Mit "Die Mumie" beginnt das sogenannte "Dark Universe". Ob der Film ein würdiger Einstieg in die Welt der klassischen Monstergeschichten von Frankenstein und Co. geworden ist, liest Du in unserer Filmkritik.
Mumien machen immer Ärger: Die Story
Nick (Tom Cruise) ist im Hauptberuf eigentlich Fernmeldesoldat bei der US Army. Für sein Hobby und Nebenberuf – Grabräuber und Schatzsucher – ist das ziemlich praktisch, denn er kommt mit seinem Kumpanen Chris (Jake Johnson) an geschichtsträchtige Orte, die großen Reichtum versprechen. Bei seiner aktuellen Mission im ehemaligen Mesopotamien stößt er allerdings auf einen Schatz, der lieber verborgen geblieben wäre: den Sarkophag der bösen Prinzessin Ahmanet (Sofia Boutella). Die wurde vor ein paar Tausend Jahren von ihren ägyptischen Zeitgenossen wegen ihrer beispiellosen Niederträchtigkeit lebendig mumifiziert und begraben. Und wie es wütende Mumien nun mal so an sich haben, hat sie keine guten Pläne in der schönen neuen Welt ...
Die Sache mit den Remakes
Mit Remakes ist das immer so eine Sache. Sie lassen das Original schlecht dastehen, weil man sich fragt: "Oh, waren sie nicht zufrieden damit und wollen es nun besser machen?" Und das Remake selbst steht sowieso schlecht da, weil es nun mal keine besondere Kreativleistung darstellt, etwas Altes noch mal aufzuwärmen.
Das kann zum Problem werden, muss es aber nicht. Es gibt genügend Beispiele von Remakes, die wirklich gut gelungen und sinnvoll sind. "True Grit" (2010), "Departed – Unter Feinden" (2006), "Casino Royale" (2006) – all diese Filme waren (auch wenn viele es nicht wissen) Remakes. Sie alle haben es tatsächlich besser gemacht als das Original.
"Die Mumie" aus dem Jahr 1999 mit Brendan Fraser und Rachel Weisz war übrigens auch ein Remake des gleichnamigen Horrorfilm-Klassikers aus dem Jahr 1932. "Die Mumie" 2017 – der Film, um den es eigentlich heute gehen soll – ist also das Remake eines Remakes. Ein Reremake. Und wegen unseres ausgiebigen Ausflugs in die Welt der Remakes ahnst Du es vielleicht bereits: Es gibt nicht allzu viel Positives zu berichten.
Startschuss zum "Dark Universe"
Fangen wir trotzdem mit den guten Nachrichten an: "Die Mumie" von 2017 ist, wie sein Vorgänger, kurzweilige Kinounterhaltung für zwischendurch. Es ist weder ein besonders schlechter, noch ein besonders guter Film. Wer einfach nur unterhalten werden und Popcorn mampfen möchte, kann mit diesem Film nichts falsch machen. Der interessanteste Aspekt ist jedoch sicherlich, dass dieser Film mit dem "Dark Universe" eine ganze Filmreihe einläutet – analog zum Marvel Cinematic Universe, DC Extended Universe oder Warners Monsterverse. Immerhin schafft es "Die Mumie", Neugierde zu wecken auf das, was da noch kommt. Insbesondere Russell Crowe in seiner Rolle als Dr. Jekyll aka Mr. Hyde verspricht, interessant zu werden.
Wenig Horror, mehr Humor
Darüber hinaus bleibt der Film trotz seiner Horrorthematik erstaunlich wenig schockierend. Die Untoten sind lahm, der Plot vorhersehbar und irgendwie wirkt alles zu dick aufgetragen, als dass man es wirklich ernst nehmen und Gänsehaut verspüren könnte. So punktet "Die Mumie" paradoxerweise vor allem mit seiner stellenweise wirklich guten Situationskomik. Mehr Spannung wäre bei einem Film, der eine verheißungsvoll klingende Reihe wie das "Dark Universe" einläutet, wünschenswert gewesen. Aber so ist das nun mal mit den Remakes – sie glänzen in der Regel nicht mit Überraschungen.
"Die Mumie": Fazit
"Die Mumie" hat mit den klassischen Schwächen eines Remakes zu kämpfen: Es gibt wenig Überraschungen und nichts wirklich Neues. Dafür gibt es ein bewährtes Erfolgsrezept, das auch in der Neuauflage funktioniert – zumindest, wenn man nicht mehr als bloßes Popcorn-Entertainment erwartet.