die Philips-Fernbedienung über einen Pointer, mit dem sich der TV-Betrieb steuern lässt. Dies funktioniert ähnlich wie bei der Wii Mote der Nintendo-Konsole Wii.
5. Zweit-Fernbedienung mit Touch-Pad
Viele Smart TVs von LG, Panasonic, Samsung oder Sony kommen ab Werk mit einer kleineren Zweitfernbedienung daher. Diese besitzt in der Regel ein Touchpad, mit dem sich der Nutzer per Fingerwisch durch die verschiedenen Funktionen und Menüpunkte bewegt. Auch das Navigieren im Webbrowser funktioniert auf diese Weise deutlich besser als mit der normalen Fernbedienung. Lediglich die Eingabe von Textbefehlen bleibt weiterhin umständlich. Ein Wermutstropfen: Nicht immer befindet sich die Touch-Fernbedienung im Lieferumfang der Geräte. Teilweise muss sie separat gekauft werden.
6. Remote-Apps für iOS und Android
Sehr verbreitet ist mittlerweile die Möglichkeit, das TV-Gerät per Smartphone oder Tablet fernzusteuern. Nahezu alle namhaften Hersteller bieten entsprechende Remote-Apps für iOS und Android an, die in der Regel auch kostenlos in den jeweiligen App-Stores heruntergeladen werden können. Über das Heimnetzwerk werden dabei die Apps mit den TV-Geräten synchronisiert. Anschließend lassen sich alle Fernbedienungsbefehle direkt über den Touchscreen des Mobilgerätes eingeben.
Besonders praktisch sind die Remote-Apps für Texteingaben, da diese direkt über die virtuelle Fernbedienung von Smartphone oder Tablet eingetippt werden können. Oft bieten die Anwendungen selbst einige nützliche Zusatzfunktionen. So lassen sich beispielsweise über die TV Remote 2 App von Panasonic einzelne Dateien zwischen Fernseher und Mobilgerät hin und her senden. Somit sind die Fernbedienungs-Apps die wohl praktischste Alternative zur klassischen Fernbedienung.
Zusammenfassung
- Mit der klassischen Fernbedienung lassen sich Smart TVs oft nur umständlich bedienen
- Samsung-Smart-TV-Tastatur: Viele Hersteller bieten inzwischen eine Zweitfernbedienung mit Touch-Pad an
- Die Möglichkeit zur Sprachsteuerung ist meist auf einige standardisierte Befehle beschränkt
- Die Gestensteuerung von TV-Geräten funktioniert nur in hellen Räumen wirklich gut
- Philips liefert einige TV-Geräte serienmäßig mit einer QWERTZ-Fernbedienung zur besseren Texteingabe aus
- Über Bluetooth lassen sich kabellose Tastaturen an den Smart TV anschließen
- Mit sogenannten Remote-Apps lassen sich Smart TVs von beinahe jedem Smartphone oder Tablet aus bedienen