Die Action-Cam GoPro eignet sich hervorragend für Bilder und Videos in außergewöhnlichen Situationen. Nachtaufnahmen sind hingegen immer eine große Herausforderung – erst recht für die GoPro. Damit dennoch gute Nachtaufnahmen gelingen, verraten wir einige Tipps.
Tagsüber gehen Bild- und Videoaufnahmen mit der GoPro relativ leicht von der Hand – sogar unter Wasser. Für gute Nachtaufnahmen sind hingegen einige Tipps zu beachten. Denn bei Dunkelheit nimmt die Leistung stark ab und die Bilder werden schnell unscharf. Für optimale Aufnahmen bei Nacht werden nämlich ein großer Sensor und ein lichtstarkes Objektiv benötigt. Da allerdings beide Merkmale das Konzept der kleinen Action-Cam GoPro ad absurdum führen, müssen andere Möglichkeiten her.
Grundsätzlich gilt: Herrschen schlechte Lichtverhältnisse und ist die Bildfrequenz hoch, sind nicht selten dunkle und nutzlose Aufnahmen das Ergebnis. Um eine bessere Belichtung pro Frame zu ermöglichen, sollte die Bildrate der GoPro bei wenig Licht daher nach unten reguliert werden. Die Qualität der GoPro-Nachtaufnahmen kann so spürbar verbessert werden. Je niedriger die Bildrate, desto besser die Videos.

1. Spot-Meter-Funktion der GoPro nutzen
Die GoPro hat von Haus aus die Belichtungsmesserfunktion Spot-Meter für bessere Aufnahmen integriert. Diese ist dann hilfreich, wenn Du aus einem dunkleren Raum heraus eine hellere Umgebung aufnehmen möchtest. Ohne das aktivierte Feature würde die GoPro versuchen, den dunklen Bereich aufzuhellen. Das wiederum hätte zur Folge, dass die GoPro auch den hellen Bereich – das eigentliche Zielobjekt – weiter aufhellen würde. Die Spot-Meter-Einstellung verhindert dieses ungewollte Szenario. Möglicherweise hilft es aber auch, das gewünschte Motiv auf einem kreativen Weg zu belichten. Schau Dich an Ort und Stelle um, ob es alternative Lichtquellen gibt, die Du nutzen kannst.
2. Auto Low Light-Modus reguliert die Bildrate
Neuere GoPro-Modelle sind bereits mit einem Auto Low Light-Modus ausgestattet. Wird dieser Modus aktiviert, reguliert die GoPro die Bildrate in Abhängigkeit der Lichtverhältnisse – und das völlig automatisch und ohne zusätzlichen Eingriff des Nutzers. Nachtaufnahmen gelingen so deutlich besser. Ein Wechsel zwischen hellen und dunklen Bereichen ist so schnell und unkompliziert möglich, ohne die Kameraeinstellungen ändern zu müssen.
3. Die GoPro-App hilft bei Dunkelheit

Solltest Du bei Dunkelheit Schwierigkeiten haben, die Anzeigen Deiner GoPro richtig abzulesen und Einstellungen vorzunehmen, kann die GoPro-App Abhilfe schaffen. Per mobiler App kannst Du nämlich Konfigurationen vornehmen, ohne das kleine Display der GoPro erkennen zu müssen. Zwar zeigt die App die Vorschau der Aufnahme mitunter nicht unbedingt korrekt an. Aber das tatsächliche Ergebnis kann begutachtet werden, indem Du das aufgenommene Bild von der Speicherkarte der GoPro auf das Smartphone oder Tablet herunterlädst.
Das funktioniert wie folgt: Einfach die Wi-Fi-fähige Kamera mit der entsprechenden App verbinden und die GoPro für die Nachtaufnahme korrekt positionieren. Schließlich können die Einstellungen bequem über die App auf dem Smartphone oder dem Tablet gesteuert werden.
4. Die GoPro Hero 4 bietet zwei spezielle Nacht-Modi
Die GoPro Hero 4 bietet eigens zwei Modi für verbesserte Aufnahmen bei Nacht. Der Nachtmodus der GoPro kann wie folgt ausgewählt werden: Einfach den Modus beziehungsweise den An/Aus-Button so lange betätigen, bis der Punkt "Foto" erscheint. Mithilfe des Einstellungen-/Tab-Knopfes kann der Modus "Nacht" selektiert werden. Der "Nacht-Zeitraffer"-Modus ermöglicht die Aufnahme von vielen Fotos in bestimmten Zeitabständen und Belichtungsdauern. Die Funktion eignet sich insbesondere für Umgebungen mit äußerst wenig Licht – so kann beispielsweise ein Nachthimmel über einen gewissen Zeitraum über abgebildet werden.

Um den Zeitraffer zu aktivieren, einfach den Modus beziehungsweise An/Aus-Knopf so lange betätigen, bis "Multi-Shot" auf dem Screen erscheint. Dann nur noch mit dem Einstellungen-/Tab-Knopf den Modus "Nacht-Zeitraffer" anwählen. Die optimalen Einstellungen sind nahezu identisch mit den normalen Foto- und Zeitrafferaufnahmen, wenngleich es einige Ausnahmen zu beachten gilt. So lässt sich in beiden Nacht-Modi die Verschlusszeit manuell konfigurieren. Im Nacht-Zeitraffer umfasst das Spektrum 4 Sekunden bis 60 Minuten. Im normalen Zeitraffer betragen die Intervalle zwischen 0,5 und 60 Sekunden.
5. Verschlusszeit und Intervall einstellen
Die Verschlusszeit kann so geändert werden: "Foto oder Multi-Shot > Einstellungen-/Tag-Knopf > Auslöser (Einzelbild zu Nacht) > Modus-/An/Aus-Knopf (Verschlusszeit wählen) > Auslöser (gewünschte Verschlusszeit einstellen, Standard ist "Auto")". Um die Intervalle für die Nacht-Zeitraffersequenzen einzustellen, sind folgende Schritte notwendig: "Multi-Shot > Einstellungen-/Tag-Knopf > Auslöser (Serie zu Nacht-Zeitraffer) > Modus-/An/Aus-Knopf (Intervall) > Auslöser (gewünschtes Intervall wählen, Standard ist Serienbild)".
Dennoch ist die Action-Cam GoPro nur bedingt für Nachtaufnahmen geeignet. Gelungene und tolle Bilder bei Dunkelheit sind und bleiben mit der Cam stets eine Herausforderung. Mit einigen Tipps und Einstellungen kann man zwar einiges rausholen, aber letztendlich kann die GoPro ihre Stärken eher in anderen Bereichen ausspielen.
Zusammenfassung
- Integrierte Belichtungsmesser-Funktion Spot-Meter für bessere Nachtaufnahmen verwenden
- Auto Low Light-Modus für automatische Regulierung der Bildrate nutzen
- GoPro selbst bietet eine praktische App an, mit der die Action-Cam konfiguriert werden kann
- Die GoPro Hero 4 bietet zwei spezielle Nacht-Modi für optimale Ergebnisse
- Im Nacht-Modus lassen sich Verschlusszeit und Intervall manuell einstellen