In "Star Wars: Das Erwachen der Macht" und "Star Wars: Die letzten Jedi" wurde die Erste Ordnung als neue Bedrohung für die Galaxie etabliert. Und auch wenn wir Kylo Ren und General Hux irgendwie mögen, einige Dinge in Bezug auf die Erste Ordnung ergeben einfach überhaupt keinen Sinn.
- Wie konnte die Erste Ordnung die Starkiller Base bauen?
- Warum hatte die Starkiller Base die gleichen Schwächen wie der Todesstern?
- Warum wurde die Starkiller Base überhaupt gebaut?
- Wieso hatte die Zerstörung der Starkiller Base überhaupt keine Folgen?
- Wie konnte die Erste Ordnung unbemerkt so groß werden?
- Warum setzt die Erste Ordnung immer noch Sturmtruppen ein?
- Warum sind die Anführer der Ersten Ordnung derart unfähig?
- Wer zum Geier ist Snoke und was macht er da?
Mit "Das Erwachen der Macht" und "Die letzten Jedi" hat Disney das "Star Wars"-Franchise erfolgreich wiederbelebt und obendrein gleich noch zwei der erfolgreichsten Kinofilme der letzten Jahre produziert. Allerdings werfen die Filme in einigen Bereichen deutlich mehr Fragen auf, als sie beantworten können, und lassen so manchen Zuschauer mit einem Stirnrunzeln zurück.
Ein gutes Beispiel dafür sind die Bösewichte von der Ersten Ordnung, die aussehen und handeln wie das Imperium aus der Original-Trilogie von George Lucas, aber dennoch eine eigene Rolle spielen wollen. Leider ergeben viele Dinge rund um die Erste Ordnung in den Filmen aber so gar keinen Sinn und sorgen für Handlungslöcher, die tiefer sind als der Grand Canyon.
Wie konnte die Erste Ordnung die Starkiller Base bauen?
Im Ernst, woher haben die bitteschön das Geld und die Ressourcen? Das Imperium in der alten Trilogie beherrschte beinahe die komplette bekannte Galaxis, hatte dadurch Zugriff auf Unmengen an Geld und Material und brauchte dennoch Jahrzehnte sowie die Hilfe der fähigsten Ingenieure des Universums um den ersten Todesstern fertigzustellen. Der zweite Todesstern war zum Zeitpunkt seiner Zerstörung noch nicht einmal halb fertiggestellt.
Wie konnte es also die Erste Ordnung, die bekanntlich nur eine Splittergruppe aus den Überresten des untergegangenen Imperiums ist, schaffen, die viel größere und mächtigere Starkiller Base einfach so aus dem Ärmel schütteln? Woher kommen die Ressourcen, woher das Geld? Logisch ist das jedenfalls nicht.
Warum hatte die Starkiller Base die gleichen Schwächen wie der Todesstern?
Das führt gleich zur nächsten Frage: Warum hat die Erste Ordnung offenbar nichts aus den Fehlern des Imperiums gelernt und wieder eine gigantische Basis gebaut, die beim erstbesten Rebellenangriff in die Luft fliegt?
"Star Wars"-Veteranen erinnern sich, dass Todesstern Nummer eins und zwei jeweils eine kleine Schwachstelle besaßen, durch welche sich die Kampfstationen mit relativ wenig personellem Aufwand zerstören ließen.
Warum um alles in der Welt gelingt es den Ingenieuren der Ersten Ordnung anscheinend nicht, diese "Kinderkrankheiten" beim dritten Versuch abzustellen? Selbst die bösen Jungs sollten doch irgendwann aus ihren Fehlern lernen und die Schwachstellen beseitigen. Die Qualitätskontrolle in der Abteilung für planetengroße Kampfstationen arbeitet jedenfalls nicht besonders zuverlässig.
Warum wurde die Starkiller Base überhaupt gebaut?
Noch viel schlimmer ist allerdings die Tatsache, dass der Bau der Starkiller Base von vornherein keinen Sinn gemacht hat. Die Todessterne Nummer eins und zwei haben dem Imperium schließlich unterm Strich nichts gebracht, sondern nur dessen Untergang beschleunigt.
Zudem hat ihr Bau unnötige Ressourcen und Gelder verschwendet, die man an anderer Stelle sinnvoller hätte einsetzen können. Warum also dachte man bei der Ersten Ordnung, dass der Bau der Starkiller Base eine gute Idee sei? Sollte man eine Taktik, von der man weiß, dass sie nicht funktioniert, nicht idealerweise ändern?
Wieso hatte die Zerstörung der Starkiller Base überhaupt keine Folgen?

Am Ende von "Star Wars: Das Erwachen der Macht" wird die gewaltige und übermächtig erscheinende Starkiller Base bekanntlich zerstört. Mit ihr sterben vermutlich Hunderttausende Soldaten der Ersten Ordnung, die zu diesem Zeitpunkt auf der Kampfstation stationiert waren – so genau wird das im Film leider nicht aufgeschlüsselt.
Völlig unlogisch ist allerdings, dass die Erste Ordnung zu Beginn von "Star Wars: Die letzten Jedi" trotzdem auf der Gewinnerstraße fährt und den Widerstand rund um General Leia Organa nahezu komplett ausgelöscht hat. Wohlgemerkt knüpfen beide Filme zeitlich eng aneinander an, sodass in der Zwischenzeit nur Tage vergangen sind. Wie bitteschön kann das möglich sein?
Wie konnte die Erste Ordnung unbemerkt so groß werden?

Dass die Erste Ordnung die Starkiller Base so völlig unbemerkt bauen konnte und niemand etwas davon mitbekommen haben will, erscheint ebenfalls reichlich unrealistisch. Wie schon erwähnt, handelt es sich um eine Splittergruppe, die aus den Überresten des früheren Imperiums besteht. Wenn diese Splittergruppe so umfangreiche Ressourcen zum Bau der Starkiller Base mobilisieren kann, hätte das doch zumindest irgendwem in der Galaxis auffallen müssen.
Gleiches gilt für den Aufbau ihrer Raumschiff-Flotte und ihres Militärs im Allgemeinen. Irgendwo müssen sie ja Waffen und Material herbekommen und Rekruten finden. Wie konnte die Neue Republik zulassen, dass eine Splittergruppe unter ihren Augen eine gewaltige Militärmaschinerie auf die Beine stellt, ohne sie rechtzeitig zu stoppen?
Warum setzt die Erste Ordnung immer noch Sturmtruppen ein?

Wo wir weiter oben schon die Frage nach dem Sinn der Starkiller Base gestellt haben, könnten wir eigentlich ja auch mal fragen, warum die Erste Ordnung immer noch Sturmtruppen einsetzt? In den älteren "Star Wars"-Filmen haben diese sich schließlich als reichlich ineffektiv im Kampf erwiesen. Das fängt schon damit an, dass sie eine Rüstung tragen, die nicht nur ihre Bewegungsfreiheit einschränkt, sondern auch keinerlei Schutz vor Geschossen oder Ähnlichem bietet.
Wenn es darum geht, irgendetwas zu treffen, sind die Sturmtruppen auch nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte. Wer hatte denn die Idee, mit so einer Dilettantentruppe die Galaxis zu unterwerfen? Vielleicht hätte die Erste Ordnung lieber eine Armee von Ewoks für diesen Zweck engagieren sollen.
Warum sind die Anführer der Ersten Ordnung derart unfähig?

Die Filme wollen uns wohl vermitteln, dass die Erste Ordnung eine noch größere Bedrohung ist als das Imperium – was für sich genommen schon wenig Sinn macht. Spätestens aber wenn man sich dann das Führungspersonal anschaut, wird dies komplett unrealistisch.
General Hux und Kylo Ren bekommen in "Episode VII" und "Episode VIII" trotz massiver technischer und zahlenmäßiger Überlegenheit ihrer eigenen Truppen so ziemlich nichts richtig hin und treffen eine Fehlentscheidung nach der anderen.
Zu Beginn von "Die letzten Jedi" wird Hux sogar regelrecht als Witzfigur hingestellt, die sich von Rebellen-Pilot Poe Dameron mit billigsten Tricks überlisten lässt. Wer soll denn bitteschön glauben, dass dieser Heerführer eine gigantische Streitmacht zur Unterwerfung der Galaxis anführen kann?
Wer zum Geier ist Snoke und was macht er da?

Ja, schon klar. Snoke ist natürlich der Oberste Anführer der Ersten Ordnung, kann die Macht nutzen und wird im Allgemeinen als ziemlich finsterer und durchtriebener Zeitgenosse dargestellt. Aber wo kommt der Typ eigentlich her und warum führt er die Erste Ordnung an? Sowohl "Episode VII" als auch "Episode VIII" liefern keinerlei Kontext zu der Figur. Tatsächlich hat Snoke in beiden Filmen noch nicht mal was Relevantes zu tun: Alle wichtigen Aktionen der Ersten Ordnung werden entweder von Kylo Ren oder von General Hux ausgelöst. Der Oberste Anführer gibt nur ab und an einen Kommentar ab.
Die einzige echte "Funktion", die Snoke hat, ist die, Rey und Kylo in "Star Wars 8" kurz zusammenzubringen. Dieses Treffen endet bekanntlich mit seinem Tod und hat für den weiteren Verlauf des Films eigentlich keine weiteren Folgen. Rey und Kylo stellen fest, dass sie sich immer noch nicht leiden können und nach einem kurzen gemeinsamen Lichtschwertkampf wieder ihrer gewohnten (getrennten) Wege gehen. Tatsächlich hätte man Snoke aus beiden Filmen komplett herausschneiden können, ohne die Handlung dafür an irgendeiner wichtigen Schlüsselstelle verändern zu müssen.