Wenn das mal kein Meilenstein ist: Die Embrace-Smartwatch von Empatica wurde gerade von der US-Gesundheitsbehörde offiziell als neurologisches Gesundheitsdevice anerkannt. Damit ist die Smartwatch der erste staatlich abgesegnete Tracker für epileptische Anfälle. Doch wie funktioniert das?
Mehrere Jahre hat es gedauert, doch jetzt ist Embrace offiziell vom Universitätsprojekt zum potenziell lebensrettenden Gesundheitsdevice aufgestiegen. Die Smartwatch ist mit gleich mehreren neuartigen Sensoren ausgerüstet, die elektrodermale Aktivität (EDA) messen und daraus unter anderem auf Stress, Angst und Niedergeschlagenheit schließen können. Auch Schlafdaten und körperliche Aktivität trackt das Wearable. Vor allem aber ist Embrace in der Lage, aus der Kombination der gemessenen Werte heraus zwei der gefährlichsten Arten epileptischer Anfälle zu erkennen.
Embraces lernfähige Software erkennt gefährliche Krampfanfälle
Der Grand-Mal-Anfall oder auch große Epilepsieanfall und der generalisierte tonisch-klonische Krampfanfall gehören zu den potenziell tödlichen und damit gefährlichsten epileptischen Anfällen. Genau diese beiden Krampfarten konnte die Embrace Smartwatch in klinischen Tests mit 100-prozentiger Genauigkeit nachweisen.
Über die zugehörige App werden im Falle eines Krampfes (medizinische) Aufsichtspersonen alarmiert. "Die medizinische Beweislage spricht stark dafür, dass sofortige Aufmerksamkeit während oder kurz nach einem dieser Krampfanfälle in vielen Fällen lebensrettend sein kann", zitiert das Unternehmen den Epilepsie-Experten Orrin Devinsky in einer Pressemitteilung. "Die Anerkennung der Embrace durch die US-Gesundheitsbehörde [...] ist ein echter Meilenstein in der Pflege von Epilepsie-Patienten."
Smartwatch in Europa schon länger anerkannt
In Europa konnte sich die Embrace Smartwatch schon im April 2017 die offizielle staatliche Freigabe sichern. Mit der Anerkennung durch die US-Behörden wird sich das Device von Empatica nun wohl noch schneller am Markt etablieren.
Dass die Smartwatch sich so großer Beliebtheit erfreut, ist dabei nicht wirklich verwunderlich. Immerhin sprechen nicht nur die medizinisch belegten Ergebnisse der Embrace für sich. Das Unternehmen hat seine Sensoren zudem in ein optisch ansprechendes Wearable verpackt, das dank Schnapparmband sogar Kindern passt.