In die Haut einer anderen Person zu schlüpfen, ist für gestandene Hollywoodstars ein Kinderspiel. Eine besondere Anerkennung ist es deshalb, wenn Schauspieler den berühmtesten Menschen spielen dürfen, den sie kennen – sich selbst. Hier sind sieben Darsteller, die zum Teil sogar mehrmals unter eigenem Namen im Abspann auftauchten.
1. Bill Murray
"Ghostbusters"-Star Bill Murray hat es mit der Darstellung lakonischer Einzelgänger zur lebenden Hollywood-Legende gebracht. Und weil ihn jeder kennt, durfte Murray sich auch schon regelmäßig selbst spielen. Das tat er zum Beispiel in "Space Jam", "She's Having A Baby" und "Coffee and Cigarettes".
Besonders liebenswert ist aber seine Performance in "Zombieland": In einer Welt nach der Zombie-Apokalypse residiert der Star hier in einer Villa, wo er sich vor den Untoten versteckt. Als er von den Helden des Films aufgespürt wird, zeigt er ihnen unter anderem sein privates Kino und spielt mit ihnen Szenen aus seinem größten Filmhit nach.
2. Whoopi Goldberg
Kaum ein Hollywoodstar durfte sich wohl so oft selbst spielen wie Whoopi Goldberg, die über die Jahre zahllose Auftritte als sie selbst in Film und Fernsehen hinter sich gebracht hat. Gerade bei Filmen, in denen es in irgendeiner Weise um die Traumfabrik selbst oder das Showgeschäft generell geht, scheint die Schauspiel-Ikone beinahe schon zum Inventar zu gehören – etwa in "Pauly Shore is Dead" und "Top Five" sowie zahlreichen Fernsehserien. Darunter sind natürlich vor allem kleine Cameo-Auftritte, von denen Goldberg aber so viele angehäuft hat, dass sie zusammengenommen trotzdem auf einiges an Leinwandzeit kommen dürfte.
3. David Hasselhoff
Ein Dasein als Darsteller für komplexe Rollen war David Hasselhoff nicht vergönnt. Macht aber nichts: Stattdessen hat es der ehemalige "Baywatch"-Bademeister und "Knight Rider" geschafft, als eine Art lebendige Inkarnation der Neunziger in zahlreichen Filmen aufzutauchen – darunter Blockbuster wie "Guardians of the Galaxy Vol. 2", Trash-Feuerwerke wie "Piranha 3DD" und sogar ein Auftritt im "SpongeBob Schwammkopf"-Film. 2017 bekam er in "Killing Hasselhoff" dann eine große Titelrolle als "The Hoff" – an der Seite zahlreicher anderer (Halb-)Promis, die sich auch alle selbst spielen.
4. John Malkovich
Charakterdarsteller John Malkovich spielte sich nicht nur einfach selbst – um ihn drehte sich gleich der ganze Film, der auch noch nach ihm benannt wurde! "Being John Malkovich" handelt von einem erfolglosen Puppenspieler (gespielt von John Cusack), der einen Job bei einer seltsamen Firma im siebeneinhalbten Stockwerk eines Büro-Hochhauses annimmt. In dem niedrigen Zwischengeschoss entdeckt er einen Raum, der ihn direkt in den Kopf von niemand Geringerem als John Malkovich führt! Das stellt sein Leben gehörig auf den Kopf, ist aber noch harmlos im Vergleich zum Irrsinn, der losbricht, als Malkovich selbst den Raum betritt und sich damit als Gast in sein eigenes Bewusstsein begibt ...
5. Jean-Claude van Damme
Jean-Claude van Damme, alias "The Muscles from Brussels", brachte es als Bodybuilder und Kraftpaket in Martial-Arts-Filmen zu Weltruhm. Als ernst zu nehmender Schauspieler wurde er kurioserweise erst ziemlich spät anerkannt – ausgerechnet, als er sich in der Tragikomödie "JCVD" aus dem Jahr 2008 selbst spielte, die Grenze zwischen Actionstar und Actionheld kunstvoll verschwimmen ließ und zugleich einen würdevollen Rückblick auf seine Karriere ablieferte.
Das Time-Magazine würdigte seine Darstellung damals als eine der besten des Jahres. 2016 bekam van Damme mit "John-Claude van Johnson" dann sogar eine Serie, in der er nochmals in seine Paraderolle als er selbst schlüpfen durfte. Leider blieb der Erfolg aus, weshalb das Format nach nur einer Staffel wieder eingestellt wurde.
6. Bruce Willis
In "Inside Hollywood" konnte Bruce Willis mal so richtig die innere Diva raushängen lassen. Die Komödie handelt von einem Hollywood-Produzenten (gespielt von Robert DeNiro), dem langsam aber sicher sein Leben um die Ohren fliegt: Zu seinen privaten Problemen gesellen sich allerlei Ärgernisse, die seinen neuesten Film ernsthaft bedrohen. Eines davon: Bruce Willis, der eigentlich als Frauenschwarm die Hauptrolle übernehmen soll, aber nun einen Vollbart und ein paar Kilo zu viel auf den Rippen trägt. Auf die Bitte, sich doch für seine Rolle wenigstens zu rasieren, reagiert der Star mit einem im wahrsten Sinne des Wortes filmreifen Wutanfall. Das hat sicher Spaß gemacht.
7. Joaquin Phoenix
Wenn Selbstdarstellung ein Sport wäre, dann würde Joaquin Phoenix in der Champions League spielen – dank des 2010 erschienenen Films "I'm Still Here". Bevor der herauskam, fragte sich die Filmwelt geschlossen, was mit dem Schauspieler los ist: Der ehemalige Hollywood-Beau trug auf einmal Vollbart, sah kaputt und verlottert aus und verkündete, in Zukunft nicht mehr in Filmen spielen zu wollen, sondern als Rapper durchzustarten.
Videos von abgrundtief schlechten Auftritten auf winzigen Bühnen und peinliche Talkshow-Auftritte folgten – doch dann enthüllte Phoenix das Ganze als Teil seines neuen Films: "I'm Still Here" war nämlich eine Pseudo-Dokumentation über diese Zeit, in der der Schauspieler Fans und Medien einfach nur kollektiv zum Narren hielt. Clever!