Im Sommer 2017 hat Daniel Day-Lewis überraschend seinen Rückzug aus dem Schauspielbusiness angekündigt. Damit geht einer der begnadetsten Method Actors in den wohlverdienten Ruhestand. In dieser Liste lassen wir acht seiner besten Filme Revue passieren, die auf Deiner Watchlist nicht fehlen dürfen.
- "Mein wunderbarer Waschsalon" (1985)
- "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" (1988)
- "Mein linker Fuß" (1989)
- "Der letzte Mohikaner" (1992)
- "Im Namen des Vaters" (1993)
- "Zeit der Unschuld" (1993)
- "Gangs of New York" (2002)
- "There Will Be Blood" (2007)
- "Lincoln" (2012)
Im Vergleich zu anderen Schauspielern hat Daniel Day-Lewis gar nicht so viele Filme und Serien gedreht: Es sind "nur" 29 Projekte an der Zahl. Doch der gebürtige Brite zeigte ein äußerst sicheres Händchen bei der Wahl seiner Rollen und wurde dafür mit drei Oscars als bester Hauptdarsteller im Laufe seiner Karriere belohnt – ein Kunststück, das bisher noch keinem anderen Schauspieler gelungen ist. In der folgenden chronologischen Auflistung, die die Karriere von Day-Lewis in acht Filmen abzubilden versucht, dürfen diese drei Werke natürlich nicht fehlen.
"Mein wunderbarer Waschsalon" (1985)
Seine erste große Rolle, mit der sich Daniel Day-Lewis einen Namen in Hollywood machte, spielte er in "Mein wunderbarer Waschsalon". Darin verkörperte er einen jungen arbeitslosen Mann, der sich in den pakistanischen Einwanderer Omar verliebt. Gemeinsam wollen sie Omars heruntergekommenen Waschsalon wieder auf Vordermann bringen, haben jedoch die Rechnung ohne eine rassistisch motivierte, gewalttätige Gang gemacht.
- Auszeichnungen: Oscarnominierung für das beste Original-Drehbuch (Hanif Kureishi)
"Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" (1988)
In der Romanverfilmung "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" spielte Daniel Day-Lewis den tschechischen Chirurgen Tomáš, der privat gleich mehrere Affären pflegt. Das ändert sich, als er sich in Teresa verliebt, zugleich aber auch Sabina nicht vergessen kann. Unter der Dreiecksbeziehung leidet am Ende vor allem Teresa, doch die Umstände werden komplizierter als der Prager Frühling ausbricht. Der Film war ein Kritikerliebling, was einmal mehr das glückliche Händchen unter Beweis stellt, das Daniel Day-Lewis bei der Auswahl seiner Rollen an den Tag legte.
- Auszeichnungen: Zwei Oscarnominierungen für das beste adaptierte Drehbuch sowie die beste Kamera (Sven Nykvist); zwei Golden-Globes-Nominierungen für das beste Drama und die beste Nebendarstellerin (Lena Olin)
"Mein linker Fuß" (1989)
Mit "Mein linker Fuß" ist Daniel Day-Lewis endgültig in Hollywood angekommen und hat mit seiner Rolle als gelähmter Christy Brown die Oscar-Academy auf sich aufmerksam gemacht. Das Drama basiert auf der gleichnamigen Autobiografie des Malers und Schriftstellers Brown, der sich sein Weg zurück ins Leben erkämpfte, nachdem ihn fast jeder in seinem Umfeld aufgegeben und als geistig behindert abgestempelt hat.
"Mein linker Fuß" war zugleich einer der ersten Filme, in denen Daniel Day-Lewis sein außergewöhnliches Method-Acting-Talent unter Beweis stellte. Seine Rolle lebte er so sehr, dass er sich selbst abseits der Kameras im Rollstuhl umher schieben und sich sogar in den Pausen füttern ließ.
- Auszeichnungen: Zwei Oscars für den besten Hauptdarsteller (Daniel Day-Lewis) sowie die beste Nebendarstellerin (Brenda Fricker); drei Oscarnominierungen für den besten Film, den besten Regisseur (Jim Sheridan) und das beste adaptierte Drehbuch
"Der letzte Mohikaner" (1992)
Der gleichnamige Roman von James Fenimore Cooper wurde schon mehrfach verfilmt. Die Version, die vielen nachhaltig im Gedächtnis geblieben sein dürfte, ist die aus dem Jahr 1992 mit Daniel Day-Lewis in der Hauptrolle. Im Krieg zwischen Franzosen und amerikanischen Ureinwohnern im 18. Jahrhundert sorgt er als "Falkenauge" für Gerechtigkeit und wird als von Indianern aufgezogener Weißer zu einem der letzten Mohikaner.
- Auszeichnungen: Oscar für den besten Sound
"Im Namen des Vaters" (1993)
Bei "Im Namen des Vaters" handelt sich um ein klassisches Justizdrama, in dem Daniel Day-Lewis einen der sogenannten Guildford Four spielt. Die Gruppe, bestehend aus drei Iren und einer Engländerin, wurde Mitte der 1970er-Jahre für eine Tat beschuldigt, die sie nie begangen hat: Ihnen wurden drei Bombenanschläge auf britische Pubs im Namen der IRA angehängt.
- Auszeichnungen: Sieben Oscarnominierungen (u.a. in den Kategorien Bester Film, Bester Hauptdarsteller, Bester Nebendarsteller und Bester Regisseur); vier Golden-Globes-Nominierungen (u.a. in den Kategorien Bestes Drama und Bester Hauptdarsteller); Goldener Bär auf der Berlinale 1994
"Zeit der Unschuld" (1993)
1993 war ein ziemlich erfolgreiches Jahr für Daniel Day-Lewis. Neben "Im Namen des Vaters" fand auch der Film "Zeit der Unschuld" große Beachtung, bei dem er erstmals mit Martin Scorsese zusammenarbeitete. In dem romantischen Drama, das im 19. Jahrhundert spielt, steht der junge Anwalt Archer zwischen zwei Frauen. Zwar ist er mit der schönen, aber etwas einfältigen May (Winona Ryder) verlobt, doch als ihre Cousine (Michelle Pfeiffer) in die Stadt kommt, verfällt er ihr sofort. Ist Archer dem gesellschaftlichen Druck gewachsen?
- Auszeichnungen: Oscar für das beste Kostümdesign; Golden Globe für die beste Nebendarstellerin (Winona Ryder); vier weitere Oscarnominierungen sowie drei weitere Golden-Globes-Nominierungen
"Gangs of New York" (2002)
In den folgenden neun Jahren hat Daniel Day-Lewis nur wenige Filme gedreht. 2002 gab es eine weitere Zusammenarbeit mit Martin Scorsese. In "Gangs of New York" schlüpfte er in die Rolle von Bill 'The Butcher' Cutting, der es mit Amsterdam Vallon (Leonardo DiCaprio) und dessen Bande im New York der 1860er-Jahre aufnimmt.
Auch hier widmete sich Daniel Day-Lewis erneut vollends dem Method Acting. Rund um die Uhr lebte er seine Schlächter-Rolle und passte auch seine Lebensweise der damaligen Zeit an: Trotz einer Lungenentzündung verzichtete er auf eine moderne medizinische Behandlung – womit er beinahe mit seinem Leben bezahlt hätte.
- Auszeichnungen: Zehn Oscarnominierungen (u.a. in den Kategorien Bester Hauptdarsteller, Bester Film, Bester Regisseur und Beste Kamera); zwei Golden-Globes-Auszeichnungen für den besten Regisseur (Martin Scorsese) sowie den besten Filmsong ("The Hands That Built America")
"There Will Be Blood" (2007)
In "There Will Be Blood" erzählt Regisseur Paul Thomas Anderson den amerikanischen Freiheitstraum "Vom Tellerwäscher zum Millionär" auf besondere Art und Weise, was ihm einen wahren Preisregen einbrachte. Daniel Day-Lewis bewies einmal mehr, dass er sich seinen zweiten Oscar redlich verdient hat. Als Goldschürfer arbeitet er sich im Amerika der 1910er-Jahre hoch – vom einfachen Mann zum erfolgreichen Öl-Multimillionär.
- Auszeichnungen: Zwei Oscars für die beste Hauptrolle (Daniel Day-Lewis) sowie die beste Kamera (Robert Elswit); sechs weitere Oscarnominierungen (u.a. in den Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bester Filmschnitt); ein Golden Globe für den besten Hauptdarsteller (Daniel Day-Lewis)
"Lincoln" (2012)
Seine letzte große Performance lieferte Daniel Day-Lewis in dem Biopic "Lincoln", in dem er in einen der bekanntesten und populärsten US-Präsidenten verwandelte. Mit Steven Spielberg hatte der bis dahin zweifache Oscarpreisträger zudem einen erfahrenen Regisseur an seiner Seite, wenn es um die Verfilmung bewegender Lebensgeschichten geht – mit "Schindlers Liste" räumte Spielberg schließlich bei den Oscars 1994 bereits groß ab.
- Auszeichnungen: Zwei Oscars für den besten Hauptdarsteller (Daniel Day-Lewis) sowie das beste Produktionsdesign; zehn weitere Oscarnominierungen (u.a. in den Kategorien Bester Film, Beste Nebendarsteller und Beste Regie); ein Golden Globe für den besten Hauptdarsteller sowie sechs Golden-Globes-Nominierungen